Jonas und Elli verbringen immer mehr Zeit zu zweit. Ich fühle mich extrem ausgeschlossen und ziehe mich zurück. In der Klasse mag ich eigentlich niemanden außer den beiden, aber ich will ihnen nicht auf die Nerven gehen. Also versuche ich andere Kontakte zu knüpfen und setze mich nicht mehr neben Jonas und Elli, sondern neben Hannah. Sie ist auch ganz nett, aber sie ist nicht wie Jonas und Elli. Trotzdem muss ich das jetzt durchziehen und auch die anderen aus der Klasse etwas näher kennenlernen, denn mit Jonas und Elli will ich eigentlich auch gar nicht mehr befreundet sein, sie ignorieren mich und scheinen zurzeit sehr viel Spaß zu haben. Sie lachen unterbrochen, während mein Herz in tausend Teile zerspringt. Es ist ja nicht schlimm dass sie miteinander lachen und Spaß haben, aber ich wäre gerne dabei. Sie scheinen mich auch gar nicht zu vermissen. In der Pause gehen wir normalerweise immer zusammen rauchen, aber sie gehen jetzt ohne mich und warten noch nicht mal auf mich. Ein paar Mal war ich alleine draußen, das habe ich dann aber auch schnell gelassen, weil ich nicht gerne wie ein Opfer dastehe und offensichtlich bin ich eins, weil ich jetzt keine Freunde mehr habe.
Zu Hause lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf. Ich weine in mein Kissen, gehe in den Wald und schreie und ich esse viel zu viel. Freundschaft wird überbewertet, denke ich mir und zeichne zum ersten Mal seit langem wieder. Wir waren zwar sehr gute Freunde, aber dass ich ihnen wie der letzte Idiot hinterherlaufe, muss auch nicht unbedingt sein. Ich habe es auch lange ohne die beiden geschafft. Aber es ist schon schade dass man einfach so von heute auf morgen aus dem Leben des anderen rausgekickt wurde. Vielleicht bin ich doch etwas zu erwachsen für die beiden, sie sind im Kopf noch keine dreizehn Jahre alt und ich denke eben schon an die Zukunft, wie mein Leben werden soll und die beiden haben nichts außer Alkohol, Musik und Bücher im Kopf. Ich mag Musik und Bücher auch, aber sie bestimmen nicht mein Leben und trotz dem, dass ich viel lese und sehr viel Musik höre, kommt die Schule auch nicht zu kurz.
Vor der Schule, nach der Schule und in den Pausen bin ich also allein. Aber nach einer Zeit macht mir das nichts mehr aus. Ich höre Musik, lese immer mehr Bücher und genieße die Ruhe. Wer braucht schon Freunde?
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I love you until I die | LGBTQ
Teen Fiction"Wir waren verdammt nochmal was besonderes!", rufe ich. "Sophie, sei leise, verdammt. Ich hatte Angst.", flüstert sie. "Du hast immer Angst.", sage ich ruhig und lasse meine erste große Liebe stehen. Gerade hat Sophie ihr Leben wieder im Griff, da t...