Sofort rückte ich näher zu Aiden. Suchte seinen Schutz, auch wenn ich wusste, dass er womöglich gegen jeden verlor. Aber er besaß noch die Waffe des Typen, den er um die Ecke brachte. Er hatte sie im Hosenbund stecken. Setzte er sie jedoch ein, hörten uns auch die anderen. Das war schließlich wiederum auch Mist. Nichtsdestotrotz gab es noch das Messer und genau das zückte er auf der Stelle.
Tompson legte unvermittelt seinen Arm um meinen Nacken, zog mich fester an sich. Weiter hinter Bäume und somit in den Schatten, sodass man auch mich nicht mehr sah. Sein großer Körper tauchte meinen in Schwarz. Beide hielten wir die Luft an. Ich wusste, dass seine Nervenenden bis zum Zerreißen gespannt waren. Auch meine. Nun zitterte ich nicht einmal mehr, sondern war starr wie ein Stein. Ich traute mich nicht Luft zu holen. Hoffentlich ist es bloß ein Tier. Hinzukommend erkannte ich auch nichts. Das war echt zum Verzweifeln.
Aus diesem Grund kniff ich etwas die Lider zusammen, probierte Umrisse und Schemen wahrzunehmen, aber nichts da. Alles war zwecklos. Ob Aiden mehr erkannte? Das konnte ich mir bei seinen geschwollenen Augen auch nicht vorstellen; dennoch tat er etwas ganz anderes. Er schloss unwillkürlich die Lider und schien nur noch zu hören. Sein Griff um mich wurde fester, als es erneut raschelte. Aber auch, wenn dieses Geräusch nicht allzu weit weg war, wusste ich irgendwie, dass es kein Mensch sein konnte. Es war bestimmt ein Tier. Und wie gedacht... Dieses Mal war das Glück auf unserer Seite.
Es raschelte erneut und schließlich flitzte etwas an uns vorbei. Keine Ahnung was es war, aber ich unterdrückte mir rechtzeitig einen Schrei, denn plötzlich hörten wir wieder diese Stimmen. Andere. Dennoch konnte ich mir denken, dass sie von Simons Männer kamen. Sie liefen stampfend durch den Wald. Wenn man daran dachte, dass wir versuchten uns lautlos zu bewegen und sie sich da wie Irre herumtrampelten... Das war schon etwas unlogisch. Demzufolge zogen sie so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass es leicht war sich zu verstecken. Oder sie lenkten uns ab, sodass wir dachten auf der sicheren Seite zu sein.
Wir hatten beide keinen Plan! Also mussten wir uns weiterhin vorsichtig verhalten. Zu diesem Zeitpunkt, bemerkte ich auch, dass sie Taschenlampen besaßen. Diese leuchteten wild umher. Somit sah man, wo sie sich befanden. Das war wiederum gut für uns. Wenigstens kamen sie nicht weiter auf uns zu, sondern stiefelten geradeaus.
Aiden ließ mich wieder etwas los und zeigte mit dem Daumen in die entgegengesetzte Richtung. Wir liefen nämlich ebenso die ganze Zeit nach vorn. Nun änderten wir unseren Weg und beschlossen uns nach links aufzumachen. Weiter weg von den Typen, die uns einfangen wollten. Hoffentlich war das keine Falle und sie hatten uns nicht später dort, wo sie uns haben wollten. Aber das war besser so, als so. Wir konnten nicht dableiben und die eingeschlagene Richtung entfernte uns immer weiter vom Gebäude. Prompt setzten wir unsere Schritte fort. Vielleicht gingen sie auch davon aus, dass Aiden sowieso schon längst das Zeitige gesegnet hatte und ich vor Angst in dieser Dunkelheit doch aufgab. Falsch gedacht. Wir mussten es schaffen.
Aiden holte noch einmal tief Luft, knickte dann aber mit dem rechten Bein ein. Sofort war ich an Ort und Stelle und begann ihn nun zu stützen. Es brachte nicht viel. Sein Gewicht war zwar kaum zu tragen und somit kamen wir noch langsamer voran, doch ich ließ ihn auf keinen Fall zurück, so sehr er das auch wollte. »Denke an McCain!«, flüsterte ich an seinem Ohr. Er nickte und ich konnte sogar erkennen, wie er die Augen verdrehte. Wir liefen weiter ziellos durch die Gegend, die Stimmen wurden nun immer weniger, aber trotz alledem schien Tompson fast im Gehen zu schlafen. Verdammt. Das ging gar nicht. Wir brauchten eine Pause. Wir beide. Ich musste mich von seiner Schwere erholen und er benötigte eine ruhige Minute. Trotzdem hatten wir diese nicht. Das musste auch er raffen. Warum war er auch bloß so ein kräftiger Kerl? Männer. Zum Schluss waren es wir Frauen, die sie aus der Scheiße holten... Egal.
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Bad Temptation II - Breathe
RomantizmDamian McCain hat Jasmin fortgeschickt. Trotz alledem lässt sie das nicht zu. Stur versucht sie ihm weiterhin die Stirn zu bieten und hofft darauf sein kaltes Herz zu erweichen. Was aber, wenn es ein Fehler war zurückzukommen? Immerhin vergisst sie...