Kapitel 46

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Mein enges, rotes Kleid saß perfekt. Archie hob seinen Arm, ich hakte mich ein und betrat mit ihm den Club. Ich hielt nach Claire Ausschau und ein Grinsen zierte mein Gesicht, als ich ihr Gesicht sah. Sie sah aus wie vor zwei Jahren, nur mit etwas längeren Haaren.

"Claire!", quietsche ich und schloss sie in meine Arme. Auch sie legte ihre Arme um mich und schnürte mir die Luft ab. "Du siehst toll aus!", meinte sie und lächelte. "Danke, du aber auch.", ich zog meine Augenbrauen nach oben und musterte sie einmal von oben bis unten. "Wer ist denn der süße Kerl?", fragte sie und bewegte sich zur Musik. "Mein Arbeitskollege.", antwortete ich knapp und musste gegen die Musik anschreien. "Aha .. ein Kollege also.", typisch Claire.

"Hi, ich bin Archie.", stellte er sich vor und reichte ihr die Hand. "Ich bin Claire.", stellte sie sich ebenfalls vor und senkte ein wenig ihren Kopf. "Und ich bin ihr Freund.", plötzlich stand Maik in der Runde und reichte Archie drohend die Hand. Ich war irgendwie verwirrt, aber andererseits war es auch klar, dass die beiden ein Paar werden. "Hallo Alice, schön dich wiederzusehen.", er widmete sich nun meiner Wenigkeit und umarmte mich.

Nach der Begrüßungsrunde bestellte ich mir an der Bar einen Drink und begab mich auf die Tanzfläche. Archie wich mir nicht von der Seite und hatte sich ebenfalls einen Drink geholt. Zu viert standen wir nun im Kreis und bewegten uns zur Partymusik. Die Lichter ließen den Club immer wieder für kurze Momente hell erscheinen. Dadurch erkannte ich die moderne, schwarz/rot gehaltene Einrichtung. In der Mitte des Clubs war die Tanzfläche und am Rand gab es Sitzmöglichkeiten, die alle besetzt waren. Rechts rang eine Treppe aus Glas in den ersten Stock.

"Sag mal Alice, was machst du eigentlich hier in New York?", Claire zog mich zur Seite und sah mich mit fragenden Augen an. "Meine Firma hat mich her geschickt, um ein Projekt mit einem New Yorker Unternehmen zu führen.", erklärte ich fast schreiend und näherte mich ihren Ohren. "Oh okay..", sie runzelte die Stirn, "Was für eine Firma?"
Gerade als ich antworten wollte, legte jemand seine Hand auf meine Schulter. Mein Gefühl sagte mir, dass es nicht Archie und auch nicht Maik waren. Mein Herz schlug schneller und ich drehte mich auf meinen Füßen um. Ich schaute in Jasons Augen und wich einen Schritt zurück.

"Hallo Alice.", begrüßte er mich und zog seinen Mundwinkel nach oben. Er trug jetzt einen Bart, der ihm ziemlich gut stand. "Hallo.", antwortete ich und merkte schon, wie sich der Alkohol in meinem Blut zu bemerken machte. "Ich würde gern mit dir reden.", er schaute sich um und widmete sich dann wieder mir. "Gehen wir.", meine Neugier besiegte meine Angst und ich folgte ihm. Beschützerisch griff er nach meiner Hand und führte mich durch die Menschenmasse. Meine Augen wanderten über seine große, definierte Statur. Wie früher schon trug er eine Lederjacke, außerdem sog ich seinen angenehmen und vertrauten Duft ein.
Innerhalb dieser paar Momente, in denen er mich nach draußen führte sah ich unsere gemeinsame Zeit vor meinen Augen. Lustige Zeiten, aber auch die dunklen Zeiten unserer Freundschaft.

Die frische Luft durchströmte meine Lungen, als wir durch die Tür gingen. Er führte mich um die Ecke, in eine Gasse. Dort lehnte er mich an die die Wand und stellte sich vor mich. "Ich bin froh dich wieder zu sehen.", hauchte er mir ins Ohr und legte sein Hand neben meinem Kopf an die Ziegelsteine der Außenwand. Meine Stimmbänder versagten und ich bekam kein Wort raus. "Ich habe mir Sorgen gemacht.", fügte er hinzu und richtete sich vor mir auf. "Ach ja.", murmelte ich leise. "Du bist einfach verschwunden. Wohin?", wollte er wissen und blickte in meine Augen. "Warum willst du das wissen?", ich hielt seinem Blick stand und formte meine Augen zu einem Schlitz. "Weil du mir etwas bedeutest, Alice. Ich habe gedacht ... ", Jason hielt inne und schloss seine Augen. "Was hast du gedacht?", Falten bildeten sich auf meiner Stirn.

Er schwieg und öffnete seine Augen wieder. "Jason. Was hast du gedacht?", wiederholte ich mich entschlossen. "Dexter.", antwortete er knapp und bildete seine Hand zu einer Faust, "Ich dachte er hat dich irgendwo hin gebracht."

You're my bright light in the darkness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt