Kiss me (Lukas Rieger FF)

Chapter 77

Ich folgte Lukas ins Bad und zog ihm von hinten das T-Shirt über den Kopf. Seine Hose folgte gleich. Ich drehte ihn rum und küsste ihn, während ich mir ebenfalls die Hose auszog und dann meinen BH öffnete. Danach fiel Lukas' Unterhose auf den Boden und meine folgte. "Da hat es aber jemand eilig." lachte Lukas zwischen zwei Küssen und schob mich in die Dusche. "Bei so einem sexy Ehemann kann man sich gar nicht zurückhalten." sagte ich und pikste ihn in den Bauch. "So sieht das also aus!" grinste er frech und schaltete das Wasser an. Ich zuckte kurz zusammen, weil das Wasser erst kurz brauchte um warm zu werden. Lukas' Hände gingen auf Wanderschaft und fanden ihren Platz auf meinen Brüsten. Ich drückte mich näher an ihn heran und versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu halten. Jede seiner Berührungen verursachte kleine Blitze auf meiner Haut. Zwischen uns herrschte Strom, Anziehung und Erregung.
Als Lukas mich hochheben wollte verzog er schmerzhaft das Gesicht und ich ließ kurz von ihm ab. "Geht schon." sagte er und wollte mich wieder küssen, aber ich drehte mein Gesicht zur Seite sodass er nur meine Wange traf. Dann schaltete ich das Wasser ab. "Wir nehmen doch lieber das Bett. Ich muss gestehen, ich hatte nicht an deine Rippen gedacht." murmelte ich und zog ihn raus aus der Dusche. "Toll, jetzt hab ich alles versaut." sagte er resigniert.
"Du hast gar nichts versaut." sagte ich und küsste ihn wieder. Zusammen stolperten wir ins Schlafzimmer und tropften dabei alles nass. Ich ließ Lukas zuerst auf das Bett und kletterte dann über ihn. "Ich liebe dich Hanna Rieger!" murmelte er und hielt mich an der Taille fest. "Ich liebe dich auch Lukas Rieger!"
Mit ein bisschen Mühe schaffte er es uns umzudrehen. Er verteilte Küsse an jeder Stelle meines Körpers und ich wagte es mir nicht mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Als er an meinem Oberschenkel war zog sich eine dicke Gänsehaut über meinen ganzen Körper und vergaß fast zu atmen. "Können wir das einfach überspringen und direkt zur Sache kommen?" fragte ich nun doch. "Nagut." sagte er, als würde ihn das alles kalt lassen. Er stützte sich neben meinen Kopf ab und drang dann unsanft in mich ein. Ich hatte noch nicht damit gerechnet, weshalb ich ihm versehentlich in die Lippe biss. Lukas hielt wegen seiner Rippen nicht lange durch und deswegen drehten wir uns wieder um.

"Ich geh duschen, kommst du mit?" fragte ich Lukas, der noch eine Weile brauchte um sich zu erholen. "Ich geh nach dir. Ich kann mich sonst nicht beherrschen." grinste er, aber ich merkte, dass er Schmerzen hatte. "Ok." sagte ich und gab ihm einen kurzen Kuss.  Dann ging ich ausgiebig Duschen und genoss es so viel Platz zu haben. Gerade als ich fertig war kam Lukas zur Tür rein und ging in die Dusche. Ich trocknete mich fertig ab und ging dann ins Schlafzimmer um mich anzuziehen.

Wir hatten uns dafür entschieden einen Spaziergang zu machen um ein bisschen was von Curaçao zu sehen. Wir wollten, wenn wir unterwegs ein Restaurant finden würden dort essen gehen. Ich band meine Haare zu einem Dutt und zog mir ein kurzes Sommerkleid an. Dazu Sandalen und sicherheitshalber noch eine Sonnenbrille. Während ich darauf wartete, dass Lukas fertig wurde räumte ich den Inhalt unserer Koffer in den Schrank. Lukas könnte zwar super aus dem Koffer leben, aber bei mir musste da alles seine Ordnung haben.

"So. Ich bin soweit!" sagte Lukas und zog sich noch seine Schuhe an. "Super!" Ich sprang auf, nahm den Schlüssel von der Ablage und schloss dann hinter uns die Tür zu. 

Curaçao war einer der schönsten Orte an denen ich jemals war. Ich würde es sehr vermissen, wenn ich nicht mehr hier sein würde. Das Meer, die warme Luft, die Sonne,... Man fühlte sich sofort wohl. "Lukas?" fragte ich und sah ihn im Licht der untergehenden Sonne an. "Ja?" fragte er und sah mich lächelnd an. "Wenn wir in zwei Wochen wieder daheim sind, können wir das Geschlecht sehen... Wollen wir es wissen oder uns überraschen lassen?" fragte ich und hoffte dabei, dass er es wissen wollte, weil ich es glaube ich nicht aushalten würde zu warten. "Ich will es wissen. Schließlich muss ich mich ja darauf einstellen ob ich Fußbälle oder Puppen kaufen  muss." lachte er. Vor meinem geistigen Auge sah ich wie Lukas mit einem kleinen Mädchen Puppen frisierte. "Ich hoffe es wird ein Mädchen." sagte ich genau in dem Moment in dem Lukas sagte, dass er hofft, dass es ein Junge wird. "Wenn wir es wissen, machen wir uns gleich auf Namens-suche, okay?" sagte er und zog mich zu sich. Ich nickte lächelnd. "Wenn ich ein Junge geworden wäre, würde ich Jonathan heißen." sagte ich zu Lukas. "Ich würde Marie heißen, meine Eltern fanden den Namen schon immer schön. Deswegen heißt Marie auch Marie." sagte er. "Das war die Aussage des Tages!" lachte ich. 
Wir setzten uns in ein kleines Restaurant am Strand und aßen dicke Holländische Pommes mit (natürlich holländischen) Bitterballen. Das waren panierte Fleischkroketten die frittiert wurden. Ich wusste vorher gar nicht, dass Curaçao eine niederländische Insel ist. 

In den nächsten Tagen waren wir überwiegend am Strand, mal einfach nur sonnen, mal baden, mal schnorcheln und wir hatten sogar eine Surf-stunde. Da stellte ich fest, dass ich für den sicheren Boden geschaffen wurde. Lukas war natürlich ein Naturtalent und lachte mich die ganze Zeit aus.
Ich musste die ganze Zeit Kleider tragen, weil ich plötzlich in keine meiner Hosen mehr reinpasste.

Die zwei schönsten Wochen in meinem Leben vergingen viel zu schnell und ehe ich mich versah, saßen wir schon im Flieger zurück nach Deutschland. 

Ich wusste nicht warum, aber auf dem Rückflug konnte ich kaum schlafen. Alle zwei Minuten wachte ich wieder auf und hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. Irgendwann weckte ich dann Lukas und tauschte mit ihm Plätze um Notfalls schneller bei der Toilette zu sein. Allein der Gedanke beruhigte mich dann ein wenig sodass ich wenigstens ein bisschen Schlaf abbekam. Der hielt allerdings auch nur zwei Stunden, weil ich dann auf Toilette rann und mich übergeben musste. Während ich mich übergab hatte ich krampfartige Schmerzen im Bauch und hoffte sehr stark, dass ich einfach nur was falsches gegessen hatte. Ich setzte mich auf die Toilette und pinkelte bei der Gelegenheit gleich mal. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass wir in drei Stunden landen würden. Wenn wir in Hannover ankommen, ist es circa halb 2 am Tag. Durch Zufall sah ich eine Menge Blut in meinem Slip und spätestens jetzt war auch meine letzte Hoffnung tot. Irgendetwas stimmte mit dem Baby nicht und das war leider eindeutig. Ich holte mein Handy, was ich zum Glück mitgenommen hatte und googlete 'Blutungen während der 14. Schwangerschaftswoche'. Das erste was angezeigt wurde war eine Website namens 'Schwanger und Kind'. Sie war unterteilt in Früh- und Spätschwangerschaft. Zum Glück war ich genug informiert um zu wissen, dass alles unter der 20. Schwangerschaftswoche noch zur Frühschwangerschaft gehörte. 

'Schmierblutungen kommen in der Frühschwangerschaft recht häufig vor, das heißt bei 20 bis 25 Prozent aller Schwangeren.'
Diese Information beruhigte mich schon mal. Vielleicht mache ich mir ja auch komplett unnötigerweise Sorgen. Ich überflog den Text weiter.
'Vor allem während der Einnistung des befruchteten Eis...
Auch durch die Hormonumstellung kann es zu Blutungen in der Frühschwangerschaft kommen...
Weitere harmlose Gründe für Blutungen in der Frühschwangerschaft sind sogenannte Kontaktblutungen durch kleine Verletzungen. Die Schleimhaut des Muttermunds und der Scheide ist während der Schwangerschaft besonders gut durchblutet, so können beim Sex oder bei der Untersuchung beim Frauenarzt/der Frauenärztin kleine, harmlose Blutungen durch die Verletzung kleiner Blutgefäße entstehen.'

Ich war weder beim Frauenarzt noch hatte ich übermäßig viel Sex, dank Lukas' Rippen, die das einfach nicht mitgemacht haben. Ich las weiter.

'Allerdings können Blutungen während der Schwangerschaft auch ein Warnzeichen für eine ernsthafte Störung sein. Deshalb sollten Sie Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin immer umgehend informieren, damit die Ursache der Blutung durch Ultraschall und eine Blutuntersuchung abgeklärt wird und Sie wissen, wie Sie sich verhalten sollen.
Es könnte sich um eine drohende Fehlgeburt handeln, die sich durch Blutungen und krampfartige Bauchschmerzen bemerkbar machen kann.'