Chapter 103

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Ich wurde durch ein tiefes Schreien wach. Meine Augen aufreissend, saß ich mich Kerzengerade hin und versuchte erst mal die Umgebung einzuordnen.
Jungkooks' Penthouse.

Abermals ertönte der Schrei und ich sprang aus dem Bett, sprintete die Stufen zum ersten Stock runter.
Eine Zimmertür war leich angelehnt und ohne weiter zu überlegen, lief ich in das Zimmer.

Bei dem Anblick, der sich mir bot, zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen.

Jungkook lag im Bett, verkrampfte Gesichtszüge und ein bebender Körper, als würde er Schmerzen erleiden.

„Jungkook!"
Ich sprang auf das Bett und rüttelte ihn.
„Jungkook! Wach auf!"
Er japste nach Luft, als er seine Augen weit aufriss und atmete hörbar ein- und aus.

„Jimin?", fragte er mit kratziger Stimme und sah sich hektisch im Raum um.
Sofort schlang ich meine Arme um seinen Nacken und presste ihn an mich. Er erwiederte die Umarmung und hielt mich an meiner Taille umschlungen fest, presste seine Nasse in meine Halsbeuge.

„Alles gut. Du bist in Sicherheit."
Mir kam es so vor, als würde ich ein Déjà-vu durchleben.

Meine Hände verfingen sich in seinem Haar und strichen sanft darüber.
Er murrte wohlig und ich spürte, wie sich sein Herz allmählich beruhigte.

Nach einer Zeit löste ich mich von ihm, aber nur so, dass ich ihn weiter in den Armen hielt und ihm dabei in die Augen sah.
Jungkook blickte mich erschöpft an und lächelte schief, strich mir mein Haar aus der Stirn.

„Hattest du einen Albtraum?", fragte ich leise und schmiegte mich in seine Hand, die er mir auf die Wange gelegt hatte. Sanft liebkoste er mit seinem Daumen meine Unterlippe und sah mich an.
Seine Augen strahlten Angst und gleichzeitig eine Sicherheit aus. Ich merkte ihm an, dass er mit sich rang.

„Ist halb so wild. Solange du bei mir bist, ist alles gut", sagte er mit heiserer Stimme.
Wohl wissend, das es mehr als nur 'halb so wild' war, ließ ich ihn einfach meine Gesichtszüge erforschen.

„Es tut mir so leid, Baby", flüsterte er und seine Augen wurden glasig.
„Was denn?"
„Alles. Ich habe dich wie Scheiße behandelt und habe einen dummen Fehler begannen und wegen mir hast du leiden müssen. Hätte ich... hätte ich nur nicht... auf-"
„Psht" Ich legte ihm meinen Zeigefinger auf seine Lippen.
„Es ist alles okay Jungkook", sprach ich sanft und lächelte ihn ermutigend an. Doch er schüttelte den Kopf.
„Nein, nichts ist okay, Jimin. Nicht wenn es um dein Wohl geht. Ich habe mein Versprechen gebrochen." Er sprach bestimmt, doch seine Stimme brökelte zum Schluss hin.

Ich drückte ihn wieder an mich und spielte mit seinen Strähnen, betätschelte seinen Hinterkopf.
„Jungkook, Wut macht blind genauso wie Liebe." Ich sah ihn wieder an und strich mit beiden Daumen über seine Wangen.

In seinen Augen las ich so viele Emotionen. Doch eine war immer deutlich zu sehen: Reue.
Mein Herz schlug schneller und ich wusste, das es Jungkook leid tat. Seine Augen erzählten sein Leiden, da musste er mir nicht mal mit Worten sagen.

„Wirst du mir jemals verzeihen können?", fragte er und küsste meinen Daumen, als dieser seinen Mund streifte.
Ich saß auf seinem Schoß und fuhr mit meinem Daumen sanft über seine Lippenkontur.
„Ich habe dir verziehen, Jungkook"

All meine Wut und Trauer waren wie weggeblasen. Ich bereute keine einzige Sekunde mit ihm. Also beugte ich mich vor, und berührte sanft seine Lippen, sah ihn an und suchte nach Erlaubnis. Diesmal war er derjenige, der die Initiative ergriff und meine Lippen mit den seinen verband.

Der Kuss war harmlos und dennoch leidenschaftlich. Jungkook leckte mir über meine Unterlippe und ich öffnete meinen Mund, hieß seine heiße Zunge herzlich Willkommen.

Toxic Love | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt