Nervös klopfte ich mit meinen Fingernägeln an dem Türrahmen herum. Klick. Klick. Klick. Ein nervender Rhythmus, der nicht nur mir auf die Ketten ging, sondern auch den Anwesenden im Wagen. Ich konnte es trotz dessen nicht unterlassen. Es ging nicht; weil ich keinen Plan hatte, wie ich eigentlich meinem Ex entgegentreten sollte. Das Beste wäre ihm eine zu knallen, ihn anzuschreien, dass er mich für immer in Ruhe lassen sollte. Würde Jason das aber tun? Gott. Es kotzte mich komplett an. Am liebsten hätte ich ihn ignoriert. Soll er doch warten bis der Pfeffer wächst. Ich hatte nämlich keinen Bock auf diesen Mann.
Es interessierte mich nicht, was er von sich geben wollte und im Allgemeinen konnte er mit seinem Geschwafel nun auch nichts wieder gutmachen. Dass ich mich mit ihm traf, lag bloß daran, weil ich ihn schnellst möglich von hier wegkriegen musste. Nicht mehr. Nicht minder. »Hör endlich auf damit!«, brummte Damian neben mir, aber ich sah ihn nur von der Seite aus schulterzuckend an und starrte dann erneut geradeaus.
Schließlich fuhr ich fort. Klick. Klick. Klick. »Würdest du damit aufhören?«, knurrte McCain ein paar wenige Minuten später etwas lauter. Erneut blickte ich ihn von der Seite aus an, aber es war so verdammt schwer. Ich war viel zu nervös ruhig zu bleiben. »Es wird schon alles gut gehen. Wenn du weibliche Unterstützung brauchst, weißt du ja, wo du mich finden kannst«, hörte ich hinter mir Melanie, die zugleich ihre Hand auf meine Schulter legte. Es beruhigte mich aber nicht wirklich. Wie auch? Ich war eindeutig am Durchdrehen.
Erstens kam ich wieder in die Nähe von Menschen und außerdem machte ich mal wieder etwas fast ganz Normales. Ich schoss meinen Exfreund zum Mond. Wie viele Frauen machten das in diesem Moment wahrscheinlich? Es war doch gar nicht so schlimm und was ganz Gängiges, oder? Aber zu allem durfte man auch nicht vergessen, dass er eigentlich bisher mein erster Freund war und meine einzig richtige Beziehung. Irgendwo dann doch schon Neuland. Hinter mir bekam ich nur nebenbei das Gespräch von Melanie und Thomas mit. Die beiden unterhielten sich über Nichtigkeiten; nichts Relevantes. Damian hingegen steuerte den dunklen Wagen durch New York; in Richtung College, da wo sich auch der kleine Burgerladen befand.
Das erste Mal fuhr er mit mir irgendwohin und das auch noch selbst. Das wo wir aus dem Wohnheim verschwanden, konnte man nicht mitzählen. Da war er eher Mitfahrer. »Jasmin!«, zischte er nun sauer. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass meine Nägel noch immer gegen den Kunststoff knallten. Sofort hörte ich natürlich damit auf. Ich bemerkte ziemlich schnell, dass er angepisst zu sein schien und sah aus, als stünde er vor einem Wutausbruch. Aber verstand er mich denn gar nicht? Er war doch selbst nicht wirklich erfreut darüber, dass er nun dem Mann gegenübersitzen musste, der mich noch vor einigen Monaten berührte. Ich merkte nämlich eindeutig, dass Damian damit ein tierisches Problem haben würde, sich zu beherrschen. Schon, als wir uns in das Auto setzten.
Im Haus war er nämlich noch nicht so angespannt. Jedoch wollte er partout mit ins Diner kommen. Selbstverständlich konnte man ihn an dieser Entscheidung nicht hindern. McCain ließ sich irgendwie von niemandem etwas sagen. »Höre verdammt noch mal auf!«, brüllte es plötzlich unverhofft durch meinen Gehörgang. Der Wagen stockte, bremste hart ab und ich flog in den Gurt. Parallel zuckte ich zusammen und schrie kurz auf. Was war passiert?
Auf der Stelle drehte ich meinen Kopf nach links und starrte in blaue kalte Augen. »Was soll das? Kannst du nicht normal anhalten?«, regte ich mich auf. Natürlich nervte ich vielleicht damit, aber man konnte es auch übertreiben. Augenblicklich stieg Damian wütend aus dem Wagen. Ich tat es ihm gleich und bemerkte, dass wir an unserem Zielpunkt angelangt waren. »Ich rede mit dir«, pampte ich, schnappte mir meine Krücken und eilte um das Auto herum, da ich es nicht leiden konnte, wenn er von mir Abstand nahm. »Wenn ich mit dir rede, dann interessiert es dich doch auch nicht!« und er bezog es darauf, weil ich nicht mit den Geräuschen aufhörte, auf keinen reagierte, sondern in meiner eigenen Welt steckte.
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Bad Temptation II - Breathe
Storie d'amoreDamian McCain hat Jasmin fortgeschickt. Trotz alledem lässt sie das nicht zu. Stur versucht sie ihm weiterhin die Stirn zu bieten und hofft darauf sein kaltes Herz zu erweichen. Was aber, wenn es ein Fehler war zurückzukommen? Immerhin vergisst sie...