Chapter 84

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Jungkook POV

Mit pochendem Schädel, wachte ich auf. Ich hob meinen Kopf und versuchte meinen Blick zu fokusieren.
Mit zugekniffenen Augen blickte ich mich umher, versuchte mich zu orientieren.

Ich konnte mich an gar nichts erinnern, desto verwirrter war ich, als ich bemerkte, das es nicht mein Schlafzimmer war.
Erschrocken erhob ich mich und neben mir regte sich eine Gestalt.
Fuckfuckfuck.

Ich sah wie schwarze Haare durcheinander am Polster lagen und die Gestalt entpuppte sich schnell als ein Frauenkörper, als die Decke leicht nach unten rutschte und ich ihre Brüste sah.
Scheiße. Verdammte, richtig große Scheiße.

Ich blickte unter die Decke und sah, dass ich nichts anhatte.
Frustriert fuhr ich mir durchs Haar und blickte panisch umher. Meine ganzen Klamotten lagen verstreut im Zimmer.
Mach die Fliege, Jeon.

Langsam und darauf bedacht, die Fremde neben mir nicht zu wecken, suchte ich verzweifelt meine Boxer, die irgendwo in der Ecke lagen. Schnell zog ich sie mir an, entdeckte auch schon meine Hose und streifte diese ebenfalls über. Mein Hemd war nicht im Schlafzimmer, genauso wenig wie meine Socken und Schuhe. Ich war gerade dabei meine Hose zu zuknöpfen, als sich im Bett was regte und eine verschlafene Frauenstimme meinen Namen murmelte. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich hielt in der Bewegung inne.

Langsam drehte ich mich um und sah, wie sich die Frau aufgesetzt hatte und sich die Decke über ihre Brust hielt und sich die Augen rieb.
„Gehst du?", fragte sie und als sie endlich ihre Haare aus dem Gesicht wegstrich, kam mir eine kurze Erinnerung zu gestern Nacht, bevor ich vollkommen das Gedächtnis verloren hatte.
Es war die schwarzhaarige, die sich neben mich gesetzt hatte.
Fuck!

Ich leckte mir meine trockenen Lippen und schluckte schwer.
„Äh", kam nur aus meinem Mund. „Ich habe noch Sachen zu erledigen."
Sie lächelte schwach und nickte nur. „Danke fürs' Zuhören."
Ich nickte bloß. „Danke dir für den Drink. Machs' gut."
Und weg war ich aus dem Schlafzimmer, stolperte ins Wohnzimmer wo ich mein Hemd, Socken und Schuhe einfach in die Hände nahm und aus der Wohnung verschwand.

Sie lebte nicht schlecht. Hatte eine große Wohnung, falls sie alleine leben sollte.
Ich stand in der Tiefgarage und wusste nicht wohin mit mir, wusste nicht mal wo ich war.
Fuck!", schrie ich und zog mir mein Hemd über. Und wo zum Teufel war mein Sakko?!
Scheiß drauf.

Verdammte Scheiße, was ist nur los mit dir, Jeon? Abermals fuhr ich mir durchs Haar und hatte zum Glück nur meine Kreditkarte und Handy mitgenommen gehabt, die beides ich in meiner Hosentasche verstaut hatte.
Wo ist mein scheiß Wagen? Und wie bin ich hergekommen?

„Arghhhh!" Ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Schnell nahm ich mein Handy und rief Kai an.
„Hallo?", meldete sich seine verschlafene Stimme.
„Kai. Orte mein Handy und komm sofort her.", sprach ich barsch.
„Okay?"
„Sofort!" Und dann legte ich auf.
Keim Wunder wieso er noch am pennen war. Es ist erst halb acht Uhr morgens und ich stehe in einer, mir fremden Tiefgarage und habe Gott weiß was gestern getrieben.

Wobei es auch offensichtlich ist, mit wem ich es getrieben habe.
Wieder fuhr ich mir durchs Haar und beschloss mir, derweil ich auf Kai wartete, meine Socken und Schuhe anzuziehen und das Hemd zu zuknöpfen.

Als Kai endlich ankam, hielt er neben mir an und ich stieg in seinen Jeep ein. Er trug eine Jeans und ein Polo Shirt mit seiner Ray-Ban Sonnenbrille.
Kai sah mich über den Rand seiner Sonnenbrille skeptisch an, bis er sie wieder zurückschob und losfuhr.

„Du warst bei Vater?", fragte er. Ich antwortete mit einem 'Hm'.
„Er hat mir von deinem Ausbruch erzählt."
Nach einer kurzen Zeit des Schweigens sprach er weiter.
„Es tut mir wirklich leid. Ich wünschte, ich könnte etwas unternehmen."
Ich winkte ab, wohl wissend über die Situation. „Mach dir keinen Kopf darum. Du bist kein Geschäftsmann und Vater würde es niemals zulassen, dass du dich in unsere Angelegenheiten einmischt.
Ich genauso wenig."
„Bei wem warst du?"
Ich zuckte mit den Achseln. „Wenn ich das wüsste, hätte ich dich nicht angerufen."

Kai schwieg wieder und als ich ihn ansah, presste er seine Lippen zu einer Linie.
„Du weißt, das ich ihm nicht fremdgegangen bin, wenn wir nicht mehr zusammen sind." Meine Stimme war leise. Zu groß war der Schmerz, diese Worte auszusprechen. Es klang endgültig.

Mein älterer Bruder seufzte. „Ich weiß. Trotzdem. Du warst so glücklich."
Ich fuhr mir mit beiden Händen über mein Gesicht. „Ich lebe für die Arbeit. Das weißt du."
„Ja, und genau das nützt Vater schamlos aus."
Abermals zuckte ich mit den Achseln. Es ist erst acht Uhr morgens und ich habe Lust auf einen Drink.

Ich registrierte die Gegend erst jetzt, als ich meinen Fokus darauf legte. Ich war gar nicht weit weg von meiner Arbeit.
„Sie wohnt direkt im Herzen Seouls' ", murmelte ich. Plötzlich kippte sich mein Oberkörper nach vorne, der zum Glück vom Gurt zurück gehalten wurde.
„Was zum-", doch weiter kam ich nicht.

Kai hatte abrupt angehalten und sah mich schockiert an. Er nahm seine Sonnenbrille ab und ich konnte das bloße Entsetzten an seinem Gesichtsausdruck gehen.
Sie?!", kreischte er fast.
Ich seufzte genervt aus. „Fahr bitte weiter", sagte ich monoton, weil hinter uns Autos hupten.
Er tat wie es ihm gesagt wurde. „Scheiße nochmal, Junkook!
Du warst mit einer Frau im Bett?!"
Ich verdrehte meine Augen. „Hyung, ich war betrunken. Falls es dein Gewissen beruhigt, ich kann mich an rein gar nichts mehr erinnern."
„Hör mir bloß auf mit dem Hyung Scheiß! Das ist unterste Schublade, Kookie. Nur weil du an Herzschmerz leidest-"
„Halt die Klappe, Kai.", stieß ich aus zusammen gebissenen Zähnen raus. „Ich will mich mit dir nicht streiten. Wie ich meinen Kummer auslebe, hat weder dich noch sonst jemanden zu interessieren.
Ich war in einer Bar, ich habe mich betrunken und das eine führte zum anderen. Ende der Geschichte. Was passiert ist, kann ich nicht wieder rückgängig machen. Außerdem habe ich momentan andere Sorgen, wie du zufälligerweise mitbekommen hast. Mag sein das Vater mein Unternehmen jetzt in Ruhe lässt, trotzdem habe ich enorm an Profit verloren und brauche neue Partner." Meine Stimme klang nicht wie meine. Sie war schwach und schon fast flehend.

Kai blieb still und die Anspannung war bedrückend.
„Ich helfe dir.", sagte er bloß.
Ich wusste, dass ich auf Kai zählen konnte.
Doch ich wünschte mir auch, dass er den Schmerz aus meinem Herzen nehmen konnte, den ich, seit ich Jimin aus meinem Leben verscheucht hatte, verspürte.

Stay tuned~
Schönen Sonntag
Chu~ 💋

Toxic Love | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt