You're my bright light in the darkness

Kapitel 67

Sicht von Alice

Wartend lag ich auf der Couch und starrte Löcher in die Decke. Jede fünf Sekunden checkte ich mein Telefon und versuchte Liam zu erreichen, doch sein Handy war aus und er antwortete nicht auf meine Nachricht. Ich hatte kein gutes Gefühl, vor allem weil er mich angelogen hatte. Ich wusste es einfach. Aber vielleicht war er wirklich einfach nur im Büro und hatte sein Handy ausgeschaltet, um bei dem wichtigen Termin nicht gestört zu werden.

Plötzlich hörte ich, wie die Haustür aufging und sofort sprang ich auf und tapste barfuß zum Eingang. Und was ich dort sah, war einer der schlimmsten Dinge, dich ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Mein Herz zerbrach in tausend Stücke und ich spürte den Knoten in meinem Hals. Ich fing an zu zittern und atmete unregelmäßig.

Liams Arm lag über Jasons Schulter und sein Kopf war gesenkt. Das weiße Hemd war zerrissen und voller Blut. Jason trug meinen Freund mehr oder weniger herein und stützte ihn mit aller Kraft, damit Liam nicht zu Boden fiel. Er sah schrecklich aus.

"W-Was ist passiert?", meine Stimme brach und ich ging auf die beiden zu. Keiner antwortete. Mein Blick wanderte zwischen den beiden umher. "Bring ihn ins Wohnzimmer.", forderte ich Jason hektisch auf und zeigte ihm den Weg. "Setz ihn auf der Couch ab.", befahl ich bereits weinend weiter. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten, als er ihn hinlegte und ich das volle Ausmaß sehen konnte.

"Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen!", legte ich fest und zitterte am ganzen Körper. Liam schaute mich an, aber sagte kein Wort. "Nein. Die würden Fragen stellen, die wir nicht beantworten können.", Jason entschied sich zu reden und schüttelte seinen Kopf. "Sieh ihn dir an! Er muss versorgt werden!", ich hob meine Stimme und konnte nicht mehr klar denken. "Ich weiß, dass er Versorgung braucht Alice!", er hielt mich auf eine Armlänge Abstand und schaute in meine Augen, "Wir brauchen Eis, Alkohol und einen Verbandskasten." Ohne lange nachzudenken rannte ich los und suchte das ganzen Sachen so schnell wie möglich zusammen.

Als ich zurück war, reichte ich es Jason, der mich verwirrt ansah. "Was soll ich denn damit? Das ist deine Aufgabe.", stotterte er, "Also du machst machst das bestimmt besser als ich. Außerdem sollte ich lieber gehen."

"Du willst jetzt gehen und ihn hier so liegen lassen?", ich konnte nicht verstehen wie er das denken konnte. "Ja, er braucht Ruhe und ihr müsst reden. Ich bin nur fehl am Platz.", da hatte er nicht ganz unrecht, wir mussten so einiges besprechen. Ich schaute Jason einfach nur an und wusste nicht was ich sagen sollte. Doch jemand anderes nahm mir diese Aufgabe weg.

"Danke ... Jason.", Liams Stimme ertönte in meinen Ohren und sofort schaute ich ihn an. Er tat mir so leid und ihn in diesem Zustand zu sehen, machte mich fertig. Es zerriss mir das Herz. "Mach's gut. Und komm schnell wieder auf die Beine.", Jason zog einen Mundwinkel hoch. Er drehte sich um und verschwand. Was zur Hölle ist zwischen den beiden passiert?

Ich schaute Jawon noch hinterher, setzte mich dann neben Liam hin und führte meine zitternde Hand vorsichtig auf seine Brust, um ihn von dem blutigen Hemd zu befreien. Er zischte sofort und verzog sein Gesicht. Ruckartig zog ich meine Hand wieder zurück und hatte Angst ihn zu berühren.

Doch er grinste und wollte mich nur erschrecken. "Das ist jetzt nicht dein Ernst!", fluchte ich und zog meine Augenbrauen zusammen. Er lachte und musste husten, dabei hatte er jetzt wirkliche Schmerzen und schloss seine Augen. "Karma.", sagte ich dazu und griff wieder vorsichtig nach seinem Hemd.

Ich knöpfte es auf und entblößte seine, mit blauen Flecken übersäte, Brust. Es tat mir weh, ihn so zu sehen und immer mehr Wunden auf seinem Körper zu entdecken. Als ich das zerrissene Hemd komplett geöffnet hatte, zog ich es ihm vorsichtig aus und warf es auf den Boden. "Ist das dein Blut oder auch das von deinem vorverlegtem Termin?", hackte ich vorwurfsvoll nach und schnappte mir das Eis. Ich legte es an seinen Kopf und griff dann nach dem Alkohol.