Paddy erschien nicht zum Essen und wurde auch nach dem Essen von niemanden gesehen. Patricia hat einen Versuch unternommen, Paddy aus seiner Kajüte zu locken, aber er meckerte sie nur an und schmiss sie förmlich aus seinem Reich: „Mich hat er auch rausgeworfen." Angelo verzog das Gesicht. „Dabei ist es auch mein Zimmer, aber der war so wütend. Ich hatte überhaupt keine Chance überhaupt dort zu bleiben. Patricia schüttelte nur mit dem Kopf: „Der kriegt sich bestimmt wieder ein." „Aber hoffentlich noch heute Abend, ich will nicht auf dem Sofa schlafen, sondern in meinem Bett." Patricia schmunzelte. „Wisst ihr denn, was Paddy über die Leber gelaufen ist?", fragte sie Maite und Hannah, die sich zusammen über eine Zeitschrift beugten. „Nein, nicht wirklich.", antwortete Maite wahrheitsgemäß, „Der war schon außer sich, als er nach Hause gekommen ist und ich spreche heute ganz bestimmt nicht mehr mit ihm." Sie war ziemlich beleidigt, da Paddy sie noch nie so angefahren hatte. Hannah fand es jedoch sehr Schade, dass er sich in seinem Zimmer verzog. Schließlich war es ihr letzter Abend, den sie auf dem Boot verbrachte, bevor sie von ihrer Mutter abgeholt wurde. Auf der anderen Seite wollte sie sich auch nicht die Laune verderben lassen und verdrängte die Gedanken an Paddy.
Zusammen saßen sie bis spät in den Abend im Wohnzimmer, machten Musik, lachten über Joeys mangelhaften Scharadekünste und genossen das Beisammensein. Als Jimmy gerade einen seiner besten Witze von sich gab, sah Hannah, wie Paddy unbemerkt am Wohnzimmer vorbei huschte und nach draußen ging: „Ich bin gleich wieder da.", sagte sie zu Maite, die neben ihr saß und nickte. Hannah ging ans Deck. Wie vermutet, stand Paddy an der Reling und schaute in die Ferne. Hannah zögerte nicht lange und stellte sich neben ihn: „Alles ok bei dir?" Paddy schnaufte. „Ich weiß nicht. Nein, nicht wirklich." Er schaute sie mit gerunzelter Stirn an. „Ok, ich gebe es zu. Blöde Frage. Offensichtlich ist nicht alles in Ordnung, sonst würdest du ja nicht jeden anpampen. Willst du drüber reden?", fragte Hannah vorsichtig. Aus Paddy sprudelte es nur so heraus: „Warum seid ihr Mädchen eigentlich so kompliziert? In der einen Sekunde, seid ihr glücklich und in der nächsten, zickt ihr rum und tut so, als ob die Welt untergehen würde." Hannah schaute ihn verwirrt an: „Ist dein Treffen mit Joelle nicht gut gelaufen?" „Doch klar, das war super! Wir hatten viel Spaß und Joelle schien es auch zu gefallen, bis zwei Mädchen auf uns zukamen und mich nach einem Autogramm gefragt haben. Glaub mir, Hannah, das waren wirklich zwei sehr nette Mädchen, überhaupt nicht aufdringlich. Sie kamen einfach zu uns, haben ganz nett gefragt und dann haben wir uns noch kurz unterhalten. Selbst Joelle hat mit ihnen ganz normal gesprochen und höflich geantwortet. Dann, als die beiden sich verabschiedeten, wollte ich meinen Arm um Joelle legen und weiter gehen, aber sie ist ein Schritt zur Seite gegangen und hat mich angezickt. Und als ich sie gefragt habe, was los ist, kam ständig nur ein „Nichts, was soll denn sein?" So ging das den ganzen Weg zurück. Sie ignorierte mich komplett." Hannah hörte ihn aufmerksam zu: „Und weiter?" „Irgendwann ist mir dann der Kragen geplatzt und habe sie zur Rede gestellt, gefragt was ihr Problem ist und sie mich bitte endlich aufklären soll, was hier los ist. Und was ist? Joelle ist felsenfest davon überzeugt, dass ich diese beiden Mädchen total attraktiv gefunden habe und es peinlich sei, wenn ich etwas mit Fans anfangen würde und wir es gleich lassen könnten, wenn ich es nicht ernst meinen würde. Was denkt die denn von mir?" Paddy ließ sich in die Hängematte fallen, Hannah folgte ihn. „Joelle ist ganz schön eifersüchtig." „Ach, nee. Das habe ich heute auch gemerkt, danke für diese Beobachtung." „Hey, ich kann da auch nichts für. Also zick mich nicht so an." Paddy schaute sie entschuldigend an. „Als wir am See waren, war Joelle auch schon eifersüchtig. Maite meinte, dass sie so Joelle auch noch nie erlebt hat." Plötzlich wurde Paddy hellhörig: „Pff, auf wen sollte sie denn bitte am See eifersüchtig gewesen sein?" Hannah druckste ein wenig rum, ehe sie ihm antwortete: „Auf mich..." Er fing lauthals an zu lachen: „Auf dich? Wie lächerlich ist das denn?" Hannah lächelte ebenfalls: „Ja, ich fand das auch ziemlich absurd, aber so wie es scheint, ist sie ja auf alles und jeden eifersüchtig." „Aber wieso denn? Das brauch sie doch gar nicht zu sein. Ich bin doch nicht so ein Macho, der an jedem Finger ein Mädchen hat, geschweige denn zweigleisig fahren würde. Ich mag Joelle wirklich gerne und würde ihre Freundschaft nie für jemand anderen aufs Spiel setzen." „Wie? Nicht? Ich dachte, du hättest jeden Tag eine Neue!", neckte ihn Hannah und kassierte gleich von Paddy einen leichten Schlag auf die Schulter. „Nein, im Ernst. Du solltest ihr das nochmal so sagen, wie du das mir gerade gesagt hast, wenn sie sich dann beruhigt hat." Paddy schaute Hannah direkt in die Augen: „Danke, dass du mir zugehört hast. Weißt du eigentlich, dass ich so etwas, wenn überhaupt, mit Maite bespreche?" Hannah verlor sich in seinen Augen, seufzte und löste sich von seinem Blick: „Maite ist ziemlich beleidigt, weil du sie so angekeift hast, als du nach Hause gekommen bist. Ihr bist du wohl eine Entschuldigung schuldig...und vielleicht auch eine Erklärung." Paddy stöhnte: „Ja, da hast du wohl recht." Hannah sprang auf und hielt Paddy eine Hand hin: „Los, komm. In der Küche warten noch Spaghetti auf dich und außerdem ist heute mein letzter Abend bei euch." Er nahm ihre Hand: „Den sollte ich mir nicht entgehen lassen."
Gemeinsam gingen sie wieder ins Warme. Paddy machte noch einen Abstecher in die Küche und holte sich einen Teller mit Spaghetti, während sich Hannah wieder zu den anderen gesellte: „Alles ok?", fragte Maite, als sich Hannah wieder neben sie gesetzt hatte: „Ja, alles bestens." „Na, sieh mal einer an, wer sich heute doch noch blicken lässt."; sagte Patricia und rutschte etwas auf, damit sich Paddy neben Maite setzen konnte. Diese wiederum würdigte ihn keines Blickes. Hannah ließ die beiden alleine zurück und setzte sich zu Barby, die angeregt mir John redetet. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass Paddy das Gespräch mit Maite suchte, dessen Miene von Minute zu Minute verständnisvoller wirkte, bis sie schließlich ihren Bruder in den Arm nahm.
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Beste Freundinnen
FanfictionHannah ist ein gewöhnliches Mädchen, das wie jede andere Jugendliche auch zur Schule geht und alltägliche Teenagerprobleme bewältigen muss. Doch eine Sache unterscheidet sie doch von ihren Mitschülern. Ihre beste Freundin ist alles andere als ein ge...