Kapitel 27

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Mittlerweile waren einige Wochen vergangen, Liam und ich haben viel Zeit miteinander verbracht. Ich lernte ihn von Tag zu Tag besser kennen und vor allem lernte ich ihn zu lieben. Es war Silvester und ich machte mich fertig für die Party bei Liam Zuhause.

Ein silbernes Kleid lag auf meinem Bett, welches ich gleich anziehen würde. Doch zuerst checkte ich mein Handy, weil ich zusammen mit Claire fahren wollte.
>> Ich bin in zehn Minuten bei dir. << hatte sie geschrieben und Claire war eine pünktliche Person. >> Okay. Ich bin gleich fertig. << antwortete ich und legte mein Handy weg.

Zum Glück hatte ich meine Haare schon fertig gestylt und mich geschminkt gehabt. Ich zog nur noch das kurze, silberne Kleid an und die dazu passenden Schuhe. Danach schnappte ich mir meine Tasche und eilte aus dem Zimmer. Doch als ich am Spiegel vorbei ging, blieb ich kurz stehen und schaute mich noch einmal von oben bis unten an. Ich nickte, weil alles passte und huschte dann aus meinem Zimmer.
Mein Vater war ebenfalls mit Freunden weg und deswegen musste ich auch kein schlechtes Gewissen haben, ihn alleine zu lassen.

Die Tür hinter mir warf ich zu und drückte den Knopf des Aufzugs. Als er endlich auf ging stand schon eine Person drin, mit einer Kapuze über dem Kopf. Jason konnte es nicht sein, weil der Typ größer war. Er schaute auf den Boden, weshalb ich sein Gesicht nicht erkennen konnte. Dennoch stieg ich mit einem mulmigen Gefühl in den Aufzug und drückte den Knopf für das Erdgeschoss. Meine Atmung war ungleichmäßig, aber ich ließ mir nichts anmerken. Die Türen des Fahrstuhls schlossen und wir fuhren nach unten.

"Du wirst noch dafür bezahlen.", die tiefe Stimme des jungen Mannes kam mir bekannt vor, aber ich konnte sie nicht zuordnen. Ich schaute ihn nicht an und tat so als würde ich ihn nicht hören. Ich zeigte keinerlei Reaktion, doch in meinem Inneren hatte ich Angst.
"Keiner legt sich mit Dexter an ohne zu bezahlen.", fügte er hinzu. Ein eiskalter Schauer lief meinen Rücken hinunter. Im Augenwinkel merkte ich wie er sich zu mir drehte und näher kam. Ohne zu wissen wer er war hatte ich viel Respekt und ich wollte ihm auf keinen Fall den Anschein geben Angst zu haben. Im selben Augenblick ging die Tür des Aufzugs auf und ich ging gelassen nach draußen.

Als ich das Gebäude endlich verlassen hatte, lief ich mit schnelleren Schritten zu dem Treffpunkt mit Claire. Sie stand auch schon vor ihrem Auto und winkte mir zu. Ich lächelte und war erleichtert sie zu sehen. "Hey, jetzt geht's looooos.", Claire wirkte glücklich und sie konnte es kaum erwarten zur Party zu fahren. Sie trug eine rote Bluse und eine schwarze Hose. Ihr Make-up war dezent aber auch auffällig. Die Haare hatte sie gelockt, was ihr sehr gut stand. "Du siehst gut aus.", sagte ich ihr und lächelte. "Und du siehst heiß aus. Liam wird bestimmt drauf abfahren.", Claire grinste und wackelte mit ihren Augenbrauen. Wir umarmten uns lachend und stiegen dann in ihr Auto. Claire hatte zwar erst seit kurzer Zeit ihren Führerschein, aber dafür fuhr sie schon gut. "Das letzte mal als wir zu einer Party von Liam gefahren sind, waren wir nicht Mal eingeladen und jetzt sieh uns an.", da hatte Claire wohl recht.

Vor der Villa stiegen wir aus dem Auto und trauten unseren Augen nicht. Es war alles beleuchtet und Wärmepilze standen herum. Immerhin war es draußen kalt und Schnee lag noch herum. "Gehen wir rein?", meine beste Freundin konnte es mal wieder nicht erwarten. "Ja gehen wir und heute müssen wir uns nicht rein schmuggeln.", witzelte ich und bewegte mich gemeinsam mit Claire in richtig Tür. "Hallo ihr beiden.", Maik war auch hier und begrüßte uns. Ich runzelte meine Stirn und fragte mich was er hier machte. "Hallo Maik, was machst du hier?", hackte ich nach. "Ich dachte mir schon, dass ihr euch das fragt.", lachte er, "mein Cousin ist in der Football Mannschaft von Liam und er hat mich mitgenommen."

"Na dann lasst uns feiern.", Claire war schon seit Tagen in Feier Laune und jetzt konnte sie es ausleben. "Jaa.", willigte Maik ein und die beiden betraten die Villa. Ich folgte ihnen und hielt Ausschau nach Liam. Im inneren der Villa tanzen alle zur Musik und feierten als würde es kein Morgen geben. Ich schlenderte durch die moderne Villa und holte mir bei der Bar einen Drink. "Ein Vodka Bull bitte.", bestellte ich fast schreiend.

"Aber schütte mir heute dein Getränk bitte nicht wieder über die Klamotten.", Liam stand plötzlich neben mir und sah zu mir herab. "Ich überleg es mir noch.", witzelte ich und küsste ihn dann zur Begrüßung. "Bist du schon lange hier?", fragte er bewegte sich leicht zur Musik. "Nein, ich bin gerade erst gekommen.", erklärte ich und nahm einen Schluck von meinem Drink. "Gut, dann warst du ja nicht lang alleine.", erleichtert lächelte mein Freund und griff nach meiner Hand. "Komm jemand muss mit dir reden.", er führte mich durch den Saal bis hinter in den Garten. Dort standen ebenfalls einige Wärmepilze und ein paar Stehtische. Außerdem standen ein paar Leute draußen, unter anderem Nick, der mich bei der letzten Party so dumm angemacht hatte.

"Alice, ich wollte mich bei dir entschuldigen wegen der Sache bei der Party. Ich war betrunken und hab mich wie ein Arschloch verhalten.", entschuldigte er sich aufrichtig. Doch ich wusste nicht so ganz ob ich ihm vertrauen konnte und schaute Liam an. "Nick ist mein bester Freund und er hat sich scheiße Verhalten. Umso wichtiger ist es mir, dass ihr beide euch vertragt.", erklärte er und zog einen Mundwinkel nach oben. Ich atmete laut aus und schaute wieder zu Nick. "Ist vergessen.", trotz meiner Zweifel nahm ich seine Entschuldigung an. "Dann steht dem neuen Jahr nichts mehr im Wege.", Liam machte es anscheinend echt froh, dass die Sache geklärt war und Nick lachte auch über beide Ohren.

Wir gingen wieder rein um zu feiern. Die Tanzfläche war voll und der DJ machte seine Arbeit gut. So gut wie jeder tanze zu der Musik und hatte Spaß. Auch Liam und ich. "Übrigens siehts du heute mal wieder wunderschön aus.", seine Komplimente bedeuteten mir viel und machten mich jedes mal ein wenig fröhlicher. "Danke. Du siehst aber auch nicht übel aus.", antwortete ich und grinste. Liam legte seine Hand auf meine Taille und zog mich an sich heran. Wir waren und so nahe, dass ich die Welt um uns herum nicht mehr wahrgenommen hatte.

Nach ein Paar Drinks und viel tanzen wollte ich an die frische Luft. "Ich geh kurz raus.", sagte ich laut, damit Liam mich verstand. "Ich begleite dich.", antwortete er und legte seine Hand um mich. Gemeinsam gingen wir in den Garten und setzten uns auf eine Bank vor einer Feuerschale. "Die frische Luft tut so gut.", schwärmte ich und legte meinen Kopf in den Nacken. "Jaa.", Liam war schon etwas angetrunken, was ich an seiner Stimme erkennen konnte.

Ich schaute im Garten umher und sah jemanden hinter einem Baum. Die Person trug die selben Klamotten wie der Mann im Aufzug und hatte auch einen Kapuze auf. Mein Herz schlug schneller und ich bekam ein wenig Angst. "Was hast du?", fragte Liam und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. "N-Nichts.", schlotterte ich, "wie spät ist es schon?" "23:56 Uhr.", antwortete er und steckte sein Handy wieder in seine Hosentasche. "Wir sollten wieder rein gehen, bald ist es 00:00 Uhr.", meinte ich, woraufhin wir hinein gingen und sich mein Puls ein wenig beruhigen konnte.

You're my bright light in the darkness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt