Endlich ist es soweit, ich werde achtzehn Jahre alt. Ab jetzt bin ich wirklich erwachsen und ich kann machen was ich will. Meine Mutter hat mir angeboten, dass ich zu Hause feiern darf und das werde ich auch tun. Tom kommt mit seiner neuen Freundin und deren Sohn, Anna kommt mit ihrem Freund, den sie auf der Tanzschule kennengelernt hat. Meine Mutter hat einen neuen Freund, der ist ganz in Ordnung. Ich bin ein bisschen traurig, dass mein Vater nicht vorbeikommt, aber der kann mich mal. Natürlich kommen auch Milan und Peter und selbstverständlich Mona. Ich muss meiner Familie nämlich jetzt endgültig sagen, dass Mona und ich zusammen sind.
Meine Mutter hat mir meinen größten Wunsch erfüllt, eine Benjamin Blümchen Torte, die ich mir schon jahrelang gewünscht habe, die mir meine Mutter aber nie gekauft hat. Alle singen und sind glücklich. Als alle anstoßen wollen, ist der Moment gekommen, an dem ich mich oute und die Beziehung zu Mona öffentlich mache.
"Ich muss euch was sagen. Ihr fragt euch bestimmt, warum Mona heute hier ist. Sie war nie nur eine Lehrerin für mich. Vor einiger Zeit habe ich mich in sie verliebt und wir waren so etwas wie Freunde. Dann ging es mir psychisch nicht gut und ich war sehr lange in der Klinik. Als ich dann wieder zurück in die Schule kam, sah ich Mona und ich verliebte mich sofort wieder in sie. Als ich ihr meine Liebe gestand, war sie erst schockiert und redete nicht mehr mit mir. Als sie sich dann endlich eingestand, dass sie auch Gefühle für mich hat, waren wir in einer verdammt schwierigen Situation. Lehrerin und Schülerin, das geht gar nicht, das hat ja gar keine Zukunft. Als sie sich von ihrem Mann hat scheiden lassen und er das Sorgerecht für die Jungs bekam, habe ich sie getröstet und sie hat mich getröstet, als ich zum zweiten Mal in der Klinik war. Sie hat mir wahnsinnig geholfen und ohne sie hätte ich den Abschluss nicht geschafft und ich wäre wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Ich liebe diese Frau so unendlich. Am Anfang wollten wir uns beide nicht eingestehen, dass wir lesbisch sind. Aber dann hat es gefunkt und der Gedanke war plötzlich gar nicht mal so schlimm. Wir sind glücklich, genauso wie es hetero Menschen sind und bitte verurteilt uns nicht deswegen. In der Schule mussten wir beide schon genug einstecken. Es ist verdammt schwierig, eine der wenigen Homos in einer verdammt homophoben Schule zu sein. Sogar meine besten Freunde haben sich von mir abgewendet und ich habe gemerkt, dass sie gar keine so guten Freunde waren. Ich habe jetzt neue Freunde und eine Frau, die ich liebe. Bitte akzeptiert das.", sage ich mit zitternder Stimme.
Meine Mutter nimmt mich in den Arm und drückt mich ganz fest. Auch meine Geschwister umarmen mich. "Wir lieben dich so wie du bist.", sagt meine Mutter. "Ich wusste gleich dass du nicht hetero bist.", sagt Anna. "Irgendwie habe ich das gewusst. Du hast immer von ihr geredet und du hattest dieses glänzen in den Augen.", ergänzt Tom.
Als wir uns aus der Umarmung gelöst haben, nimmt Mona meine Hand und lächelt mich an. "Es war sehr schwierig und ich kann mir vorstellen, dass ich nicht die Traumschwiegertochter bin, aber ich liebe Sophie und ich werde alles für sie tun.", wendet sich Mona an meine Mutter. Die Reaktion meiner Mutter hätte ich echt nicht erwartet. Sie nickt Mona zu und was sie dann sagt, bringt mich zum Lächeln. "Willkommen in der Familie.", sagt sie.
Milan, Peter, Annas Freund Dennis, Toms Freundin Maria und Hendrik, der Freund meiner Mutter, klatschen. Es hätte nicht besser laufen können. Ab heute bin ich wirklich frei.
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I love you until I die | LGBTQ
Teen Fiction"Wir waren verdammt nochmal was besonderes!", rufe ich. "Sophie, sei leise, verdammt. Ich hatte Angst.", flüstert sie. "Du hast immer Angst.", sage ich ruhig und lasse meine erste große Liebe stehen. Gerade hat Sophie ihr Leben wieder im Griff, da t...