Während Hannah mit Patricia und Barby Karten spielte, schaute sie hin und wieder zu Joelle, die alleine da saß und in ihrem Buch las. Barby bemerkte das heimliche Beobachten von Hannah und fragte Joelle, ob sie mitspielen wollte. Joelle schüttelte den Kopf und widmete sich wieder ihrem Buch. „Wer nicht will, der hat schon", murmelte Hannah vor sich hin, während sie eine ihrer Karten ausspielte. Sie sah aus den Augenwinkeln wie sich Maite wieder zu Joelle gesellte und die beiden sich nach kurzer Zeit angeregt unterhielten. Zu gerne hätte Hannah gelauscht über was die beiden redeten. Als das Kartenspiel vorbei war, beschloss sie sich wieder zu Maite und Joelle zu gesellen. Sie war einfach zu neugierig. Als sie sich zu den beiden setzte, hörten Joelle und Maite abrupt auf zu reden. „Ist irgendetwas?", fragte Hannah und nahm sich einen Apfel. Maite schaute zu Joelle und dann zu Hannah. „Nein, eigentlich ist nichts. Joelle versteht nur etwas völlig falsch." Hannah zog die Augenbrauen hoch. „Kannst du Joelle bitte selbst erklären, dass zwischen dir und Paddy nichts läuft?" Hannah lachte laut auf: „Bitte, was? Paddy und ich?" Sie schüttelte ungläubig den Kopf: „Das ist wirklich absurd. Da läuft rein gar nichts...wirklich nicht. Ich weiß nicht, wie ihr da draufkommt. Paddy hat vor kurzem erst gesagt, dass er sich mir gegenüber wie ein großer Bruder fühlt und so sehe ich das auch. Nicht mehr und nicht weniger. Wir sind wirklich nur Freunde." „Siehst du Joelle. Da ist nichts.", sagte Maite zu ihr. Joelle zuckte mit den Schultern, sagte aber nichts. „Joelle, nächstes Mal frag doch einfach direkt, wenn du was wissen willst. Jetzt versteh ich auch, warum du eben so angefressen warst. Du bist eifersüchtig!", meinte Hannah und grinste. Joelle spielte verlegen an ihrem Rucksack. „Das brauchst du aber nicht zu sein, wirklich nicht. Hättest du eben mal gefragt, hätte ich dir auch gleich erzählen können, was Paddy so von dir erzählt." Joelle wurde hellhörig und schaute Hannah eindringlich an: „Was erzählt er über mich?" „Kein Angst nur Gutes. Ich denke, Maite hat es dir auch schon erzählt, dass er dich mag. Als ich ihn nach dir gefragt habe, ist er gar nicht mehr aus dem Schwärmen rausgekommen." „Wirklich?", Joelles Augen fingen an zu strahlen. Maite und Hannah nickten heftig. „Wirklich. Ich glaube, er ist einfach nur zu schüchtern. Paddy, komm doch mal rüber!", rief Maite unverblümt. Paddy schaute zu der Mädchenrunde herüber, zögerte einen Moment und steuerte dann doch auf die Mädchen zu: „Was gibt's?" „Es ist nicht mehr so viel Schokoladenkuchen da, ich dachte du willst noch was davon. Du magst den doch so gerne. Setz dich doch zu uns." Maite zeigte mit dem Finger auf die Dose mit dem Schokoladenkuchen, die eigentlich noch recht voll war. Paddy schaute skeptisch, nahm dann aber neben Joelle platz und nahm sich ein Stück Kuchen. „Was hast du denn so in den Ferien geplant, Joelle?", fragte Hannah, um irgendwie ein Gespräch anzufangen. „Ich bin erstmal die nächsten zwei Wochen hauptsächlich in Köln und danach fahren wir nach Belgien und machen da noch ein bisschen Urlaub mit der Familie." „Nächste Woche sind ein paar Auftritte. Willst du nicht auch kommen? Dann können wir uns das gemeinsam anschauen. Und außerdem bin ich dann nicht so ganz alleine." ‚und du kannst mehr Zeit mit Paddy verbringen', dachte sich Hannah im Stillen. „Oh, sehr gerne. Ich war schon lange nicht mehr bei einen eurer Konzerte", sagte Joelle zu Paddy gerichtet, der verlegen lächelte. „Maite hat erzählt, dass ihr gerade dabei seid neue Songs zu schreiben. Wie läuft es denn?" Paddy fing an zu erzählen. Wenn es um Musik ging, war er in seinem Element. Als Maite und Hannah merkten, dass sie überflüssig waren und nur noch störten, gingen die beiden zum See und spielten zusammen mit Jimmy und Angelo Frisbee. Hannah warf gerade die Frisbee zu Angelo, als sie ein freudiges „Hallo Hannah", hinter ihr wahrnahm. Sie drehte sich um, und sah Ben. Freudig lächelte sie ihm zu: „Hallo Ben. Schön, dass du es geschafft hast. Magst du gleich mitspielen?" Ben nickte und legte seinen Rucksack und einen Fußball an die Seite. „Das sind Maite, Jimmy und Angelo." Alle winkten ihm nacheinander zu.
Nach einer Weile waren alle rot vor Erschöpfung und beschlossen eine Pause einzulegen. „Wollen wir eine Runde schwimmen?", fragte Hannah in die Runde. Maite schüttelte den Kopf: „Ich glaube, ich muss erstmal etwas trinken. Jimmy und Angelo bestimmt auch." Maite zwinkerte Hannah zu und ließ sie mit Ben alleine. „Aber du kommst doch bestimmt mit schwimmen, oder?" Ben nickte. Sie liefen schweigend zum See. Die Stille war Hannah unangenehm, aber sie wusste auch nicht, wie sie ein Gespräch anfangen sollte. „Ich wusste gar nicht, dass du die Kelly Family kennst", sagte Ben nach einer Weile. „Woher kennst du sie denn?" „Meine ältere Schwester steht total auf ihre Musik und schaut sich nahezu jeden Auftritt hier in der Nähe an. Sie ist total vernarrt in einen von ihnen. Frag mich aber nicht in wen. Für mich sehen die alle gleich aus", erklärte er ihr und machte dabei eine abwertende Handbewegung. „Und magst du die Musik?", fragte Hannah vorsichtig. „Nee, ganz und gar nicht um ehrlich zu sein. Ich finde sie schrecklich. Meine Schwester geht mir mit ihren ganzen CDs auf die Nerven. Wenn ich ihr erzähle, dass ich sie hier getroffen habe, wird die ausflippen." „Vielleicht sagst ihr lieber nichts davon. Ich denke, die anderen von der Kelly Family wirst du nämlich wahrscheinlich auch noch kennen lernen", sagte Hannah und lächelte. Sie schwammen eine ein paar Runden, diesmal war Hannah nicht so zimperlich mit der Kälte, ehe sie sich ans Ufer setzten und sich von der Sonne trocknen ließen. Sie saßen dicht nebeneinander auf Bens Handtuch. Hannah traute sich nicht sich zu bewegen, aus Angst ihn aus Versehen zu berühren. Auch Ben schien etwas angespannt zu sein. „Ist das Wetter nicht herrlich?", fragte Hannah, da ihr nichts anderes einfiel. ‚Sehr einfallsreich, Hannah, dachte sie sich.' Am liebsten würde sie sich für diese plumpen Satz ohrfeigen. „Ja, da hast du recht. Magst du dich vielleicht eincremen? Du bist schon ziemlich rot im Gesicht." „Oh, ja klar." Hannah wollte gerade aufstehen, um sich ihre Sonnencreme zu holen, als Ben sie am Handgelenk festhielt. „Warte, ich habe auch welche." Er kramte in seinem Rucksack und gab ich ihr seine Sonnencreme. Hannah lächelte, nahm ihm die Tube aus der Hand und cremte sich ihr Gesicht ein. „Hast du was dagegen, mir die Schultern und den Rücken einzucremen?" Ben grinste und schüttelte den Kopf. Hannah nahm ihre Haare zur Seite, damit Ben ihr die Schultern und den Rücken eincremen konnte. Bei seiner Berührung bekam Hannah eine Gänsehaut, die nicht unbemerkt blieb. „Ist dir kalt?", fragte Ben erstaunt. Hannah merkte wie sie rot wurde und schüttelte den Kopf. Ein Glück war ihr Gesicht schon von der Sonne gerötet, so dass man ihre Verlegenheit nicht bemerkte. „So fertig", sagte Ben und lächelte sie an. „Du bist da noch ein bisschen weiß auf der Nase". Ben strich mit seinem Finger über Hannahs Nase und schaute ihr dabei tief in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick: ‚Diese Augen!', dachte sie sich. Der Moment schien ewig anzuhalten, bis Hannah etwas Hartes an den Kopf bekam und Ben unabsichtlich eine Kopfnuss verpasste: „Au!", rief sie und rieb sich gleichzeitig den Hinterkopf und Stirn. „Oh Hannah, das tut mir leid, hast du dir wehgetan?" John kam auf sie zu und nahm sich den Ball, der zuvor an ihrem Kopf abprallte. „Nein alles gut. Bei dir Ben?" Ben hielt sich ebenfalls den Kopf, fing aber an zu lächeln. „Nein, alles gut. Du hast aber echt einen ganz schön harten Schädel." „Ja, das hat sie allerdings. Ich bin übrigens John", stellte er sich Ben vor und gab ihm die Hand. „Wollen wir zu den anderen gehen und etwas trinken?" Ben nickte und sie gingen zusammen mit John zurück zu den anderen.
„Die Namen, werde ich mir nicht so schnell merken können", lachte Ben, als Hannah ihm den Rest der Kelly Family und Joelle vorstellte. „Zur Not fragst du einfach deine Schwester." Hannah grinste Ben an. „Na die wird wahrscheinlich auch alle Geburtstage kennen." Sie saßen noch bis abends zusammen am See. Hannah, Maite, Angelo und Ben spielten Karten, Patricia und Barby spielten Federball, Kathy las ein Buch, Jimmy, Joey und John kickten einen Fußball hind und her und Joelle und Paddy unterhielten sich immer noch angeregt. Als es kühler wurde, packten sie ihre Sachen zusammen. „Sollen wir dich irgendwo absetzen, Ben?", fragte Patricia als sie die Luft aus einem Wasserball herausquetschte. „Nein, danke Patricia. Ich werde da vorne gleich abgeholt." „Komm, ich begleite dich noch und warte mit dir auf deine Mutter." Hannah nahm Bens Fußball und zusammen gingen sie zur Straße. „Das war ein echt schöner Tag." „Ja, das stimmt. Der Tag hat richtig Spaß gemacht. Das müssen wir unbedingt mal wiederholen.", sagte Hannah und dribbelte mit dem Ball. „Unbedingt." Hannahs Herz machte einen Hüpfer als sie Bens Antwort hörte. „Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder auf ein Eis?" Hannah wollte gerade antworten, als auch schon Bens Mutter um die Ecke fuhr. „Oh, ich muss dann los. Wir sehen uns Hannah." Er umarmte sie schnell und lief zum Auto. Hannah winkte noch zum Abschluss. ‚Er hat mich wirklich gerade umarmt', dachte sie und merkte wie dieses kribbelnde Gefühl von gestern in ihren Brauch zurückkehrte.
DU LIEST GERADE
Beste Freundinnen
FanfictionHannah ist ein gewöhnliches Mädchen, das wie jede andere Jugendliche auch zur Schule geht und alltägliche Teenagerprobleme bewältigen muss. Doch eine Sache unterscheidet sie doch von ihren Mitschülern. Ihre beste Freundin ist alles andere als ein ge...