Chapter 65

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"Ach, du lebst ja doch noch!" sagte Karsten als ich irgendwann gegen 1 wieder zum Leben erwachte. Ich hatte ewig gebraucht um einzuschlafen. Meine Augen fühlten sich trocken an. Kein Wunder bei den Tränen die ich gestern vergossen habe. "Ach du scheiße! Hat Lukas was mit dir angestellt?" fragte Karsten erschrocken und deutete erst auf meinen Arm und dann auf meinen Hals. Ich schüttelte den Kopf und machte mir eine Schüssel mit Müsli voll und setzte mich an den Tisch. Karsten setzte sich mir gegenüber und gab den anderen ein Zeichen zu verschwinden, was sie auch gleich taten. Wo Lukas war wusste ich nicht. Vielleicht war im Bad oder so. "Okay, was ist los? Wer hat dir das angetan?" fragte er ruhig und deutete wieder auf meinen Hals. Ich räusperte mich und brach erneut in Tränen aus. Karsten kam zu mir und nahm mich einfach in den Arm. Das liebe ich an Karsten. Er ist zwar verdammt neugierig, aber kann einem immer zu hören. Er ist vertrauenswürdig und behält die Dinge für sich. Er schafft es irgendwie immer mich aufzubauen und die Dinge neutral zu betrachten. Und vor allem wusste er, wann es das Beste war einfach zu schweigen. Und das war so ein Moment. Eine Umarmung sagt mehr als tausend Worte.
Schließlich erzählte ich ihm doch alles. Angefangen mit meinem Besuch beim Arzt, über das Gespräch mit meiner Schwester und der besoffene Typ bis zu Lukas' nicht vorhandener Begeisterung über meine Schwangerschaft. Ich redete mir einfach alles von der Seele. Karsten wollte gerade was sagen, als etwas gegen die Tür fiel. Ich stand auf und öffnete die Tür um zu schauen wer uns belauschte. Lukas stand vor der Tür und schaute erschrocken. Ich wischte mir die Tränen weg und atmete tief durch. "Wie lange stehst du da schon?" fragte ich. "Lange genug." sagte er und kam rein. "Hanna, wir müssen reden!" sagte er entschlossen. Ich nickte und setzte mich auf das Sofa. Karsten stand leise auf und schlich sich davon.

"Ich habe nicht auf deine Schwangerschaft reagieren können, weil ich verdammt Angst um dich hatte. Ich wollte auf Toilette und da hab ich gesehen das du nicht da warst. Ich hab den ganzen Bus auf den Kopf gestellt und dich tausend Mal angerufen ohne, dass du ran gegangen bist. Ich hab mir zwar gedacht, dass du zum Frauenarzt bist, aber du warst ja fast zwei Stunden weg und das mitten in der Nacht. Wer weiß, was der Typ mit dir gemacht hätte, wenn ich nicht gekommen wär." Erst jetzt bemerkte ich seine aufgeplatzte Augenbraue und seine geschwollene Lippe. Er machte eine wegwerfende Handbewegung, fast so als würde er eine nervige Fliege verscheuchen. Dann sprach er weiter. "Ich freue mich auf das Baby. Wirklich! Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen als mit dir ein Baby zu bekommen. Wow. Wir bekommen ein Baby. Unser Fleisch und Blut." Er lächelte verträumt und ich schämte mich dafür, dass ich auch nur eine Sekunde glauben konnte, dass er sich nicht auf das Baby freuen würde. Wir hatten so oft schon über Babys in der Zukunft gesprochen und uns war beiden klar, dass es eine Zukunft ohne Kindern nicht geben würde. Also warum dann noch warten? Lukas setzte sich neben mich auf die Couch. "Du willst doch das Baby oder?" fragte er nach. Ich nickte hektisch, unterließ das aber sofort, als ich meinen schmerzenden Hals merkte. "Ja, ich will das Baby. Die Liebe meines Lebens ist der Vater, das ist alles was wichtig ist. Der Rest wird sich ergeben. Ich will nur dich und das Baby. Der Rest ist jetzt nicht wichtig!" sagte ich und mir liefen Mal wieder Tränen über die Wange. "Ich schlage vor, dass wir die Tour noch genießen und danach erst alles klären." sagte er und ging gar nicht auf das was ich gesagt hatte ein. "Ich liebe dich!" sagte ich. "Ich dich auch Hanna. Viel zu sehr." sagte er und zog mich zu sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schloss meine Augen. "Hat er dir sehr weh getan?" fragte Lukas. "Ich hab es nicht so schlimm wahr genommen, weil ich an ganz andere Dinge gedacht habe. Zum Beispiel das Baby." sagte ich. "Wenn du das nächste Mal alleine raus gehst, nimmst du bitte Pascal mit, okay?" Ich versprach es ihm. Ich setzte mich auf seinen Schoss und schaute in sein schönes Gesicht. Ich strich über seine Augenbraue. "Hat er DIR weh getan?" fragte ich ihn das selbe. "Ich hab es nicht so schlimm wahr genommen, weil ich an ganz andere Dinge gedacht habe. Zum Beispiel an all die Dinge die er dir hätte antun können." kopierte er meinen Satz. Ich strich auch über seine Lippen und küsste sie dann vorsichtig. Er legte seine Arme um mich und zog mich in eine innige Umarmung.

"Ich hoffe es wird ein Junge!" sagte er. "Ich hoffe es wird ein Mädchen!" sagte ich. "Damit wir Papa schminken können." fügte ich lachend hinzu. "Das war mir so klar! Ich lass dich nie wieder an mein Gesicht!" beteuerte er. Ich hatte ihm Mal die Augenbrauen zupfen wollen und er hat geschrien wie am Spieß und uns Frauen als Lebensmüde dargestellt. "Oh, sag das nicht zu früh!" lächelte ich. Lukas grinste und hielt meine Hände hinter meinen Rücken und küsste mich. Immer wieder. Und dann ließ er meine Hände los und schob seine Hand unter mein Shirt. Ich hatte immer noch nur mein Schlafshirt an, was ihm den Weg verkürzte. Da ich Nachts ohne BH schlief, war auch das ein Kleidungsstück weniger. Ich konnte mir ein leises Stöhnen nicht verkneifen, als er meine Brüste verwöhnte. "Lass uns direkt noch ein Baby machen!" grinste er dreckig.
Der Bus hielt an und ich musste mich an Lukas festhalten um nicht von seinem Schoss zu rutschen. Es klopfte an der Tür und Lukas zog schnell seine Hand unter meinem Shirt hervor. "Hanna, wir sind da!" sagte Karsten ohne die Tür zu öffnen. Wir waren heute in Hannover und ich hatte darum gebeten mich auf dem Weg zur Halle bei mir rauszuschmeißen. Ich stand widerwillig von Lukas' Schoss auf und lief schnell in unser Zimmer. Dort zog ich mir schnell ne Hose an und schnappte mir ein paar Sandalen. Dann zog ich Lukas an seinem Oberteil hinter mir her. "Du kommst mit mir!" sagte ich und bedankte mich bei Karsten. "Wartet nicht auf ihn. Ich entführe ihn mal kurz." sagte ich noch mit Blick auf Lukas. Ich öffnete die Haustür und schloss sie direkt hinter uns. Dann drücke ich Lukas gegen sie und küsste ihn stürmisch. Ich öffnete seinen Gürtel und seine Hose und zog ihm das T-Shirt über den Kopf. "Du hast es aber eilig!" grinste er und schob mich in mein Schlafzimmer. "Jetzt können wir so laut sein wie wir wollen." sagte ich und zog mir wieder meine Hose aus. Dann schubste ich Lukas auf das Bett und setzte mich auf seinen Schritt. Ich küsste ihn wieder und zog ihm mit meinen Füßen die Hose aus. Ich hab soeben ein neues Talent entdeckt. Ich zog ihm auch noch seine Unterhose aus und entfernte auch meinen Slip. Dann setzte ich mich auf sein bestes Stück und wir stöhnten gleichzeitig auf. Er zog mir mein Schlafshirt aus und drehte uns, sodass er über mir lag. Und dann hatten wir hemmungslosen Sex. Nichts und niemand konnte uns auseinander bringen. Wir gehörten einfach zusammen.

Kiss me (Lukas Rieger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt