Kapitel 31

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Die Sonnenstrahlen spiegelten sich im Schnee wider und schien mir ins Gesicht. Ich kniff meine Augen zusammen und öffnete einen kleinen Schlitz. Nachdem sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, öffnete ich sie ganz.

Ich schaute nach links, wo Liam neben mir noch friedlich schlief. Bei dem Gedanken an letzte Nacht grinste ich und strich mit meiner Hand sanft über seine Wange. Danach schaute ich auf mich hinunter und entdeckte nichts außer einer Decke über meinem nackten Körper. Als ich mich im Raum umsah, entdeckte ich zwei weiße Bademäntel an der Wand.

Ich richtete mich auf, um Liam nicht zu wecken und krabbelte dann aus dem Bett. Der Boden war überraschend warm und ich entdecke all unsere Klamotten, die herumlagen. Dennoch ging ich zu den Bademänteln und schnappte mir einen, den ich anzog. Außerdem band ich meine Haare zu einem Dutt und fühlte mich schon viel besser.

Mein Hals war so trocken wie die Sahara, weshalb ich nach unten taumelte und in die Küche ging. Dort öffnete ich den Kühlschrank und hoffte einen Saft zu finden. Er war überfüllt mit Getränken und Essen, ein Traum. Ich schnappte mir einen Orangensaft und schloss den Kühlschrank wieder. Danach durchsuchte ich die Schränke nach einem Glas und wurde nach fünf geöffneten Schränken endlich fündig. Ich schenkte mir den Saft in das Glas und genoss jeden Schluck.

Jetzt merkte ich erst, dass ich Hunger hatte, weil mein Magen knurrte. Ich legte meine Hand auf meinen Bauch und öffnete wieder den Kühlschrank. Was könnte ich uns zum Essen machen?

Im selben Moment hörte ich wie mein Handy klingelte. Ich riss meine Augen auf und realisierte, dass ich niemandem Bescheid gegeben hatte wo ich war. Mit schnellen Schritten eilte ich zu meiner Jacke und öffnete die Jackentasche. Dort holte ich mein Handy raus und war darüber geschockt was ich gelesen hatte.

6 Verpasste Anrufe von Claire, 8 Nachrichten von meinem Vater und sogar verpasste 2 Anrufe von meiner Mutter.

Zuerst rief ich meine Mutter zurück, weil wir uns schon lange nicht mehr gesprochen hatten.
"Hallo Schätzchen, wie geht's dir?", sie klang völlig normal. Ich dachte ich muss mir jetzt eine Standpauke anhören. "Hallo Mama, es ist schön seine Stimme wieder Mal zu hören. Mir geht es super und wie geht es dir?", antwortete ich und setzte mich auf einen Hocker an der Kochinsel. "Ich habe gehört du hast einen neuen Freund. Schade, dass ich es nicht von dir erfahren habe.", als sie das sagte, fiel ich fast vom Hocker. "Ähm .. Mama ... Ich ... ", stotternd versuchte ich einen Satz zu bilden, "Es tut mir leid. Ich hätte es dir erzählen sollen, aber ich wollte nicht dass mir jeder schreibt oder ich tausende Anrufe bekomme."

"Liebes, du musst dich nicht entschuldigen. Ich freue mich sehr für dich und wünsche dir Alles Glück der Welt.", erklärte meine Mutter und klang dabei überglücklich. "Danke Mama."
"Du musst ihn unbedingt Mal mit nach Seattle bringen.", meinte sie. "Ja, das werde ich. Aber jetzt muss auch ich erstmal mit der Situation klar kommen.", sprach ich und fummelte am Gürtel des Bademantels herum. "Sag mir einfach Bescheid, sobald du kommen möchtest. Und bitte schreib mir öfter. Ich hab dich lieb.", da hatte sie wohl recht, weil ich ihr kaum geschrieben hatte. "Mach ich. Und ich hab dich auch lieb. Tschüss.", verabschiedete ich mich von meiner Mutter und legte auf.

"Na ich hoffe das war kein Junge an deinem Telefon.", ich zuckte zusammen, weil Liam plötzlich im Raum stand und drehte mich zu ihm um. "Nein, das war meine Mutter.", erzähle ich ihm und musterte seinen Körper. Er trug nur eine Boxershorts und darüber ebenfalls einen Bademantel. Im Gegensatz zu mir war sein Bademantel geöffnet und so präsentierte mir seinen trainierten Körper.

"Deine Mutter?", fragte er etwas geschockt, weil er wusste dass sie in Seattle lebte und ich kaum mit ihr redete. "Sie hat gehört, dass ich einen neuen Freund habe und wollte wissen wie es mir geht.", informierte ich Liam und senkte meinen Blick. "Und wie geht es dir damit?", hackte er einfühlsam nach und kam mit langsamen Schritten auf mich zu. "Mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr.", beichtete ich ihm und biss mir nervös auf die Unterlippe. Nun stand er dicht vor mir und grinste. "Ich liebe dich.", flüsterte er und presste seine Lippen sanft auf meine.

Ich legte meine Hände um seinen Hals und schloss die Augen. Nach dem kurzen, aber emotionalem Kuss öffnete ich sie wieder und sah zu ihm empor. "Hast du eigentlich jemandem Bescheid gegeben, dass wir nach Island fliegen?", wollte ich wissen. "Ja, deinem Vater. Warum?", antwortete Liam. "Ich habe 6 verpasste Anrufe von Claire und mein Vater hat mir fast zehn Nachrichten geschrieben.", erklärte ich und löste meine Hände wieder von seinem Hals. "Ich ruf Claire kurz an und schaue was mein Vater mir geschrieben hat, danach machen wir uns Frühstück.", meinte ich und stieg von dem Hocker, um ins Wohnzimmer zum Kamin zu gehen. "Ich kann auch einfach dich vernaschen.", witzelte Liam.

Ich wählte Claire's Kontakt in meinem Handy und hörte wie es wählte. "Alice. Na endlich rufst du an. Wo bist du?", fragte sie gelassen, was mich ein wenig wunderte. "Das ist eine lustige Geschichte.", ich machte eine Pause, "Ich bin in Island." Claire schwieg kurz und ich hörte wie sie Luft holte. "Du bist WO?", fragte sie erneut, "Was suchst du in Island?!"

"Liam hat mich hier her gebracht, warum?", es kam mir immer noch komisch vor, dass sie so gelassen war. "Ich wollte einfach nur wissen wohin meine beste Freundin auf einmal verschwunden ist.", erklärte sie und ich konnte ihren Augenbrauenwackler schon fast hören. "Na wenn das so ist, freust du dich bestimmt darauf, wenn ich dir alles erzähle.", antwortete ich und lachte. Ich wusste genau wie neugierig sie war. "Natürlich. Jedes einzelne Detail.", forderte sie. Ich merkte wie Liam ins Wohnzimmer kommt, "Ich muss jetzt auflegen. Tschüss und pass auf dich auf."

"Ich hab uns Essen gemacht.", informierte er mich. Schnell blickte ich noch auf die Textnachrichten meines Vaters und lächelte. >> Ich wünsche euch viel Spaß in Island. << Seine Nachrichten bestanden nur aus Glückwünschen und ich solle nicht vergessen viele Fotos zu machen. Nachdem ich die Nachrichten gelesen hatte und darauf geantwortet hatte, stand ich auf und folgte Liam in die Küche.

Der Geruch von Rühreiern und gebratenem Speck landete in meiner Nase. "Ich dachte wir kochen zusammen.", trotzte ich und setzte mich auf einen der Hocker. "Aber ich wollte für dich kochen und dir zeigen, dass ich kein schlechter Koch bin.", antwortete er gelassen und setzte sich neben mich hin. Das Essen war bereits angerichtet und roch verdammt gut. "Daran könnte ich mich gewöhnen.", beichtete ich spielerisch und schaute zu ihm. Liam grinste und eröffnete das Essen.

"Was machen wir denn heute eigentlich?", wollte ich wissen. "Heute gehen wir zur Blauen Lagune.", schilderte er mir mit strahlenden Augen. Ich wusste zwar noch nicht was das war, aber ich würde es bald erfahren.

You're my bright light in the darkness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt