You're my bright light in the darkness

Kapitel 66

Sicht von Liam

Ich fuhr langsam durch die Straßen New Yorks und suchte nach dem richtigen Wohngebäude. Nach langer Suche fand ich es endlich und blieb davor stehen. Während der Fahrt gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Überwiegend über Alice, sie wusste sicherlich, dass ich nicht die Wahrheit gesagt hatte. Doch immer hin war sie in Sicherheit und nicht alleine. Sie bedeutete die Welt für mich und ich würde alles tun um sie zu beschützen. In solchen Situationen wurden sogar Feinde zu Freunden.

Aus meiner Jackentasche holte ich mein Handy heraus und öffnete den Chat.
>>Ich bin da. << tippte ich und sendete die Nachricht ab. Meinen Kopf drehte ich nach rechts und schaute durch die Fensterscheiben meines Autos auf die Eingangstür des Hochhauses. Da kam er endlich und schritt die Stufen hinunter. Er öffnete die Autotür und setzte sich auf den Ledersitz.

"Hast du seine Adresse?", Jason schaute mich an und schaltete das Navi an. "Ja, hier.", ich reichte ihm den Zettel mit der Adresse und überlies ihm die Eingabe. "Fahr los.", sagte er und schaute auf die Straße. Die Luft zwischen uns war angespannt, aber wir hatten beide das selbe Ziel. Dexter finden. Aber zuerst mussten wir zu Archibald und noch ein paar Dinge klären.

"Was genau hat er an dem Abend zu dir gesagt?", ich umgriff das Lenkrad fester, als ich daran dachte. "Er meinte, dass das Auto Alice überfahren sollte.", antwortete Jason und klang wütend. "So ein mieser-", bevor ich den Satz beenden konnte schnitt ihn mir Jason ab. "Wixxer.", vollendete er meinen Satz und biss sich auf die Zähne.

Ich konzentrierte mich wieder auf die Straße und schlängelte durch den Verkehr. Das schlechte Gewissen nagte an mir, weil ich Alice angelogen hatte. Aber eigentlich wollte ich sie doch nur beschützen und nicht in diese dreckige Angelegenheit mit reinziehen.

"Die Nächste rechts.", informierte mich Jason und schaute dabei aus dem Fenster. Ich bog daraufhin ab und fuhr in Schrittgeschwindigkeit weiter. "Hausnummer 17 wahr es oder?", fragte ich und schaute auf jedes einzelne Schild. "Ja.", bestätigte mein Beifahrer und suchte ebenfalls nach dem richtigen Haus.

"Dort ist es.", ich parkte am Straßenrand vor dem Reihenhaus und atmete noch einmal tief durch. "Weiß Alice, dass wir das machen?", wollte Jason wissen und schnallte sich ab. "Bist du verrückt? Natürlich nicht.", machte ich ihm klar und schüttelte meinen Kopf. "Was hast du ihr erzählt?", hackte er weiter nach. "Dass ein Termin vorgeschoben wurde.", erzählte ich und schaltete den Motor ab. Daraufhin sagte Jason nichts und presste seine Lippen aufeinander.

Es schien so als würde er sich das Lachen verkneifen. "Was ist?", ich runzelte meine Stirn. "Du glaubst nicht ernsthaft, dass sie dir das abgekauft hat, oder?", er fing an zu lachen, "Alice ist nicht dumm, ihr ist sicher klar, dass du gelogen hast." Ich verdrehte meine Augen und atmete laut aus. "Ich weiß, aber mir ist auf die Schnelle nichts besseres eingefallen. Das wichtigste ist, dass sie in Sicherheit ist. Also jetzt komm, gehen wir zu dem Heuchler.", ich deutete mit einem Kopfnicken auf das Reihenhaus und stieg aus. Jason schloss sich an und wir warfen fast zeitgleich die Autotüren zu.

Nachdem wir die Stufen hinaufgestiegen waren, klopfte ich fest an die Tür. Es dauerte ein wenig, aber dann machte er auf. Als Archibald mich sah, wollte er die Tür wieder schließen, aber ich hielt dagegen und drückte sie auf. Ich trat ins Haus, dicht gefolgt von Jason und schaute Archibald vorwurfsvoll an.

"Was zur Hölle!", fluchte er und schaute uns mit seinem blau unterlaufenen Augen an. Jason hatte ihn wirklich krass zusammengeschlagen. "Ich glaube du bist uns ein paar Antworten schuldig.", behauptete ich und ging einen Schritt auf ihn zu. "Ich bin Ihnen gar nichts Schuld, Mr. Kennedy.", seine Betonung auf meinen Namen machte mich wütend. Er provozierte mich mit voller Absicht.