Dieses Wochenende fahren meine Eltern nach Berlin und sie zwingen uns mitzukommen, was ich total scheiße finde, weil mein Bruder und ich schon fast erwachsen sind und eigentlich nur meine kleine Schwester nach Berlin will.
Es bringt aber nichts, schon wieder zu Hause zu bleiben, Mama und Papa haben es verboten. Also fahren wir am Freitag Nachmittag, nach der Schule mit dem ICE nach Berlin. Anna ist total begeistert, klar sie ist dreizehn und war noch nie in Berlin.
Meine Eltern und meine kleine Schwester sitzen zusammen, mein Bruder und ich sitzen etwas weiter von ihnen weg. Da können wir uns endlich mal wieder ungestört unterhalten.
"Du wirkst glücklich in letzter Zeit. Willst du mir irgendwas sagen?"
"Ich bin glücklich und nein, ich will dir nichts sagen."
"Hast du jemanden kennengelernt?"
"Nein."
"Doch, das hast du. Ich kenne dieses Glänzen in deinen Augen, das hast du wenn du verliebt bist und das kam bis jetzt nur einmal vor."
"Nur weil du der Einzige in der Familie bist, mit dem ich rede, musst du dir nicht einbilden dass ich dir alles sage."
"Also hatte ich Recht, du hast jemanden kennengelernt."
"Jetzt hör doch endlich auf zu nerven."
"Nein, ich höre nicht auf bis du es mir gesagt hast."
"Du bist so schlimm, du bist schlimmer als Mama."
"Sag mal, das geht jetzt wirklich zu weit. Mama will ja wirklich alles über dich wissen und ich habe nur eine einzige Frage an dich."
"Ach, halt die Klappe."
Er grinst und ich boxe ihm auf die Schulter. Mein Bruder ist so ziemlich der tollste Mensch in diesem Universum, abgesehen von Mona natürlich. Nach drei Stunden im ICE haben wir endlich Berlin erreicht. Meine kleine Schwester schaut sich mit großen Augen um und will in jeden Laden. Tom und ich sind genervt, also ziehen wir alleine los.
Als wir uns alle im Hotel treffen, hat meine kleine Schwester schon fünf Tüten voll mit Klamotten. Wie kann man nur so Konsumgesteuert sein? Tom und ich schütteln den Kopf. Nach einer kurzen Besprechung, was wir überhaupt alles machen wollen, beschließen meine Eltern, zu Madame Tussauds zu gehen. Ein bisschen sauer bin ich schon, ich wollte das früher nämlich auch machen und meine Eltern haben es nie mit uns gemacht. Jetzt bin ich zu alt dafür und die kleine Anna muss nur einmal mit den Augen klimpern, "bitte bitte" sagen und meine Eltern erlauben es. Was soll diese Scheiße? Ich mag meine Schwester wirklich, aber sie ist so Teenagerhaft, das ist echt nervig.
Die restliche Zeit in Berlin verbringen Tom und ich überwiegend in Bars und draußen, um die Stadt zu erkunden. Anna will natürlich wieder nur shoppen und meine Eltern begleiten sie. Ein bisschen glücklich bin ich schon, mal wieder von zu Hause weg zu sein, aber ich vermisse Mona. Am liebsten wäre ich mit ihr nach Berlin gefahren und nicht mit meiner Familie, aber man kann nicht alles haben. Wenigstens kann ich mit Tom über fast alles reden.
DU LIEST GERADE
I love you until I die | LGBTQ
Teen Fiction"Wir waren verdammt nochmal was besonderes!", rufe ich. "Sophie, sei leise, verdammt. Ich hatte Angst.", flüstert sie. "Du hast immer Angst.", sage ich ruhig und lasse meine erste große Liebe stehen. Gerade hat Sophie ihr Leben wieder im Griff, da t...