Die warmen Sonnenstrahlen richteten sich durch das Fenster in mein Gesicht. Ich seufzte und spürte die Übelkeit, die in meinem verkaterten Körper verteilt war. Zögernd öffnete ich meine schweren Augenlider und streckte mich. Danach lag ich ohne jegliche Bewegungen in meinem Bett und starrte an die Decke. Als ich über die letzte Nacht nachdachte grinste ich und ließ alles Revue passieren.
Doch bei dem Gedanken wie ich nach Hause gekommen war runzelte ich die Stirn. Stückchenweise erinnerte ich mich an Claire, die genauso so betrunken war und Archie, der mich aufgefangen hatte als ich gestolpert war. Meine Überlegungen führten mich auch zu dem Moment, als ich mich übergeben hatte und sofort hob ich die Decke und schaute auf mich herunter.
Überraschenderweise hatte ich mein Kleid nicht mehr an, sondern trug ein frisches Top und eine frische, kurze Hose. Ich runzelte die Stirn und spürte das Pochen in meinem Kopf. Angestrengt überlegte ich, ob ich das selbst war und richtete mich auf. Jedenfalls konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. Ich zischte und hielt mir die Hand an meinen schmerzenden Kopf.
Meine Beine hingen an der Bettkante und taumelten in der Luft. Ich stieß etwas um und schaute auf den Boden, wo eine Wasserflasche lag. Ich hob sie auf und betrachtete sie ein paar Sekunden. Genauer gesagt betrachtete ich den gelben Zettel, der daran klebte.
Falls du in der Nacht Durst bekommst.
Ohne lange darüber nachzudenken viel mir eine Person ein, die das schon einmal zu mir gesagt hatte. Liam. Damals in Island während der heftige Sturm wütete. Ich schüttelte meinen Kopf, was keine gute Idee war. Alles drehte sich kurz, bevor ich mich wieder einkriegte. Liam konnte nicht hier gewesen sein, er hasste mich und war zu einem Eisblock geworden. Keine Gefühle, keine Emotionen, einfach nichts hatte er mir in letzter Zeit gezeigt.
Dennoch öffnete ich die Flasche und trank einen mächtigen Schluck von dem erfrischenden Wasser. Meine Kehle war fast ausgetrocknet und brauchte es deshalb mehr als dringend. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und verspürte das Knurren in meinem Magen. Mit einem Blick auf mein Handy, welches auf dem Nachttisch lag, sah ich dass es bereits 14:30 Uhr war. "Oh Gott.", murmelte ich.
Mit wackeligen Beinen ging ich zu meinem Koffer und holte relativ elegante Klamotten und frische Unterwäsche raus. Danach warf ich mich unter die Dusche und wusch die Alkoholfahne von mir ab.
Frisch geduscht, mit frischen Klamotten machte ich mich auf den Weg nach unten zu dem Mittagsbuffet. Der Fahrstuhl des Hotels war mit seriösen Stoffen ausgeschmückt und brachte mich ins Erdgeschoss. Dort ertönte das typische Fahrstuhl Geräusch und die Metalltüren öffneten sich. Ich trat heraus und ging in die Buffet Halle. Dort suchte ich mir einen freien Tisch und fand ihn an einem der Fenster. Nachdem ich mir einen Kaffee bestellt hatte, ging ich zu den gut riechenden Gerichten. Die Entscheidung fiel mir echt schwer, da es sehr viel Auswahl gab. Letztendlich entschied ich mich für Nudeln mit Champignonsoße.
Ich ging wieder zu meinem Tisch und ließ mich nieder. Mein Magen knurrte schon wieder, weshalb ich anfing zu essen. Der Kaffee half mir dabei meinen Kater zu überwinden. Es ging mir auch schon viel besser, als vor einer Stunde. Doch während ich meine Nudeln aß, hatte ich die ganze Zeit über ein komisches Gefühl. Ich konnte es nicht deuten, aber irgendwas war. Mein Blick schweifte durch den Saal, aber ich konnte nichts auffälliges entdecken. Dann schweifte mein Blick durch die Scheibe neben mir.
Ich schluckte die Nudeln runter und schaute ihn an. Einen Mann, der auf der anderen Straßenseite aus seinem schwarzen Auto schaute. Er war zwar ziemlich weit weg, aber ich sah wie er mich beobachtete. Gänsehaut verbreitete sich auf meinem Körper und ich wusste nicht was ich tun sollte. War es einer von Dexters Leuten? Wollte er mich wieder holen?
Ohne lange zu überlegen holte ich mein Handy aus meiner Tasche und schrieb Jason eine Nachricht. Ich sollte ihm doch Bescheid sagen wenn etwas passiert, also tat ich es jetzt. Es klingelte und ich wartete, bis er endlich ran ging.
"Hallo.", hörte ich seine Stimme. "Jason. I-Ich sollte dir doch Bescheid sagen fa-", er schnitt mir mein Wort ab bevor ich meinen Satz zu Ende sagen konnte. "Was ist passiert?!", seine ruhige Stimme änderte sich schlagartig. "Ein Mann beobachtet mich die ganze Zeit und ich weiß nicht wer er ist.", erklärte ich mit leiser Stimme. "Wo bist du?", war seine nächste Frage. "Im Hotel The Plaza.", antwortete ich und schielte aus dem Fenster. Das Auto stand immer noch da. "Ich bin sofort bei dir.", Jason legte auf und ich hörte nur noch den Ton, wenn jemand auflegte.
Einige Momente später klingelte mein Handy wieder. Jason rief mich an. "Alice komm bitte zum Eingang.", bat er mich und klang etwas gereizt. "Ich komme.", ich ließ mein Essen hinter mir und begab mich zum Eingang des mächtigen Hotels. Dort stand Jason mit einem Türsteher. Ich steckte mein Handy wieder in meine Tasche und runzelte die Stirn.
"Gibt's ein Problem?", hackte ich nach und schaute den Mann im Anzug fragend an. "Der Herr ist nicht befugt das Hotel zu betreten.", klärte er mich auf und hielt seine Hand vor Jasons Brust, der versuchte an ihm vorbei zu gehen. "Warum nicht?", wollte ich wissen und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Miss, ich befolge nur meine Befehle.", antwortete er hartnäckig und emotionslos. "Verdammt nochmal! Lassen Sie mich jetzt rein!", Jason schlug gegen die Wand und verzog wütend sein Gesicht. Ich zuckte zusammen, da ich mich erschreckt hatte und wollte nicht mehr gegen den Türsteher anreden. Deshalb ging ich einfach nach draußen zu Jason. "Komm.", forderte ich ihn auf und schnappte nach seinem Arm. Ohne zu zögern folgte er mir und sah zu mir herab.
"Wo ist der Typ?", schoss aus ihm heraus und er biss sich auf die Zähne. "Dort hinten. Aber schau nicht auffällig zu ihm hin.", ich deutete mit einem dezenten Kopfnicken hinter ihn. Daraufhin drehte er sich um und ignorierte das mit dem unauffällig. "Ich geh hin.", er wollte gerade gehen, aber ich hielt ihn auf. "Nein. Ich weiß nicht wer die Leute sind. Und ich will kein Risiko eingehen.", erklärte ich und beobachtete seine Reaktion. "Was soll ich dann machen?", Jason sah mich einfühlsam an und legte seine Hand auf meinen Oberarm. "I-Ich weiß es nicht.", stotterte ich und zuckte mit den Schultern.
Im selben Moment sah ich wie der schwarze Mercedes wegfuhr. "Er ist weg.", informierte ich meinen Gegenüber. Er drehte sich um und schnaufte. "So ein Mist! Ich habe zwar keine Ahnung warum ich nicht in das Hotel rein darf, aber ich kann eins und eins zusammenzählen. Das hängt auf jeden Fall miteinander zusammen und ich werde herausfinden wer dahinter steckt.", versprach er mit seinen grünen Augen. "Danke, dass du so schnell gekommen bist und mir hilfst.", bedankte ich mich und senkte meinen Blick. "Hey,", begann er und legte seine Finger unter mein Kinn, um es anzuheben, "Du musst dich nicht bedanken. Niemals."
Ich lächelte und war wirklich froh darüber, dass ich Jason hatte. Er war die einzige Person, der ich im Moment alles sagen konnte. Er stärkte mich und das machte mir Mut.
Mut Dexter zu bekämpfen und ihn los zu werden. Ich wollte nicht mein ganzes Leben lang Angst haben nach New York zu kommen wegen eines Mannes, der dachte er wäre der Boss hier. Mein Selbstvertrauen wuchs und mein Selbstbewusstsein ebenso.
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You're my bright light in the darkness
RomanceNach einem schweren Schicksalsschlag soll Alice von Seattle nach New York zu ihrem Vater ziehen, um dort ihr Leben neu zu beginnen. Die Fähigkeit zu lieben und zu vertrauen hatte sie verloren. Doch dann trat Jason, der bekannte Bad Boy in ihr Leben...