Chapter 99

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Jungkook POV

Im Raum war es so still, man hörte das Ticken der Uhr. Mein Bein wippte nervös auf und ab.
Vater, der seine Arme hinter dem Rücken verschränkt hatte, tigerte in seinem Arbeitszimmer herum. Sora und Jisoo saßen ebenfalls im Raum.
Die Stille war erdrückend.

Mutter war mit Jisoos' Mutter im Salon und warteten auf uns, bis wir das Problem gelöst hatten.
„Ich wäre für eine Hochzeit. Je eher desto besser. Bevor die Leute zu reden anfangen."
Mein Vater blieb stehen, und nickte verstehend.
„Wir wollen nicht, dass ihr Name beschmutzt wird, Sora."

Jisoo presste ihre Lippen zusammen und krallte sich an den Saum ihres Kleides ein.
Schweigend saß ich da, sah zwar wie sich mein Vater mit seinem Freund unterhielt, hörte aber keine Worte. Es bewegten sich nur ihre Münder, doch ich vernahm keinen Ton.

Meine zwei Zeigefinger hatte ich gegen meine Lippen gepresst. „Ich will einen DNA Test", murmelte ich.
Wieder Stille.

„Was sagst du, mein Sohn?", fragte mich mein Vater und ich sah ihn an.
„Ich will einen DNA Test. Wenn das Kind auf der Welt ist, will ich mir zu hundert Prozent sicher sein."
„Jungk-"
„Keine Sorge, mein Sohn. Wir werden das Kind testen lassen.", brach mein Vater Jisoo ab und lächelte leicht.
Ich nickte mit dem Kopf und stand auf. „Gut" Dann sah ich Sora an, der mich mit seinen Blicken zu durchzubohren schien.

„Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, und ich glaube Jisoo, wenn sie mir sagt, das es mein Kind ist."
„Wieso willst du dann einen Test?", fragte Sora ruhig. Ich biss mir auf die Unterlippe, sah erst Jisoo an, dann wieder ihren Vater.
Ich war gerade dabei was zu sagen, als die Tür aufging und Kai reinstürmte.

Er verbeugte sich nicht mal, seine Augen fanden direkt mein Gesicht. Kai war leicht außer atem und er hatte einen ernsten Gesichtsausdruck.
„Jungkook"
Sofort wusste ich, das etwas nicht in Ordnung war. Kai nickte nur mit seinem Kopf zum Ausgang und er musst mich kein zweites Mal darum bitten. Die Rufe von Vater ignorierend, stürmten wir beide raus.

„Jungkook?", rief auch Mutter, doch Kai hob nur die Hand, weil sie aufgestanden war und signalisierte ihr, dass sie sitzen bleiben soll.

Draußen begrüßte uns die frische Luft, die ich nötig hatte, denn im Arbeitszimmer meines Vaters wurde es mir schon zu viel.
„Was ist passiert?", fragte ich, und setzte mich in Kais' Auto rein.

Er hatte seine Lippen zusammengepresst und startete den Motor, sah nach hinten und parkte aus. Das Gaspedal durchtretend, fuhr er die Straße entlang. So gehetzt hatte ich ihn noch nie erlebt.

„Kai! Was, verdammt, ist los?" Ich hatte ein ungutes Gefühl im Magen und sah meinen Bruder an.
„Jimin"
„Was ist mit ihm?" Panik breitete sich aus und mein Herz hörte für eine Sekunde zu schlagen auf.
„Er ist im Krankenhaus"

Jegliche Farbe wich mir aus meinem Gesicht und ich schluckte schwer. Jedoch wollte der Kloß in meinem Hals nicht verschwinden und meine Atmung verschnellerte sich.

„Was?", fragte ich flüsternd. Meine Stimme versagte und sie klang brüchig.
„Ich weiß genauso viel wie du, Kookie. Taehyung hat mich angerufen. Sie sind alle dort."

Im Krankenhaus angekommen, lief ich zum Schalter, wo mehrere Krankenschwestern saßen und mich neugierig anblickten. Eine von ihnen murmelte sogar atemlos meinen Namen und sah mich mit großen Augen an.

„Park Jimin, wo liegt er?"
„Sind sie ein Familienangehöriger?", fragte sie und tippte irgendwas auf die Tastaturen ihres Computers.
„Ich bin sein Freund"
Alle Frauen sahen mich mit überraschten Gesichtsausdrücken an."
„Freund?", flüsterte die eine zur anderen, die wiederum mit ihren Schultern zuckte.

Toxic Love | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt