Chapter 78

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Jungkook POV

Ich schreckte hoch, als vor mir auf den Couchtisch, ein Magazin hingeknallt wurde. Verwirrt sah ich hoch und blickte in das wutverzerrte Gesicht meines Vaters.
Der Anblick ließ mich schwer Schlucken.

Ich war in der Mansion meiner Eltern und saß im Wohnzimmer, checkte meine E-Mails.

„Ich habe dir gesagt, dass du Seoul Gazette kaufen sollst und nicht, das es eine Freikarte ist um Park Jimin zu vögeln!" Er schrie mich an und ich konnte seine Halsschlagader deutlich sehen.

Meine Augen weiteten sich und ich versuchte den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken. In den Augen meines Vaters brannte das Feuer. Sein Gesicht war, vor Wut, rot angelaufen.

Drohend hob er seinen Zeigefinger und hob eine Augenbraue. So wütend hatte ich ihn noch nie erlebt.
„Ich dachte es wäre eine Phase die vorbei gehen würde. Das du bald damit aufhörst. Zu deinen männlichen One Night Stands habe ich nichts gesagt, weil ich dachte, dass du zu Sinnen kommst. Und jetzt sieh dich an! Läufst mit erhobener Brust als eine kleine Schwuchtel rum! So habe ich meinen Sohn nicht erzogen!"

Wie erfroren, saß ich da, war Bewegungsunfähig. Mein Kopf war wie leer gefegt, ich wusste nicht, was ich sagen, geschweige denn was ich denken sollte.

Harsch nahm er das Magazin und fuchtelte damit vor meinem Gesicht herum.
Ich schloß meine Augen und versuchte meine Wut im Zaun zu halten. Ich war so kurz davor ihm eine reinzuhauen.

„Was ist hier los?" Meine Mutter kam mit einem verwirrtem Gesichtsausdruck ins Wohnzimmer, gefolgt von Kai. Mein Bruder sah erst meinen Vater an, dann mich und fragte stumm was los ist. Ich schaffte es gerade mal so leicht mit den Schultern zu zucken.

„Dein Sohn hurt mit Park Jimin herum, wobei er im Alter ist, wo er eine Familie gründen sollte! Pftu"
Ich sprang auf und ballte meine Hände zu Fäusten. Kai merkte es und kam auf mich zu, legte beschwichtigend seine Hand auf meine Schulter.
„Jungkook", sagte er leise und ich sah ihn an. Er hatte seine Stirn in Sorge gefaltet und am liebsten würde ich irgendwas umhauen und alle anschreien.

„Du bist fünfundzwanzig und schmachtest mit einer kleinen Schwuchtel rum! Weißt du welche Schande du über diese Familie bringst?"
Meine Mutter ging zu meinem Vater und legte ihre Hand auf seinen Oberarm, versuchte ihn zu beruhigen.

Ich versuchte mit aller Kraft, ruhig zu bleiben. Tief ein und ausatmend, sah ich meinen Vater genauso wütend an.
Wütend war kein Ausdruck.
Ich war auf 360.
„Halte Jimin da gefälligst raus.", presste ich hervor. Ich musste mir alle Mühe geben, um ihn nicht anzugreifen. Gut das Kai mich immer noch an meiner Schulter hielt.

Mein Vater lachte hämisch auf und verdrehte die Augen.
„Also kommt es alles von deiner Seite? Tz.
Ich hatte großes mit dir vor, Jungkook. Aber wie es aussieht bis du nichts würdig."

Das reichte mir. Ich stieß Kai von mir weg und ging auf meinen Vater zu. Meine Mutter bewegte sich nicht vom Fleck, blieb an der rechten Seite meines Vaters.
Diesmal hob ich meinen Zeigefinger und bohrte ihm damit in seine Brust, tippte immer wieder dagegen.

„Du warst derjenige, der mich mit zwölf nach Amerika geschickt hat. Du warst derjenige, der den erstgeborenen,", ich deutete zu Kai „immer bevorzugte. Du warst, verdammt nochmal, derjenige, der sein Unternehmen einfach so Kai überlassen hat, obwohl er es nicht mal wollte! Ich habe mir meinen Arsch aufreißen müssen, dass du mir nur ein wenig Beachtung schenkst! Ich habe mein Unternehmen selber gegründet, ohne deine verdammte Hilfe. Dann erfährst du, dass dein eigener Sohn schwul ist und erst jetzt fällt dir ein, mir Aufmerksamkeit zu schenken? Hörst du dich selber reden?!"

Ich konnte mein Schreien nicht unterdrücken. Die ganze Frust, die sich über die Jahre gesammelt hatte, hatte endlich Gelegenheit, rauszukommen.

Das Gesicht meines Vater lief wieder rot an und er machte noch einen Schritt auf mich zu, schlug meine Hand von seiner Brust weg.
„Hör mir genau zu, Jungkook. Gebe mir nicht die Schuld, dass ich wollte, dass du dir was eigenes aufbaust. Ich wusste das Kai das Unternehmen nicht übernehmen wollte, weswegen ich immer noch hart arbeite, damit er es eines Tages, mit deiner Hilfe, übernehmen kann.
Gebe mir nicht die Schuld, dass du eine kleine Tunte geworden bist!
Unter meinem Dach, wird es keine Schwuchteln geben! Habe ich mich klar ausgedrückt?
Es ist mir scheißegal welches Verhältnis du zu diesem Park hast, du wirst es beenden und eine Frau finden und mit ihr eine Familie gründen!"

Ich wollte den Mund aufmachen und etwas sagen, da unterbrach er mich.
„Und wenn du dies nicht tust,", er lachte gehässig auf „dann kannst du dich von deinem Unternehmen verabschieden."
Meine Augen weiteten sich und ein Schmerz durchfuhr mich. Plötzlich war mir zum Kotzen zumute.
„Das würdest du nicht wagen.", sagte ich unter zusammengepressten Zähnen.

Wieder dieses wiederliche Lachen seinerseits. Er verschränkte die Arme vor der Brust und reckte sein Kinn.
„Du weißt ganz genau, zu was ich in der Lage bin, Kleiner."
Seine Miene wurde wieder ernst.
„Denke an meine Worte, beende es mit ihm und führe dein Unternehmen wie immer und halte dich an meinen Plan."
Damit drehte er sich auf seinen Absatz um und ging aus dem Wohnzimmer.

Meine Mutter hielt sich die Hand vor den Mund und sah mich aus ihren großen, braunen Augen an. Kai, der hinter mir stand, sah noch mit gerunzelter Stirn meinem Vater hinterher. Dann kam er auf mich zu und legte seine Hand wieder auf meine Schulter.
„Jungkook" Doch ich schüttelte seinen Arm ab.
„Soll ich mit ihm reden?", fragte er und ich lachte sarkastisch auf.
„Denkst du ernsthaft reden hilft bei dem?" Diesmal war ich derjenige, der hämisch auflachte.
„Du hast ihn selber gehört, ich muss das eine aufgeben, was ich liebe, dass ich das eine, was ich selber geschaffen habe, was mir heilig ist, behalten kann." Ich schüttelte den Kopf und grinste. Es wirkte schon verzweifelt.
„Und wenn ich mich für ihn entscheide, macht er mir alles kaputt, woran ich so lange, so hart gearbeitet habe." Ich hasste es, das meine Stimme so brüchig wurde, doch ich konnte mir nicht helfen.

Verzweifelt fuhr ich mir durchs Haar und sah meine Mutter an, die einen mitleidigen Gesichtsausruck hatte.
Ich klatsche in die Hände und grinste wieder. „Bravo, Mutter. Wirklich toll" Ich zeigte in die Richtung, in der mein Vater verschwunden war.
„Man sieht, zu wem du stehst."
„Jungkook" Sie wollte auf mich zukommen, doch ich hob beide Hände. „Nicht"

Es folgte eine bedrückende Stille. Keiner wusste, was er sagen sollte.
Doch ich erhob wieder das Wort.
„Es ist traurig, dass der eigene Vater seinem eigen Fleisch und Blut damit droht, mir meine harte, jahrelange Arbeit, einfach so," ich schnippte meine Finger, „zu zerstören. Und es ist noch trauriger zu wissen, dass er nicht mal mit der Wimper zucken würde, dies zu tun."

Und mit diesen Worten verließ ich die Masion.
Ich hätte wissen müssen, das mein Glück nicht so lange anhalten würde. Irgendwann wäre es rausgekommen.
Nun liegt es an mir, wie ich mich entscheide.

Dam dam daaaam
Let the drama begin 🌝

Ich versuche mein bestmögliches, es so realistisch und schmerzhaft wie möglich rüber zu bringen 🤧
Ehrlich gesagt, habe ich Angst, dass ich es verbocke, mit den ganzen Gefühlen, but i'll try my best 🙄
Stay tuned~

Toxic Love | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt