Das Wetter war heute besser als gestern und wir konnten zurück nach New York fliegen. In Island lief alles ruhig ab, aber ich vermisste den Schnee und die schönen Landschaften jetzt schon. Leider konnten wir nicht so viel besichtigen wegen dem blöden Schneesturm, aber ich war mir sicher, dass ich noch einmal nach Island fliegen wollte.
"Ich hoffe Zack ist schon am Landeplatz.", Liam schaute angespannt aus dem kleinen Fenster des Privatjets. Wir waren gerade im Landeanflug und ich betrachtete die Hochhäuser und Wolkenkratzer von New York. Von hier oben sah alles so klein aus und die Menschen ähnelten Ameisen.
Wir kamen dem Boden immer näher und der Druck auf meinen Ohren stieg. Ich hasste dieses Gefühl und versuchte es mit einem Kaugummi loszuwerden, was aber nichts brachte. Als die Reifen des Jets den Boden berührte, spürte man einen leichten Ruck, doch dann war es auch schon vorbei. Ehe ich mich versah blieben wir stehen und Liams Anspannung schien sekündlich zu steigen.
"Du bleibst dicht neben mir und steigst sofort ins Auto.", befahl er mir während er weiterhin aus dem kleinen Fenster schaute. "Warum?", ich schaute ebenfalls aus dem Fenster und sah was sein Problem war. Unmengen an Paparazzi standen auf dem Landeplatz hinter einer weiß-roten Absperrung. "Oh, ich verstehe.", beantwortete ich meine Frage selbst und erhob mich von meinem Sitzplatz. Liam stand im selbem Moment auf und nahm mein Gesicht in seine Hände. Er küsste mich sanft und ließ mich dann wieder los.
"Für was war das?", wollte ich neugierig wissen und biss mir auf die Unterlippe. Liams Antwort war ein weiterer Kuss. "Da verteilt aber jemand gerne Küsse.", merkte ich an und strich mit meinen Händen über seine muskulösen Oberarme. "Aber nur an dich.", informierte er mich und grinste mich mit seinen weißen Zähnen an.
"Mr. Kennedy, das Auto steht bereit.", Zack trat in den Jet und hatte wie immer einen Anzug an. "Danke Zack, wir kommen gleich.", sagte Liam zu ihm. Er nickte und verschwand wieder aus dem Privatjet. "Sie werden fragen stellen. Geh einfach nicht auf sie ein und setz dich in das Auto. Ich werde die ganze Zeit dicht hinter dir sein.", Liam küsste mich ein letztes Mal ehe wir aus dem Flugzeug stiegen.
Die Luft wie man sie aus New York kannte strömte in meine Lungen. Kaum hatte ich einen Schritt aus dem Privatjet gemacht, begann das Blitzlicht Gewitter. Ich trat die schmalen Stufen nach unten, wo Zack schon bereit stand und auf uns wartete. Er ging vor und hielt die Menschen von mir fern.
"Mr. Kennedy! Mr. Kennedy!", schrieen die Paparazzi als er seinen Fuß auf den Boden setzte. Ich drehte mich kurz zu ihm um und ging dann zum Auto, wie er es mir gesagt hatte. "Sind Sie seine Freundin?", fragte mich einer der Männer und lief neben mir her. Ich schaute auf den Boden, währen Zack ihn von mir fern hielt. "Wie haben Sie sich kennengelernt?", fragte er weiter und ließ nicht locker. Stur ging ich geradeaus und war fast beim schwarzen Auto. "Sind Sie nur hinter seinem Geld her?", abrupt blieb ich stehen und drehte meinen Kopf zu dem Mann. Ich schaute ihn wütend an und wollte etwas sagen, aber Liam kam mir zuvor. Er legte seinen Arm um meine Taille und zog mich von dem Paparazzo weg.
"Steig ein.", meinte er und öffnete die Tür des schwarzen Jeeps. Ich folgte widerwillig seiner Anweisung und stieg ein. Er nahm ebenfalls Platz im Auto und schmiss die Tür hinter sich zu. "Am liebsten würde ich jedem einzelnen von den Typen in die Fresse schlagen.", Liam spannte seinen Kiefer an und ballte seine Hand zu einer Faust. So habe ich ihn noch nie reden hören und war deshalb ein wenig geschockt.
Dennoch legte ich meine Hand auf seine Faust und versuchte ihn zu beruhigen. "Es ist mir egal, wenn sie mich bedrängen und mir dreiste Fragen stellen. Aber sie sollen dich in Ruhe lassen!", seine Stimme wurde lauter und es schien nicht so, als hättet er vor sich zu beruhigen. "Liam.", redete ich auf ihn ein, "Es interessiert mich nicht was sie von mir halten, solange du nicht so von mir denkst." Er drehte seinen Kopf zu mir und öffnete seine Faust wieder. "Niemals.", antwortete er und kreuzte unsere Finger. Er hob meine Hand und führte sie zu seinem Mund. Mit einem sanften Kuss auf meinen Handrücken zeigte er mir seine Zuneigung.
Zack stieg gerade ins Auto und startete es. "Sir, ich möchte Sie ja ungern stören. Aber schauen Sie sich das mal an.", er reichte eine Zeitung nach hinten und auf der Titelseite war ein Bild von Liam und mir in dem Restaurant in Island.
"Zukünftiger Geschäftsführer von 'Kennedy Business' vergnügt sich lieber mit Frauen anstatt sich um das geschäftliche zu kümmern.", las Liam aus dem Text vor und schüttelte seinen Kopf. "Wenn sie das schon auf die Titelseite drucken, sollten sie wenigstens genau wissen über was sie schreiben. Ich verbringe meine Zeit lieber mit einer Frau, nicht mit mehreren.", es wunderte mich, dass er das ganze gelassen genommen hatte. Er legte die Zeitung zur Seite und holte sein klingelndes Handy aus seiner Hosentasche."Hallo.", er schnaufte, "Ja ich bin schon unterwegs. Bis gleich." Das was ein sehr kurzes Gespräch, aber anscheinend hatte es gereicht um Liams schlechte Laune noch mehr zu senken. "Das war mein Vater. Ich soll sofort nach Hause kommen, weil es ein paar Dinge zu klären gibt.", er sah mich entschuldigend an und atmete laut aus. "Soll ich mitkommen?", ich wollte ihn so viel es ging unterstützen. "Nein, ich möchte nicht dass du das mit anhören musst. Es soll dir lieber erspart bleiben.", erklärte er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. "Zack, fahr vorher bitte zu Alice nach Hause."
—
Zack hielt vor dem Wohngebäude an und ich öffnete die Autotür. "Warte ich bring dich noch zur Tür.", Liam stieg ebenfalls aus und lief um das Auto herum. Wir gingen bis zur Eingangstür des Gebäudes und standen unter einem kleinen Vordach. "Wir sehen uns dann am Montag in der Schule.", er zog mich an sich heran und legte seine Arme um meinen Körper. "Ja.", antwortete ich und sah zu ihm empor. Ich küsste ihn und führte meine Hände zu seinen Wangen. "Ich liebe dich.", versicherte ich ihm und strich mit meinem Daumen über seine Wange. "Ich dich auch.", antwortete Liam mit sanfter Stimme.
Danach ließ er mich los und ich öffnete die Eingangstür. Bevor die Tür hinter mir zufiel, drehte ich mich noch einmal zu ihm um und wir lächelten uns gleichzeitig an. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es das letzte mal war.
Die silberne Tür fiel zu und ich drehte mich um. Ich ging zum Aufzug und drückte den Knopf, der anfing zu leuchten. Als ich auf den Aufzug wartete dachte ich an die Zeit in Island und versank in meinen Gedanken. Der helle, klingelnde Ton des Aufzuges riss mich heraus. Die Türen öffneten sich und ich stieg ein. Wie immer drücke ich auf den 12. Knopf und stand in der Mitte vom leeren Aufzug.
Ich bekam eine Nachricht auf meinem Handy und holte es aus meiner Jackentasche.
>> Island ist ab sofort mein Lieblingsland. << es bildete sich ein Lächeln in meinem Gesicht, als ich die Nachricht von Liam gelesen hatte.
>> Meins auch. << antwortete ich und knabberte auf meiner Unterlippe herum. Der Aufzug blieb kurz stehen und jemand stieg ein, weshalb ich ein Stück zur Seite trat während ich immer noch konzentriert auf mein Handy schaute."Da bist du ja wieder.", Gänsehaut machte sich auf mir breit und ich hob langsam meinen Kopf. Ich hoffte so sehr, dass es ein Traum war, aber als ich nach links schaute, sah ich den Mann mit der Kapuze. Mein Puls schoss in die Höhe und mein Herz raste wie verrückt. "Kennen wir uns?", fragte ich und versuchte ruhig zu bleiben. Ich schluckte gegen den Knoten in meinem Hals und hatte fürchterliche Angst.
"Mich musst du nicht kennen, aber Dexter wirst du bald kennenlernen.", im nächsten Moment hielt er mir gewaltvoll ein Tuch vors Gesicht. Panisch versuchte ich seine Hand von meinem Gesicht zu entfernen aber schaffte es nicht. Ich merkte wie komisch das Tuch roch, dieser beißende Geruch ... und im selben Moment verlor ich mein Bewusstsein. Alles wurde schwarz vor meinen Augen.
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You're my bright light in the darkness
RomanceNach einem schweren Schicksalsschlag soll Alice von Seattle nach New York zu ihrem Vater ziehen, um dort ihr Leben neu zu beginnen. Die Fähigkeit zu lieben und zu vertrauen hatte sie verloren. Doch dann trat Jason, der bekannte Bad Boy in ihr Leben...