Sein breiter Körper wirkte nun noch extremer. Er sah echt wütend aus, ging mit drei langen Schritten um mich herum und stieß Jacob hart gegen die Wand. So sehr, dass es mir vorkam, als erzitterte diese. »Reiß dich zusammen. Sie ist hier, weil ich es so will. Was ich vorher getan habe, geht niemandem etwas an und sie mit dieser Bitch zu vergleichen...« Damian knurrte so laut, dass ich mich selbst mit meinen Armen umschlang. Ich musste mich erst daran gewöhnen, wie aggressiv er sein konnte und das erinnerte mich stark daran, wie er Aiden vermöbelte. Er sah nämlich aus, als würde er es bei diesem Mann gleich tut, doch er schien sich selbst etwas zu beruhigen. »Sie ist da. Du wirst es akzeptieren.«
Damit stieß er sich von der Wand ab, wo er Jacob einkesselte, der nun starr geradeaus schaute und mit verbissenem Gesichtsausdruck stumm verschwand. Melone konnte einem mit seiner Art und Weise wirklich Angst machen und kurz dachte ich daran, dass er mich womöglich umbringen könnte, im Anschluss einfach irgendwo verbuddelte, sodass mich keiner fand. Der Gedanke daran war gruselig, aber ich traute ihm das auf jedem Fall zu. »Alles okay mit dir?«, fragte mich McCain binnen weniger Sekunden und nach einem fiesen Blick zu den anderen, wurden wir auch schon allein gelassen. »Ich habe mir Sorgen gemacht«, begann ich.
»Wegen was?«, wollte er wissen. »Du bist plötzlich so schnell verschwunden. Ich hatte Angst... um dich. Ich wollte doch bloß wissen wo du bist«, gab ich leise zu und somit war es raus. Natürlich konnte ich mich nicht in sein Tun und Handeln einmischen und ich würde wahrscheinlich auch niemals mit ihm richtig zusammen sein, aber ich konnte das Gefühl auch nicht unterdrücken. Damians Blick durchlöcherte mich nun intensiver und unvermittelt schienen seine Augen zu funkeln. »Mache dir keine Sorgen. Es ist alles okay. Aiden ist heute früh zu mir ins Zimmer gekommen«, begann er.
»Also weiß er, dass ich bei dir war? Und was wollte er, weil du so schnell abgehauen bist?«, fragte ich unsicher. »Ja. Natürlich hat er dich gesehen, aber nichts dazu gesagt. Er weiß genau, dass ich sonst sauer werde, wenn er sich in meinen Kram einmischt. Jemand hat sich nur wieder auf deine alte Nummer gemeldet. Daum ging es bloß«, erklärte er sich. »Auf meine was?« Unmittelbar war ich verwirrt. »Was hast du denn mit meinem Handy zu schaffen?« Nun wurde meine Stimme kühler. Ich hatte zwar kein Problem damit, dass er es nahm, aber fragen konnte man wohl noch. Außerdem war es aus. Wie bitte kam er an meinen PIN? Aber irgendwie wollte ich es gar nicht so genau wissen.
»Ich habe es genommen, als dir die Kugel entfernt wurde«, gab er lediglich zurück. »Es ist besser für deine Sicherheit, wenn ich es habe und erst recht, wenn sich einer wieder darauf meldet.« Irritiert schaute ich auf seine verschränkten Arme und antwortete: »Aber wenn es Martinez ist, wird er wohl nicht weiterhin so doof sein, mir Nachrichten zu schicken, weil er mit Sicherheit weiß, dass ich es nicht mehr habe.« Das wäre unlogisch. Blöd war dieser Typ sicher auch nicht. »Entweder geht er davon aus, dass du so viel Angst hast... Hm. Zumindest konnte man das denken, nachdem dein Smartphone aus war. Nun ist es aber an. Er wird das Handy, von dem er geschrieben hat, sicherlich schon entsorgt haben, damit man es nicht mehr zurückverfolgen kann, aber vielleicht haben wir ja doch Glück«, erklärte er. »Aber wenn er das auch kann... So wie ihr... Dann wird er wissen, dass ich bei euch bin.« Das war nur logisch.
»Selbstverständlich weiß er das. Da bin ich mir komplett sicher. Nur ich kann nicht verstehen, warum er nicht die Chance genutzt hat, als du auf dem Weg zu Fuß hier her warst.« Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Das weiß womöglich bloß er.« Damian nickte und ich bemerkte, dass er nachdenklich wurde. Er zerbrach sich einen Kopf darum. Mit Grund. Simon war komisch und ich verstand ihn nicht. Da war ich aber auch nicht die Einzige. »Was, wenn du weißt, wo es ist? Gehst du dann zu ihm?«, aber McCain sah mich ungläubig an. »Das ist es nicht. Ich will wissen, ob er wirklich dahintersteckt oder nur einer seiner Männer. In sein Haus kann ich nicht rein spazieren, wie ich Bock habe. Da käme ich nicht weit, da man mich ziemlich schnell umlegen würde. Aber irgendeinen anderen Typen könnten wir ziemlich schnell schnappen.« Ich schluckte. Gut zu wissen.
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Bad Temptation II - Breathe
Roman d'amourDamian McCain hat Jasmin fortgeschickt. Trotz alledem lässt sie das nicht zu. Stur versucht sie ihm weiterhin die Stirn zu bieten und hofft darauf sein kaltes Herz zu erweichen. Was aber, wenn es ein Fehler war zurückzukommen? Immerhin vergisst sie...