„Wie lange wollen wir die denn noch schlafen lassen?", flüsterte Barby am nächsten Morgen Maite zu, die zusammen mit Angelo auf dem Sofa saß und Hannah und Paddy beobachtete. Hannah lag mit ihrem Kopf auf Paddys Brust, ein Bein über seinen restlichen Körper gelegt und schlummerte seelenruhig vor sich hin, während Paddy sie mit beiden Armen fest umschlungen hielt. Maite ging auf Barbys Frage gar nicht ein. „Ich glaube die beiden machen sich selbst gewaltig etwas vor." Sie massierte sich die Schläfen und seufzte laut auf. Barby schaute ihre Schwester fragend von der Seite an: „Wen meinst du?" Maite nickte in Richtung Paddy und Hannah. „Na die beiden. Hast du es jemals erlebt, dass Paddy sich freiwillig über Geschenke Gedanken macht oder selbst Fehler zugibt und noch dazu den ersten Schritt bei einer Entschuldigung macht?" Skeptisch antwortete Barby: „Sie verstehen sich eben gut." „Barby, mach die Augen auf und schau nochmal genauer hin. Wenn die beiden sich wie Geschwister verhalten, was sie ja immer so betonen, würdest du so neben Paddy schlafen wollen?" Sie folgte der Anweisung ihrer kleinen Schwester und prustete drauf los: „Nein! Niemals! Ich brauche meinen Platz beim Schlafen." Barby grübelte einen Moment: „Meinst du wirklich, da ist mehr als Freundschaft?" Maite zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es nicht. Wenn es nach mir und meinen Bauchgefühl ginge, würde ich deine Frage auf jeden Fall mit ja beantworten, aber wenn die sich das nicht selbst eingestehen..." Angelo, der bis zu diesem Moment seinen Schwestern aufmerksam zuhörte, verdrehte die Augen und stöhnte auf: „Ihr Weiber macht es immer so kompliziert." Für diesen Satz fing sich Angelo von Barby einen Klaps auf den Hinterkopf ein: „Und du Casanova weißt es besser oder wie?" Angelo nickte selbstgefällig und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Und das weißt du, weil?", fragte nun Maite und rückte ein wenig näher zu ihrem kleinen Bruder heran. „Männergeheimnis." Angelo tat so, als ob er seinen Mund zuschließen und den Schlüssel dafür wegwerfen würde. Barby und Maite warfen sich verstohlenen Blicke zu. Just in den Moment stürzten sie sich auf Angelo. Maite hielt ihren kleinen Bruder an den Armen fest, während Barby anfing Angelo zu kitzeln. Dieser schrie und krümmte sich vor Lachen: „Aufhören! Ich kann nicht mehr!" „Erzählst du uns, was du weißt?", fragte Barby und hielt kurz inne. „Niemals!" Die Kitzelattacke wurde von Pad unterbrochen, der freudig ins Wohnzimmer gerannt kam und allen mit seiner kalten Schnauze guten Morgen wünschen wollte. Er fiepte und wedelte mit dem Schwanz und tollpatschig wie der Labradormischling war trampelte er auch mit seinen großen Pfoten auf der Matratze rum, auf der Paddy und Hannah schliefen. Er schnupperte an Paddys Gesicht und leckte ihn ungeniert ab: „Lass mich schlafen, Pad", brummte Paddy und versuchte den Hund mit seiner Hand wegzudrücken, die er aber sofort wieder auf Hannahs Schulter legte. Pad winselte und legte sich halb auf Paddy, um an Hannahs Gesicht heranzukommen und dieses abzuschlabbern: „Boah Pad, du bist echt schwer!" Hannah blinzelte und sah direkt vor ihren Augen Pad. Schläfrig drehte sie sich auf den Rücken und klopfte mit ihrer Hand auf die freie Seite. Pad verstand es sofort und legte sich neben Hannah, den Kopf ganz nah an ihre Schulter gelegt. Mit geschlossenen Augen tätschelte sie Pads Flanke und machte keine weiteren Anstalten wachzuwerden. Maite, Barby und Angelo lachten sich schlapp und auch Paddy, dessen Arm unter Hannah lag, stieg in das Lachen mit ein: „Dieses Mädchen erstaunt mich immer wieder. Man hat die einen tiefen Schlaf. Das ist echt der Wahnsinn." Paddy versuchte seinen Arm zu befreien und setzte sich auf. Dabei nahm er seine Decke und legte sie behutsam über Hannah. Währenddessen lächelte er sie verträumt an. Maite räusperte sich: „Guten Morgen!" Paddy schrak hoch und schaute mit rosa Wangen zu seinen Geschwistern: „Morgen!" Mit einem Satz sprang er auf und ging ohne etwas weiteres zu sagen Richtung Badezimmer. Maite blieben jedoch Paddys Wangen nicht verborgen, dessen Farbe von einem rosa zu einem kräftigen rot überging.
Nachdem auch Hannah einigermaßen wach war, frühstückte die ganze Meute in der Küche. Der Frühstückstisch war mit Croissants, frischen Brötchen und anderen Leckereien reich gedeckt. Hannahs Mutter stellte eine große Kanne Tee auf den Tisch und erkundigte sich wie sie geschlafen hätten: „Wir haben prima geschlafen. Danke, dass wir hier übernachten durften", sagte Maite freundlich und schenkte sich etwas Tee ein. Maites Geschwister nickten zustimmend und bedankten sich ebenfalls für die Gastfreundschaft. „Und wie hast du geschlafen, Liebes?", fragte Tina nun auch ihre Tochter, die immer noch ein bisschen verschlafen war: „Ich konnte erst nicht schlafen, aber an sich habe ich auch ganz gut geschlafen. Mir geht es auch schon besser." Unauffällig suchte sie den Blick von Paddy. Er erwiderte ihren diesen und grinste ihr über seine Teetasse hinweg zu. Hannah wurde warm ums Herz als sie Paddys Lächeln wahrnahm. „Wie lange seid ihr denn jetzt hier in Köln?", wollte Hannah wissen. „Vielleicht kann ich euch ja auch nochmal besuchen kommen, bevor die Schule wieder los geht." „Erst wirst du wieder richtig gesund", mischte sich ihre Mutter nun ein: „Aber Mama, mir geht es doch schon wesentlich besser." Als Hannah gerade etwas erwidern wollte, klingelte es an der Tür. Hannahs Mutter stand auf, um die Tür zu öffnen. John kam in die Küche, der seine jüngeren Geschwister abholen wollte. Er begrüßte alle und gratulierte nun auch Hannah nochmal nachträglich zum Geburtstag. „Wir waren gerade dabei zu klären, wie lange wir in Köln bleiben. Du weißt das doch bestimmt am besten oder John?", fragte Paddy. John nickte: „Jetzt schon. Wir haben beschlossen das neue Album hier in Köln aufzunehmen. Nächste Woche können wir die ersten Probeaufnahmen machen." „Also sind wir nächste Woche auf jeden Fall hier?", vergewisserte sich Maite. Als John nickte, wandte sie sich zu Hannah: „Also sehen wir uns nächste Woche." Hannah strahlte. Bis dahin würde sie bestimmt wieder vollständig fit sein.
DU LIEST GERADE
Beste Freundinnen
FanfictionHannah ist ein gewöhnliches Mädchen, das wie jede andere Jugendliche auch zur Schule geht und alltägliche Teenagerprobleme bewältigen muss. Doch eine Sache unterscheidet sie doch von ihren Mitschülern. Ihre beste Freundin ist alles andere als ein ge...