Kapitel 24

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"Was machst du hier und was willst du von mir?", fragte ich geschockt und runzelte meine Stirn. "Maik hat mir erzählt was los war.", deutete er an und kam einen Schritt näher. Jason trug einen schwarzen Kapuzenpulli und hatte die Kapuze über seinen Kopf gelegt. "Bleib da stehen wo du bist!", Liam streckte seinen Arm aus. Jason sah ihn nur wütend an und ging wieder einen Schritt zurück. "Ich hab jetzt keine Zeit dafür.", wandte ich mich von Jason ab und musterte sein Gesicht, welches noch mit blauen Flecken verziert war.

Danach ging ich gemeinsam mit Liam an ihm vorbei und blickte nicht zurück. Nach einigen Metern standen wir vor dem schwarzen, luxuriösen Auto von Liam. Er öffnete die Beifahrertür und forderte mich auf einzusteigen. Ich setzte mich in das Auto, welches mit Leder ausgestattet war. Gleich nachdem ich ins Auto gestiegen war, schnallte ich mich an und ich bekam ein mulmiges Gefühl. Das letzte mal als ich mit meinem Geliebten Auto gefahren war, ist er gestorben.

"Bitte fahr vorsichtig.", bat ich Liam und schaute ängstlich zu ihm rüber. "Keine Sorge, ich passe auf.", er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und schenkte mir so Sicherheit.
Er startete das Auto und fuhr los. Ohne zu wissen wo es hin ging, starrte ich aus dem Fenster und hoffte, dass nichts Schlimmes passieren würde. Fast eine halbe Stunde verging, bis wir endlich angekommen waren.
"Wir sind da.", Liam parkte und stieg aus. Er ging um das Auto herum und streckte mir seine Hand entgegen, als ich aus dem Auto stieg. Ich sah mich um und merkte, dass wir an einem Yachthafen waren.

"Wir werden heute mit einer Yacht aufs Meer fahren.", erklärte Liam und wartete auf meine Reaktion. Ich lächelte und freute mich darüber. Es war schon immer ein Traum von mir, mit einer Yacht aufs Meer zu fahren. "Oh mein Gott, das ist wirklich eine tolle Überraschung.", freute ich mich und umarmte Liam. "Es freut mich, dass sie dir Gefällt.", meinte er und legte seinen Arm um mich.

Wir gingen über den langen hölzernen Steg bis zum Ende und dort wartete die große Yacht mit mehreren Stockwerken. Sie war weiß mit schwarzen Details und die schwarze Aufschrift »Kennedy« zeigte jedem, wem die Yacht gehörte. Liam stieg zuerst auf das Boot und streckte mir dann seiner Hand entgegen, um mir zu helfen. Ich legte meine Hand in Seine und machte einen kleinen, eleganten Sprung auf die Yacht.

"Ich zeig dir erstmal alles und dann legen wir ab.", meinte er mit strahlenden Augen. "Fährst du die Yacht selber?", hackte ich mit gerunzelter Stirn nach. "Ich habe zwar einen Führerschein hierfür, aber heute fährt der Kapitän. Ich möchte die Zeit lieber mit dir verbringen.", Liam grinste charmant und führte mich in das Innere der Yacht und ich war sofort beeindruckt. Es war alles in braun Tönen gehalten und viele Sitzmöglichkeiten waren gegeben. Nachdem er mir alles gezeigt hatte, legte der Kapitän vom Hafen ab und fuhr aufs Meer hinaus.

Liam und lotste mich nach unten, um uns etwas zu trinken zu holten. Doch als wir unten ankamen, wartete ein bedeckter Tisch für zwei Personen. Es war bereits etwas dunkler geworden und die Kerzen, die auf dem Tisch standen machten die Atmosphäre angenehm.

"Darf ich bitten?", Liam zeigte auf einen der Stühle, auf den ich mich setzte. Er schob den Stuhl rein und zeigte mir so, dass er ein Gentleman war. "Vielen Dank.", sagte ich dankend und senkte meinen Kopf. Liam setzte sich gegenüber von mir hin und schenkte den Wein ein. "Was möchtest du essen?", ich war überfordert mit der Frage und bekam keinen Satz heraus. "Du musst nicht schüchtern sein, Alice.", legte er mir ans Herz und legte seine Hand auf meine. "Ich bin einfach nur etwas überwältigt.", widersprach ich zurückhaltend.

"Der Koch ist nicht schlecht, oder?", wollte Liam wissen und schenkte mir ein Lächeln. Ich betrachtete das Grübchen, das auf seiner Wange zum Vorschein kam. "Es hat wirklich sehr gut geschmeckt, Danke.", lobte ich den Koch und tupfte meinen Mund ab. "Da bin ich ja froh, sonst hätte ich einen neuen Koch suchen müssen.", scherzte er und nahm einen Schluck Wein.

Mit gefiel das hier alles wirklich sehr, aber ich fragte mich warum er das machte. Wollte er mich beeindrucken oder angeben? Ich wusste es nicht.

"Wo ist denn die Toilette?", fragte ich weil ich einfach kurz aufstehen musste. "Sophie.", sagte Liam laut, "zeigst du Alice bitte wo sich die Toilette befindet." Eine Dame kam sofort und nickte zustimmend. Ich erhob mich vom Stuhl und folgte der Frau. Sie trug eine Art Uniform, deshalb glaubte ich sie war ein Mitglied der Besatzung der Yacht. "Hier bitte.", Sophie zeigte auf eine Tür, auf der 'Toilette' geschrieben stand. "Dankeschön.", ich nickte dankend, "ich hätte da noch eine Frage." Es interessierte mich einfach zu sehr, weshalb Liam mich hier her gebracht hatte. "Ja klar, fragen Sie nur.", meinte die Dame und grinste höflich. Zuerst sah ich mich um und schaute ob Liam in der Nähe war. Als er nicht zu sehen war stellte ich meine Frage. "Hat Liam schon viele Mädchen hier her gebracht?", ich fragte etwas zurückhaltend, aber ich musste es wissen. "Sie sind die aller Erste, die Liam hier her gebracht hat. Normalerweise kommt er nur alleine hier her, wenn ihm alles zu viel wird.", antwortete die schon etwas ältere Dame. Ich war positiv erstaunt und das merkte sie wohl. "Liam ist ein gut erzogener und lieber Mann. Ich kenne ihn schon, seitdem er ein Baby war.", erklärte sie und lächelte. "Danke, dass Sie mir den Weg gezeigt haben.", schüchtern grinste ich und verschwand dann im Badezimmer.

Da ich noch nie auf einer Yacht war geschweige denn auf einer Toilette in einer Yacht, erwartete ich das Schlimmste. Aber das Badezimmer war sehr seriös und gepflegt.
Da ich gar nicht auf die Toilette musste, betrachtete ich mich im Spiegel und strich mir durch die Haare. Ich beschloss, Liam einfach darauf anzusprechen.

Als ich wieder bei ihm ankam, war der Tisch abgedeckt und Liam sah gedanklich vertieft aus. Seine Ellbogen stützte er auf dem Tisch und er merkte zuerst nicht, dass ich auf ihn zukam. "Da ist ja meine Schöne.", nachdem er mich sah, stand er sofort auf. "Über was hast du so angestrengt nachgedacht?", fragte ich mitfühlend und wollte ihm die Möglichkeit geben, jemanden zum Reden zu haben. "Ach, nichts Wichtiges.", antwortete er und schien es verdrängen zu wollen. Ich schaute ihm einfach nur in die Augen und wusste nicht was ich noch sagen sollte.

"Du bist wichtig.", fügte er seinen Worten hinzu und kam einen Schritt näher. Mir wurde warm ums Herz und die Schmetterlinge in meinem Bauch erwachten wieder zum Leben.
"Liam, warum hast du mich hier her gebracht?", hackte ich nach und blickte weiterhin in seine Augen. "Ich wollte Zeit mit dir verbringen, ungestört.", erklärte er und nahm meine Hände in seine. Sophie hatte wohl die Wahrheit gesagt. Das Gefühl von Glück durchströmte meinen Körper. "Komm, ich zeig dir etwas.", Liam kreuzte unsere Finger und führte mich aufs Deck, denn mittlerweile hatte die Yacht schon angehalten.

Es war zwar frisch draußen, aber die Aussicht machte alles wieder gut. Ein Sonnenuntergang zierte den Himmel. Die Farben des Himmels spielten verrückt und machten den Moment magisch. Ich fühlte mich wie in einem Film und konnte mein Glück kaum fassen. "Alice ich weiß, welchen Ruf ich in der High School habe. Es heißt ich habe jedes Mal ein anderes Mädchen an meiner Seite und ich kann keine Beziehung führen, aber das stimmt nicht. Als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich dass ich dich näher kennen lernen muss. Du hast sofort mein Herz gestohlen.", Liams Worte rührten mich fast zu Tränen und ich antwortete ihm, indem ich ihm näher kam und meine Lippen vorsichtig auf seine legte.

Liam erwiderte den Kuss sofort und ich merkte wie er in den Kuss lächelte. Er legte seine Hand  auf meine Wange und mit der anderen zog er mich näher an sich heran. Sanft biss er mir in die Lippe und signalisierte mir so, dass er unsere Zungen ins Spiel bringen wollte. Ich öffnete daraufhin einen Spalt und ließ unsere Zungen miteinander spielen.

Liam war der erste Junge den ich küsste nach Sam und ich hatte Angst, dass es sich falsch anfühlen würde. Aber es fühlte sich richtig an und ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr.

You're my bright light in the darkness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt