Das Wetter war am nächsten Tag wirklich unerträglich. Es war sehr schwül und dicke Wolken waren am Himmel zu sehen. Jeder wartete auf das große Gewitter, das hoffentlich eine Abkühlung und frische Luft bringen sollte. Ausnahmsweise stand Hannah etwas früher auf, es war bereits 10:30 Uhr, um bei dem Telefonat mit Joelle dabei zu sein: „Soll ich den Lautsprecher anstellen?", fragte Maite, „Paddy schläft eh noch. Der kriegt das bestimmt nicht mit." Als Hannah nickte, wählte sie Joelles Nummer. Es tutete ein paar mal, bis jemand ans Telefon ging: „Verreet", meldete sich eine männliche Stimme am anderen Ende des Telefons. „Hallo Herr Verreet, hier ist Maite. Ich würde gerne mit Joelle sprechen." Joelles Vater antwortete freundlich. Nachdem er sich nach Maites Befinden erkundigte, gab er den Hörer weiter an Joelle: „Hi, Maite. Wie geht's dir?", fragte Joelle. Ihre Stimme klang weich und sehr freundlich. „Hi. Mir geht's super. Ich habe gerade Besuch von Hannah." „Die Hannah? Das ist ja cool, dann habt ihr ja bestimmt einiges vor." Hannah wurde rot. Ihr war es ein wenig unangenehm, dass Maite offensichtlich schon viel von ihr erzählt hat. „Ja, das haben wir. Deswegen rufe ich auch an. Wir wollten morgen alle zusammen zum See fahren und Picknicken und da wollte ich dich fragen, ob du nicht mitkommen willst?" Am anderen Ende der Leitung wird es still. „Joelle bist du noch dran?", fragte Maite und wartete eine Antwort ab: „Ja, ich bin noch dran. Entschuldige, ich war gerade abgelenkt. Klar, ich komme gerne mit. Soll ich etwas für das Picknick mitbringen?" „Nein, ich denke das brauchst du nicht. Sollen wir dich abholen?" „Ach nein. Ich frage meinen Vater, der fährt mich bestimmt." „Ok, in Ordnung. Dann bis morgen. Ich freu mich." Maite gab Joelle noch Angaben, wo sie sich treffen wollten und verabschiedete sich von Joelle. „Prima, dann ist das schon mal geklärt. Ich denke, wir müssen für das Picknick morgen noch einkaufen. Ich werde Patricia, Barby und Jimmy fragen, ob sie mitkommen." „Könnt ihr mich dann bei Tante Gretchen absetzen? Dann kann ich mich schon mal um Pad kümmern, während ihr einkaufen seid und könnt mich dann danach wieder mit zurücknehmen." , schlug Hannah vor. „Abgemacht!", sagte Maite.
„So drei Stunden werden wir schon brauchen", sagte Patricia zu Hannah, als sie sie gerade vor Tante Gretchens Tür rausließen. „Ist gut. Wir treffen uns dann einfach wieder hier", antwortete Hannah. Sie klingelte und von innen hörte sie auch schon Pads Bellen. Tante Gretchen öffnete die Tür. Nachdem sie sich begrüßt hatten, nahm Hannah Pad auch schon an die Leine und ging mit ihm Gassi. Sie hatte nicht so große Lust sich vorher noch zu Tante Gretchen zu gesellen. Die Angst, dass Tante Gretchen schnell auf ihren Vater zu sprechen kommen würde, wenn sie nicht mit Maite oder jemand anderen Pad abholte, war einfach zu groß. Diesmal ging Hannah nicht in den großen Park mit dem Ententeich, sondern beschloss auf die Hundewiese zu gehen, die nicht weit von ihrem zu Hause entfernt war. Auf den Weg machte sie noch an einem Kiosk halt und kaufte sich etwas zu trinken. ‚Hoffentlich fängt es jetzt nicht an zu regnen', dachte Hannah. Die drückende Luft war schlimmer als heute Morgen und nass werden stand heute definitiv nicht auf ihrer ToDo-Liste. Die Hundewiese war nicht gut besucht. Hin und wieder kam der ein oder andere Hundebesitzer vorbei, hatte aber keine Anstalten gemacht ihre Hunde länger auf der Hundewiese zu beschäftigen. Hannah nahm auf einer Bank neben einer großen Linde platz und ließ Pad von der Leine. Neben der Bank fand sie einen soliden Stock und warf diesen für Pad. Pad rannte den Stock hinterher und freute sich, endlich ein bisschen Beschäftigung zu haben. Von weiten sah sie jemanden, der ebenfalls mit seinem Hund spielte. Hannah beobachtete den Hundebesitzer eine Weile, bis ihr auffiel, dass das überhaupt kein Unbekannter war. Sie überlegte eine Weile, beschloss dann aber zu dem Hundebesitzer hinüber zu gehen. ‚Zu zweit vergeht die Zeit bestimmt schneller', dachte sie sich, stand auf und spazierte auf die andere Seite der Hundewiese. „Hi, Ben!", sagte sie zu dem Hundebesitzer, der ihr gerade den Rücken zugedreht hatte, „Ich wusste gar nicht, dass du einen Hund hast." Ben drehte sich zu ihr um und staunte nicht schlecht. Da stand Hannah, mit ihrer kurzen, fransigen Jeanshose und einem viel zu großen weißen Shirt, das sie vor ihrem Bauch lässig zusammengeknotet hatte. Ihre Haare waren seitlich zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden. „Hi. Naja, eigentlich ist das nicht mein Hund. Meine Schwester ist verreist und wir passen in der Zeit auf Milow auf." Sagte Ben. Pad und Milow beschnupperten sich und fingen an sich gegenseitig zu jagen. „Die beiden scheinen sich zu mögen", bemerkte Hannah. „Wollen wir uns setzen? Die beiden sind jetzt ja erstmal beschäftigt." Ben nickte und beide ließen sich auf einer Bank nieder. „Und wie sind deine Ferien bis jetzt?", fragte Ben, schaute Hannah aber nicht in die Augen, sondern verfolgte Milow und Pad mit seinem Blick. „Ach bis jetzt kann ich mich nicht beklagen", antwortete Hannah. „Meine Mutter ist die Woche nicht da und ich bin für die Zeit bei einer Freundin. Mit ihr und ihrer Familie wird es nie langweilig. Da ist ständig Action. Und bei dir?" Ben pustete die Wangen auf: „Noch ist nicht so viel los. Erstmal müssen wir ja Milow hüten, aber danach fahre ich mit meinen Eltern an die Ostsee. Klingt nach nicht so viel Action wie bei dir." Hannah lächelte: „Sag das nicht. Wenn du schon mit so einer Einstellung in den Urlaub fährst, dann kann das ja nur Kacke werden." „Naja, ich kann mir schon coolere Dinge vorstellen als mit meinen Eltern Standurlaub zu machen. Ich werde langsam zu alt für Sandburgen bauen." Jetzt lächelte auch Ben und sah Hannah direkt in ihre blauen Augen. Für einen kurzen Moment verlieren sie sich in ihren Blicken, bis Hannah schüchtern ihren Kopf wegdrehte. „Wie wäre es mit einem Eis?", fragte Ben und grinste. Hannah zögerte einen Moment und stimmte verlegen zu.
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Beste Freundinnen
FanfictionHannah ist ein gewöhnliches Mädchen, das wie jede andere Jugendliche auch zur Schule geht und alltägliche Teenagerprobleme bewältigen muss. Doch eine Sache unterscheidet sie doch von ihren Mitschülern. Ihre beste Freundin ist alles andere als ein ge...