Kapitel 60

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Sicht von Alice

Meine Augenlider ließen sich langsam öffnen, ich spürte wie mein Kopf noch immer pochte, aber nicht mehr so schlimm. Meine Augen waren einen kleinen Spalt offen und ich fand mich selbst in einem Krankenhauszimmer wieder. Ich fühlte mich schrecklich und zog mir den Sauerstoffschlauch aus der Nase. Mein Körper fühlte sich so an, als würden mehrere Tonnen Steine auf mir liegen.

Als ich mich umsah, nur mit meinen Augen, erblickte ich Liam und Jason vor meinem Zimmer. Sie schienen zu streiten und ich konnte mir genau vorstellen weswegen.
Nach einigen Sekunden schaute mich Liam ebenfalls an und fuchtelte mit seinen Armen in der Luft herum. Kurz danach trat ein Mann im weißen Kittel, vermutlich ein Arzt, in den Raum. Dicht gefolgt von Liam, doch Jason blieb draußen stehen.

Ich schaute in Liams erleichterte Augen und beobachtete jeden Schritt den er machte. Er kam wie in einer Zeitlupe auf mich zu.
"Guten Morgen, Ms. Thompson.", sagte der grauhaarige Arzt und lächelte, "Wie fühlen Sie sich?" Meine Augen wanderten nun zum Arzt, der mich erwartungsvoll ansah. "Besser.", meine Stimme war so leise, dass sie kaum zu hören war.

Er leuchtete mir mit einer Lampe in die Augen und machte ein paar Tests. "Die Wunde an ihrer Stirn wird bald heilen, in ein paar Tagen sind Sie wieder fit. Sie dürfen sich jedoch nicht zu sehr anstrengen. Das ganze hätte auch böse für Sie enden können.", redete er und presste seine Lippen aufeinander. Liam schaute ihn konzentriert an und wirkte total in seine Gedanken versunken.

"Wie lang war ich bewusstlos?", wollte ich wissen. "Etwa dreizehn Stunden.", erklärte mir der Mann und bemerkte Liams blick. "Ich lasse Sie beide dann mal alleine.", der grauhaarige drehte sich um und verschwand aus dem Zimmer. Daraufhin trat Liam näher und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett.

"Du hast mir einen Schrecken eingejagt.", fing er an zu beichten. Er hielt seinen Kopf gesenkt und griff nach meiner Hand. Ich schnaufte erleichtert aus, als ich seine Wärme spürte. "Hey.", hauchte ich mit kratziger Stimme. Liam hob seinen Kopf wieder und schenkte mir den Blick seiner blauen Augen. "Ich bin doch hier.", fügte ich hinzu und legte meine andere Hand über seine, "Und ich werde für immer bei dir sein."

Er zog seinen Mundwinkel hoch und kam meinem Gesicht langsam näher. Behutsam legte er mir einen, für sich sprechenden, Kuss auf die Lippen. "Ich werde dich nie wieder gehen lassen.", versprach er und strich mit seinem Daumen über meinen Handdrücken.
Ich lächelte und musterte sein verschlafenes Gesicht. "Warst du die ganze Nacht hier?", hackte ich nach. "Ja.", antwortete er ohne zu zögern. "Du bist doch verrückt.", ich rollte meine Augen. "Ich wäre verrückt gewesen wenn ich dich hier alleine gelassen hätte.", widersprach er und grinste.

Als ich an ihm vorbei schaute, sah ich Jason der an der Wand im Flur lehnte und auf den Boden starrte. Plötzlich schoss mir die Vermutung von letzter Nacht in den Kopf. Wollte mich die Person im Auto absichtlich überfahren?

"Liam, ich möchte mit Jason reden.", mit bittenden Augen wartete ich die Reaktion meines Freundes ab. Er biss sich auf die Zähne und spannte seinen Körper an. "Bitte.", fügte ich hinzu. "Ich lasse ihn nicht alleine mit dir.", er hob seine Augenbrauen. "Das musst du auch nicht.", entgegnete ich ihm. Als wüsste er, dass ich ihn gerade küssen wollte, kam er auf mich zu und gewährte mir diesen Kuss. Anschließend stand er auf und ging aus der Tür, um Jason herein zu holen.

"Alice. Wie geht's dir?", das war das erste was er sagte als er hinein kam. "Den umständen entsprechend gut.", antwortete ich. Er stellte sich vor mein Bett und betrachtete mich. Liam stand neben mir und hielt meine Hand. Es war etwas übertrieben, wie er über Jason dachte. Aber er hatte seine Gründe. Immerhin hat er mich noch davor gewarnt was er täte, wenn mir etwas passieren würde.

You're my bright light in the darkness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt