Ich habe gedacht dass ich meine Freunde nicht mehr brauche, aber irgendwie brauche ich sie mehr als sonst. Ich beschließe, mit den beiden zu reden. Vor der Schule fange ich Elli und Jonas ab. "Hey.", sage ich. "Hi.", sagt Jonas. Elli schaut mich einfach nur an.
"Warum haben wir eigentlich Probleme miteinander?"
"Keine Ahnung, du hast dich von uns weg gesetzt."
"Ja, weil ihr zu zweit offensichtlich mehr Spaß hattet als mit mir. Ich wollte euch nicht nerven."
"Sophie, wir haben absolut keine Probleme mit dir und wir wollen dich eigentlich wieder in unserer Gang zurückhaben, weil wir zu zweit einfach keine richtige Gang sind und weil Jonas mir manchmal richtig auf die Nerven geht."
"Ich habe gedacht dass sie zu zweit besser dran seid. Ich habe gedacht dass ihr mich nicht mehr dabei haben wollt."
"Natürlich wollen wir dich noch dabei haben, du bist doch unsere beste Freundin."
"Also war das ganze nur ein Missverständnis?"
"Natürlich war das nur ein Missverständnis du Idiotin."
"Ihr seid solche Deppen, wir sind solche Deppen. Wir sind einfach sozial inkompetent."
Wir fallen uns in die Arme. "Ich habe euch so vermisst.", flüstere ich. "Wir dich auch.", flüstern beide zurück. Von jetzt an sind wir wieder die Chaos Gang. Ich habe meine Lieblingsidioten so sehr vermisst und ich bin so froh dass wir uns wieder vertragen haben, obwohl es eigentlich gar keinen Streit gab.
Jetzt muss ich mich eigentlich nur noch bei Mona entschuldigen, was ich mir auch vornehme. Ich bin sehr schlecht im entschuldigen, weil ich gar keine richtige Erfahrung darin habe. Nach der Schule fahre ich also mit meinem Motorrad zu Mona. Ich klingele und ein Mann macht mir auf. Das muss Monas Mann sein. "Hallo, ich wollte zu Mona, ich bin eine Freundin von ihr.", sage ich. Er schaut mich kurz verwirrt an. "Kommen Sie rein, Mona ist in der Küche. Einfach geradeaus.", sagt er. Ich gehe in Richtung Küche und bleibe in der Tür stehen. Mona kocht gerade.
"Hi."
"Sophie, was willst du hier?"
"Ich will mich entschuldigen."
"Wirklich?"
"Ja, es tut mir leid."
"Mir auch. Willst du einen Kaffee?"
"Gerne."
Monas Mann kommt in die Küche. "Ich gehe dann ins Fitnessstudio.", sagt er. "Okay.", sagt Mona. "Bin wahrscheinlich gegen acht Uhr wieder zu Hause.", meint er. "Dann musst du dir das Essen aber aufwärmen, die Jungs wollen um halb sieben essen.", entgegnet Mona. Er verlässt das Haus und ich bemerke die Kälte im Raum, die durch diese Unterhaltung entstanden ist. Kaum ist die Tür ins Schloss gefallen, fällt von Mona auch die ganze Anspannung ab. Sie umarmt mich. Ich sage nichts und genieße die Umarmung. Nach einer wunderschönen Ewigkeit ist der Kaffee fertig und wir setzen uns auf die Couch. "Eigentlich sind wir nur noch wegen der Kinder zusammen. Er will nicht dass die Jungs sich entscheiden müssen, wo sie wohnen wollen.", sagt Mona. Ich nehme sie in den Arm und sie kuschelt sich an mich. Wir könnten Ewigkeiten auf der Couch liegen, aber Monas Handy klingelt. "Oh fuck, ich muss die Jungs abholen. Kommst du mit?", fragt sie. Ich nicke. Wir fahren also zum Fußballplatz im nächsten Ort und holen Monas Jungs ab. Sie sind sieben und fünf und sie sehen aus wie Mona. "Bist du eine Freundin von Mama?", fragt der Kleinere. "Ja, ich bin Sophie und wer seid ihr?", frage ich. "Ich bin Finn und das ist mein Bruder Julian.", antwortet der Kleine. "So Jungs, wir gehen jetzt nach Hause. Habt ihr Hunger?", fragt Mona. "Ja!", rufen die Jungs gleichzeitig. Mona und ich grinsen uns an. Im Auto sucht Finn die Musik aus. Er entscheidet sich für Joy Division. Mona dreht die Musik auf und alle singen mit.
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I love you until I die | LGBTQ
Roman pour Adolescents"Wir waren verdammt nochmal was besonderes!", rufe ich. "Sophie, sei leise, verdammt. Ich hatte Angst.", flüstert sie. "Du hast immer Angst.", sage ich ruhig und lasse meine erste große Liebe stehen. Gerade hat Sophie ihr Leben wieder im Griff, da t...