Kiss me (Lukas Rieger FF)

Chapter 24

Lukas grinste und sagte: "Keine Sorge. Ich bin gut im Momente-wieder-finden." Dann schaute er unter den Tisch und rief: "Moment? Bist du hier?" Ich konnte es nicht unterdrücken und lachte deswegen laut los. "Aha! Ich hab ihn!" rief er und kam wieder unter dem Tisch hervor. Er tat so als würde er was in der Hand halten. "Ein Glück!" sagte ich, zog ihn zu mir ran und küsste ihn.
Ich hätte ihn ewig so weiter küssen können, aber ich unterbrach den Kuss, schließlich waren wir hier um zu essen. In der Öffentlichkeit! Ich wand mich der Speisekarte zu und Lukas setzte sich wieder auf seinen Platz.
Ich bestellte mir ein Wiener Schnitzel mit Pommes Frites und einen kleinen Salat als Beilage. Lukas hatte sich ein Steak bestellt. Ebenfalls mit Pommes. Wir aßen unser Essen in einem angenehmen Schweigen, auch wenn immer noch eine gewisse Ungewissheit in der Luft lag. Und ich wusste auch genau welche. Waren wir jetzt zusammen oder nicht? Ich weiß ja nicht wie sowas abläuft. Ich mein ich hatte ja noch nie einen Freund.
Wie als hätte Lukas das selbe gedacht sah er mich an und fragte: "Hanna? Willst du meine Freundin sein?" Sein Mund war zu einem Lächeln verzogen, aber seine Augen strahlten pure Unsicherheit aus.
Ich lächelte, nickte und sagte:"Es wäre mir eine Ehre!" Mit einem Schlag war alle Unsicherheit verschwunden.

Nach dem Essen schreib Lukas kurz Luis eine Nachricht, dass er uns holen kann. Wir fuhren wieder zu Lukas nach Hause und ich versuchte mit Lukas' Hilfe aus dem Rollstuhl raus zukommen. Es war unglaublich schwierig mein ganzes Körpergewicht nur mit meinen Beinen hoch zudrücken, aber nach ein paar Anläufen gelang es mir. Es war so anstrengend sich auf den Beinen zu halten, dass ich fast mit dem Gesicht voran auf den Boden geklatscht wäre, wenn Lukas mich nicht gehalten hätte. Er trug mich hoch in sein Zimmer, gab mir einen flüchtigen Kuss und verschwand wieder, damit ich mich umziehen konnte. Ich saß auf dem Bett, was es mir ein bisschen einfacher machte mich umzuziehen. Ich zog mir gleich mein Nachthemd an und schrieb Lukas das ich fertig war. Ich kam zufällig an Lilys Chat vorbei und schrieb ihr, dass wir morgen dringend telefonieren müssten.
Natürlich wollte sie sofort wissen was los war und warum wir denn so dringend telefonieren müssten, aber ich schrieb ihr nur, dass es nichts schlimmes ist und das wir das morgen klären würden. Ich legte das Handy weg und ließ mich nach hinten fallen. Es es war einfach ein schönes Gefühl mal die Beine ohne Hilfe meiner Arme zurecht zulegen. Es gab mir zumindest ein bisschen was von meiner Selbstständigkeit zurück. Kurze Zeit später kam Lukas rein -ebenfalls schon in seinem Pyjama- und legte sich auf den Boden. "Gute Nacht Hanna" sagte er und deckte sich zu. Dann setzte er sich nochmal auf und sah mich an. "Brauchst du noch etwas?"
Ich nickte und sagte:"Ja. Ich brauche dich... neben mir!" Lukas lächelte und stand wieder auf. Er legte sich neben mich und ich hob die Decke an, sodass er seine Beine unter sie schieben konnte. Dann gab ich ihm einen kurzen Kuss und kuschelte mich an seine Brust. "Es ist so ungewohnt..." bemerkte er nach einer Weile. "Was ist ungewohnt?" fragte ich nach. "Hier mit dir zu liegen und zu wissen, dass du meine Freundin bist. Zu wissen, dass ich morgen früh neben dem schönsten Mädchen in diesem Universum aufwachen werde und wissen werde, dass dieses Mädchen meins ist. Dieses Gefühl ist unglaublich." Das er ein Romantiker war wusste ich bereits, aber das er so schnulzig sein konnte wusste ich nicht. Aber es war süß. "Ich weiß nicht was ich sagen soll..." Ich wollte noch was ergänzen, aber Lukas unterbrach mich und sagte: "Sag einfach nichts und genieße den Moment." Ich nickte und lächelte. Es dauerte nicht lange, da war ich schon -mit seinem Duft in der Nase- eingeschlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag Lukas bereits wach neben mir. "Heute ist dein letzter Tag hier... Was willst du machen?" Ich runzelte die Stirn bis ich gecheckt habe, dass ich nur eine Woche hier blieb und auch irgendwann wieder nach Hause muss. Aber was soll ich denn daheim. Ich hab noch 5 Wochen Ferien und Mama und Papa arbeiten noch 2 Wochen. Ich wäre daheim komplett alleine... "Ich weiß nicht. Ich möchte nicht nach Hause... Dann bin ich so weit weg von dir... Aber ich muss jetzt erstmal ein Mädchengespräch führen." antwortete ich.
Lukas verließ das Zimmer um sich anzuziehen während ich Lily anrief und auf Lautsprecher schaltete um mich nebenbei noch anziehen zu können, was eh wieder Jahre dauern wird.
"Hey Hanna. Was gibt es denn so dringendes?" fragte Lily. "Lukas und ich sind zusammen..." murmelte ich. Erst Schweigen, dann ein freudiges Jubeln. "Ich wusste es. So wie er dich immer angesehen hat und du ihn... Jeder Blinde würde sehen, dass ihr einfach für einander geschaffen seid! Aber erzähl mal. Ich will Einzelheiten"
Ich erzählte ihr alles was sie noch nicht wusste von dem Essen gestern Abend (ich wusste nicht so ganz ab wann man es ein Date nennt). Während meiner Erzählung ließ sie ab und zu ein 'Aww' von sich. "Oh man. Ihr seid so Couple Goals! Luanna is real! Ich freu mich grad so, das glaubst du nicht." Ich lächelte. Lily ist einfach die Beste. "So und jetzt stell dir mal vor wie ich mich freue, wenn du dich schon so freust." lachte ich. "Oh Gott. Ich würde sterbe vor Glück." meinte sie. Wir quatschten noch eine Weile und beendeten das Gespräch.
Nachdem ich auch fertig angezogen war (ich trug ein pastellgelbes leichtes Sommerkleid), klopfte jemand an der Tür. "Ja?" fragte ich. "Bist du soweit?" fragte Lukas. "Jup" antwortete ich nur und schon ging die Tür auf. Lukas trug mich runter und erwähnte dabei, dass seine Eltern wieder an die Arbeit mussten und schon weg sind. Marie ist bei Lukas' Oma. Wir aßen gemeinsam Frühstück und ich machte mich dann im Bad fertig. Wir hatten beschlossen mit Luis und Daniel -der Typ aus der Kirche/Gemeinde- einen Ausflug ins Freibad zu machen, weil es heute unglaublich warm war. Bevor wir los gingen zog ich mir allerdings meinen Bikini unter das Kleid an.
Wir fuhren los und kamen nach weniger als 10 Minuten schon an. Da wir den Rollstuhl nicht mit rein nehmen wollten, trugen Luis und Lukas mich aus Spaß so wie eine Kaiserin oder so. Ich fand es lustig und beschwerte mich erst als die Jungs zu weit auseinander liefen und mich fast in zwei Teile zogen. Die Frau an der Kasse sah ein bisschen verwundert auf uns während Daniel für uns bezahlte. Zum Glück war Montag und Ferien in Niedersachsen, weshalb es nicht sehr voll war. Nur ein paar Profischwimmer die ihre Runden schwammen und ein paar Senioren. Wir suchten uns einen Platz auf der Wiese der halb schattig halb sonnig war, sodass jeder zufrieden war.