Ich saß auf meinem Bett und hielt meine Arme verschränkt. "Liam ist dir gestern hinterhergelaufen!", Claire quietschte wie diese typischen Hundespielzeuge. "Ja?", ich wusste nicht so ganz auf was sie hinaus wollte. "Ja? Ja?!", sie riss ihre Augen auf, "Liam Kennedy läuft niemandem hinterher. Die Mädchen laufen ihm hinterher." "Ja und? Ich will ja nichts von ihm.", erklärte ich und zog meine Schultern nach oben. "Das wissen die Leute in der Schule aber nicht. Jedes Mädchen weiß, dass er dir gestern hinterher gelaufen ist und jedes Mädchen, inklusive mir, hasst dich dafür.", ein wenig Ironie lag in ihrer Stimme.
"Das wird schon nicht so schlimm sein. Ich habe mich doch nur mir ihm unterhalten ... mehr oder weniger. ", rechtfertigte ich mich.
"Tu mir einen Gefallen, geh heute in der Schule nirgendwo alleine hin.", empfahl Claire mir.
Ich legte das frisch gewaschene Shirt von Liam in meine Tasche und zog mir dann meine weißen Schuhe an.—
Schon auf dem Campus spürte ich die Blicke der Mädchen auf mir. Sie durchdrangen meinen Körper und hinterließen kleine Löcher.
"Ich hab es doch gesagt.", meinte Claire die Besserwisserin. "Ja Ja, du hattest recht."Meine Schritte wurden schneller und ich konnte die angespannte Luft schon fast berühren. Claire und ich begaben uns in das Klassenzimmer, um uns für den Unterricht vorzubereiten. Wer's glaubt..
Der Tag verging wie immer total langsam und ich war froh darüber, als endlich der letzte Gong des Tages läutete. Das Getuschel der Leute nervte mich so sehr, dass ich einfach weg wollte. Aber ich musste noch hier bleiben, da Jason und ich das Geschichtsreferat zu Ende bringen sollten. Und Liam traf ich den ganzen Tag nicht, deswegen konnte ich ihm das Shirt nicht geben. "Wir sehen uns morgen und pass auf dich auf.", Claire traf sich mit ihrer Partnerin bei sich Zuhause. "Jaha, ich passe auf mich auf.", ich verdrehte meine Augen, "bis morgen."
In der Cafeteria fand ich Jason auch endlich. Er saß auf einem Tisch und sein Bein lehnte auf einem der Stühle. Die Clique saß auch bei ihm und betrachtete die vorbeigehenden Mädchen. Ich atmete tief durch und ging dann auf ihn zu. Die blöden Sprüche seiner Freunde, entgingen mir nie. "Jason? Kann ich dich kurz sprechen?", fragte ich ihn und schaute auch nur ihn an. "Heeey da ist ja die Neue. Jason legt die Neue wohl flach.", einer der Jungs musste natürlich ein Kommentar abgeben. Alle in der Gruppe fingen an zu lachen, auch Jason.
Das enttäuschte mich, aber machte mich auch wütend und dementsprechend sah mein Gesichtsausdruck aus. Als Jason mich ansah, verstummte sein Lachen und er schaute ernst. "Haltet alle eure Fresse!", befahl er den Jungs. Sofort hörten sie auf zu Lachen und schauten ihn geschockt an. "Sie hat wohl deinen Schwanz in der Hand.", immer der selbe Junge gab solche Kommentare ab. "Auch du, Maik! Wenn ich noch einmal höre, wie sie jemand beleidigt oder schlecht über sie redet, der bekommt eine in die Fresse von mir!", drohte er jedem einzelnen und erhob sich vom Tisch. Jason signalisierte mir mit seinem Kopf wo ich hingehen sollte.
Wir gingen an einen anderen Tisch, wo es ruhiger war und setzten uns. "Danke.", sagte ich und hob einen Mundwinkel. "Für was?", fragte Jason. "Dafür, dass du mich in Schutz genommen hast.", erklärte ich und sah ihm in die Augen. "Ach was, das ist nicht der Rede wert.", meinte er und fasste sich durch sein schwarzes Haar, "über was wolltest du mit mir reden?"
"Wir müssen das Geschichtsprojekt fertig machen. Also wollte ich dich fragen ob du mit in die Bücherei kommst?", fragte ich ihn.
"Ja.. Ja klar ich komme in einer Stunde. Wir treffen uns dann dort.", ich hatte zwar nicht damit gerechnet, aber ich war froh darüber.
"Okay gut, bis dann.", verabschiedete ich mich und lächelte. "Bis dann."Ich strich mein Haar hinters Ohr und stand auf. Die Bücherei musste ich erst einmal finden, weshalb ich mich auf den Weg machte. Und zu 100% konnte ich mich auf Jason auch nicht verlassen, darum wollte ich schon mal anfangen nach Büchern zu suchen.
—
Die Bücherei war riesig, ich wusste nicht wo ich anfangen sollte zu suchen. In der Mitte stand ein riesiger Tisch und außen herum die hohen, braunen Regale, in denen die Bücher standen. Kein Mensch war hier, außer ich.
Irgendwo musste ich anfangen zu suchen, weshalb ich nach dem Regal suchte, in dem Bücher der Römer standen. Im letzten Regal auf der rechten Seite wurde ich endlich fündig. Sehr alte, staubige Bücher standen hier herum. Doch ich suchte eins der Kaiserzeit. Ich schaute mich um und laß die Buchrücken. Nach langer Suche fand ich ein passendes Buch, welches aber relativ weit oben im Regal stand. Mein Lächeln verschwand, als ich das realisierte.
Ich seufzte und machte mich auf die Suche nach einer Leiter. Und tatsächlich fand ich eine alte, rostige Leiter, die ich mir zurechtstellte.Vorsichtig stieg ich die Leiter hinauf, bis ich auf Höhe des Buches war. Ich grinste und zog es aus dem Regal. Die Staubschicht auf dem alten Buch, deutete darauf hin, dass es schon lange nicht mehr gelesen wurde. Ich pustete den Staub runter und öffnete, noch auf der Leiter stehend, das Buch. Plötzlich verlor ich das Gleichgewicht und die Leiter fing an zu wackeln. Verzweifelt versuchte ich mein Gleichgewicht wieder zu bekommen, doch ich fiel rückwärts von der Leiter herunter und kniff meine Augen zusammen. Bevor ich auf den Boden krachte, fing mich jemand auf. Ich landete weich und atmete tief durch. Dann öffnete ich zurückhaltend eins meiner Augen. Als ich in das Gesicht von Liam blickte, öffnete ich das andere ebenfalls und wurde rot.
"Das wäre fast schief gegangen.", kommentierte Liam die Situation und lächelte. Es schien so, als würde es nicht im geringsten anstrengend für ihn sein, mich zu tragen.
"Ja das wäre es..", sagte ich beschämt, "Könntest du mich jetzt bitte runter lassen?"
"Nein.", antwortete er locker und studierte mein Gesicht. "Das war kein Witz, lässt du mich bitte runter.", wiederholte ich mich.
"Ich habe auch keinen Witz gemacht. Ich möchte dich einfach kurz betrachten.", erklärte er und ließ mich nach einigen Sekunden sachte herunter. "Dankeschön, dass du mich aufgefangen hast.", ich strich meine Haare hinters Ohr und senkte meinen Blick. "Wie hätte ich dich fallen lassen können?", meinte er mit seiner angenehmen Stimme. Ich hob meinen Blick und sah zu ihm empor. Diese blauen Augen brachten mich jedes Mal aufs neue zum Staunen. Doch bevor ich mich in ihnen verlor räusperte ich und öffnete meine Tasche. "Hier dein Shirt.", ich steckte Ihm meinen Arm entgegen und hielt ihm sein T-Shirt hin. "Oh ja stimmt, danke. Und hier ist deine Bluse.", er holte sie aus seinem Rucksack und reichte sie mir. "Danke.""Sag mal, was ist in der Nacht eigentlich passiert?", wollte ich neugierig wissen. "Nick meinte dich blöd anmachen zu müssen, da habe ich ihn weg geschickt. Danach hast du nur noch wirres Zeug geredet und -"
"Ich habe aber nichts Schlimmes oder Peinliches gesagt oder?", unterbrach ich ihn und runzelte meine Stirn. "Nein.. Jedenfalls wolltest du nach Hause, aber in deinem Zustand wollte ich dich nicht gehen lassen. Deshalb hab ich dich in mein Zimmer gebracht.", erzählte er weiter.
"Und wer hat mich umgezogen?", hackte ich nach. "Na ich.", sagte er ganz locker als wäre nichts dabei. "Du hast mich umgezogen?", hinterfragte ich ihn und riss meine Augen auf.
"Ja, ich wollte nicht, dass du in deiner vollgesauten Bluse schläfst, also habe ich sie dir ausgezogen und ein T-Shirt von mir angezogen.", er kam mir einen Schritt näher.
Ich runzelte nur meine Stirn, da es mir unangenehm war. "Keine Angst, ich habe dich wirklich nur umgezogen. Lieber würde ich mir die Hände abhacken, als einem Mädchen etwas anzutun", fügte er hinzu. Ich wollte wütend sein, aber es ging nicht. Verständlich nickte ich und steckte meine Bluse in die Tasche.// Gefällen euch längere Kapitel besser als die Kürzeren? 💗//
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You're my bright light in the darkness
RomanceNach einem schweren Schicksalsschlag soll Alice von Seattle nach New York zu ihrem Vater ziehen, um dort ihr Leben neu zu beginnen. Die Fähigkeit zu lieben und zu vertrauen hatte sie verloren. Doch dann trat Jason, der bekannte Bad Boy in ihr Leben...