Verdammt, wen muss ich hier flachlegen um einen Pumpkin Spice Latte zu bekommen? Hatte ich schon mal erwähnt, dass wir einen Starbucks in unserer dämlichen Kleinstadt haben? Dort treffen sich alle Kleinstadtkiddies, möchtegern Gangster und angehende, dreizehnjährige Influencer. Und ich hasse sie alle. Ich suche nur einen Starbucks auf, wenn ich spontan Lust auf einem Pumpkin Spice Latte habe. Als ich dran bin, bestelle ich mir also einen großen Pumpkin Spice Latte und sage dem Barista, mein Name wäre Janis. Meinen Namen finde ich zu unfancy, außerdem stehe ich total auf Janis Joplin.
"Sophie?", höre ich eine Stimme hinter mir. Ich hoffe zwar dass nicht ich gemeint bin, aber ich drehe mich instinktiv um und schaue Mona direkt in die Augen. "Hey.", sage ich und mehr bekomme ich nicht raus. "Die Welt ist klein.", sagt Mona und lächelt.
"Irgendwie ist das komisch seine Lehrer außerhalb der Schule zu sehen."
"Kann ich mir vorstellen, das wäre mir früher auch unangenehm gewesen, aber zum Glück bin ich in Berlin zur Schule gegangen und da habe ich meine Lehrer nie in meiner Freizeit gesehen."
"Sie haben mal in Berlin gewohnt? Das ist ja mega cool."
"Es ist nicht so cool wie es sich anhört. Berlin ist gar nicht so toll, Großstadt eben."
"Aber stellen Sie sich vor, Sie haben ihr ganzes Leben in dieser hässlichen Stadt verbracht. Da fänden Sie Berlin schon sehr cool."
"Das stimmt auch wieder. Zum Glück wohne ich nicht in der Stadtmitte, diese Stadt ist wirklich sehr hässlich."
"Ja, Industriestadt eben."
"Du hast deine Haare abrasiert. Du hattest so schöne lange Haare."
"Ich hatte keine Lust mehr auf dieses Klischee. Mädchen haben lange Haare, schminken sich und haben immer zuckersüß gute Laune."
"Kann ich verstehen. Du hältst aber auch sehr gut gegen dieses Klischee mit deinen Bandshirts. Hörst du wirklich gern Nirvana?"
"Eigentlich höre ich noch viel mehr. Ich höre Nirvana, Metallica, Guns N' Roses, The Cure, David Bowie, Joy Division, The Clash und Pink Floyd. Aber eigentlich höre ich alles querbeet."
"Ich liebe Joy Division und Pink Floyd. Schade dass diese Musik heute kaum noch jemand hört."
"Die Musik von heute ist echt übel. Eigentlich sollte sie verboten werden."
"Das stimmt. Hey, wenn du willst kannst du mich ruhig duzen. Ich bin Mona."
"Cool. Liest du auch Bücher?"
"Natürlich. Du auch, oder?"
"Klar. Ich liebe Bücher. Beim lesen kann ich in eine Welt eintauchen, die anderen verborgen bleibt. Ich kann meine Probleme für einen Moment vergessen."
"Was liest du denn gerne?"
"Auf jeden Fall Harry Potter! Kennst du 'Der Vorleser'?"
"Nein. Ist das Buch gut?"
"Es ist das allerbeste Buch auf dieser Welt!"
"Schön dass du dich so für etwas begeistern kannst."
"Sollen wir uns mal treffen und es zusammen lesen?"
"Klar, mein Mann fährt am Freitag mit den Kindern zu seiner Mutter, dann würde ich dich nach der Schule mitnehmen, wir essen was und dann lesen wir gemeinsam das Buch."
"Klingt super!"
"Toll, ich muss los. Bis dann."
"Ciao."
Sie läuft weg, dreht sich aber nochmal um und lächelt mich an. Ich lächle zurück. Ich bestelle mir einen weiteren Pumpkin Spice Latte und träume vor mich hin. Auf dem Weg zur Haltestelle schaue ich überall hin, nur nicht nach vorne. Plötzlich spüre ich einen stechenden Schmerz. Ich bin, ohne es zu merken, gegen eine riesige Betonsäule gelaufen. Liebe macht so blind. Und es ist das schönste Gefühl der Welt.
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I love you until I die | LGBTQ
Teen Fiction"Wir waren verdammt nochmal was besonderes!", rufe ich. "Sophie, sei leise, verdammt. Ich hatte Angst.", flüstert sie. "Du hast immer Angst.", sage ich ruhig und lasse meine erste große Liebe stehen. Gerade hat Sophie ihr Leben wieder im Griff, da t...