Bei Monas nächstem Besuch bin ich noch ein bisschen schockiert wegen Jill und Mona scheint es auch nicht besonders gut zu gehen. Ich spüre ihre Nervosität und nehme ihre Hand. "Alles okay bei dir?", frage ich.
"Sophie, ich muss mit dir reden."
"Was ist los?"
"Ich muss dir etwas sagen. Ich war früher schon einmal in eine Frau verliebt. Ich war fünfzehn. Meine Eltern sind streng katholisch und als ich ihnen erzählt habe, dass ich mich in eine Frau verliebt habe, ist für die beiden eine Welt zusammengebrochen. Meine Mutter hat nicht mehr mit mir geredet und mein Vater hat einen Pfarrer aus unserer Gemeinde angerufen. Der kam dann zu uns und hat mich vollgetextet, dass ich in der Hölle landen würde und so ein Zeug. Mein Vater hat mich mit diesem Pfarrer in einen Raum gesperrt und erst nach zwei Tagen wieder rausgelassen. Der Pfarrer hat die ganze Zeit erzählt, dass ich es nicht wert bin, zu leben und dass meine Eltern sich ein normales Kind gewünscht haben. Er hat mir gesagt dass ich krank wäre."
Sie fällt mir in die Arme und weint. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Ich dachte dass meine Eltern homophob wären, aber Mona hat viel schlimmeres erlebt. Ich streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Wir sitzen schweigend auf der Bank und ich habe das Gefühl, dass es Mona jetzt besser geht. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das schon mal jemandem erzählt hat.
"Als meine Eltern dann älter und krank wurden, hat meine Mutter mich angerufen und ich gefragt, ob ich immer noch krank wäre. Zu dem Zeitpunkt war ich verlobt und ich habe sie zur Hochzeit eingeladen, obwohl ich das nicht machen wollte, aber es war eine Art Zwang. Die Eltern meines Ex Mannes waren sowieso schon total spießig und dann wollte ich ihnen nicht noch einen Grund liefern, mich zu hassen.", sagt sie mit Tränen in den Augen. "Kein Mensch ist es wert, dass du dich verstellst. Du bist toll, genauso wie du bist und das solltest du niemals vergessen.", flüstere ich. Sie lächelt mich an und diesmal lächeln auch ihre Augen mit.
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I love you until I die | LGBTQ
Fiksi Remaja"Wir waren verdammt nochmal was besonderes!", rufe ich. "Sophie, sei leise, verdammt. Ich hatte Angst.", flüstert sie. "Du hast immer Angst.", sage ich ruhig und lasse meine erste große Liebe stehen. Gerade hat Sophie ihr Leben wieder im Griff, da t...