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Der Tag verlief im Gegensatz zu den vorherigen Tagen ruhig. Maite und Hannah beschlossen, den Tag einfach auf dem Boot zu verbringen und vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen und Büchern. Hin und wieder gesellte sich auch der ein oder andere Kelly dazu. Die Älteren waren jedoch damit beschäftigt, die nächsten Auftritte zu planen und die organisatorischen Dinge zu regeln. Patricia lief die meiste Zeit mit einem Handy durch die Gegend, während Jimmy und Kathy am Essenstisch saßen und Papierkram erledigten. Barby zog sich zurück, um zu malen, während Angelo schon wieder dazu verdonnert wurde mit John ein wenig an dem neuen Lied zu üben, was ihm überhaupt nicht passte.

„Maite, wann ist denn nächste Woche euer Auftritt hier in Köln?", fragte Hannah, die es sich im Bikini auf einer Decke bequem gemacht hatte und in einem Buch las. „Ich glaube das war Mittwoch. Meinst du, du darfst nächste Woche mit nach Düsseldorf oder Bochum?" Hannah lag ihr Buch zur Seite und überlegte. „Mhh, weiß nicht so genau. Ich hätte auf jeden Fall Lust dazu, ich weiß aber nicht was Mama dazu sagt. Ich frage sie morgen auf jeden Fall, wenn sie mich abholt. Das wäre sicher lustig mit euch allen im Bus." Sie erinnerte sich an letztes Jahr, als sie ein paar Tage in den Ferien mit Maite und den anderen mitreisen durfte. Es war zwar häufig sehr eng, trotzdem hatte jeder seinen Freiraum und konnte sich zurückziehen, wenn man seine Ruhe wollte. Auch bei den Auftritten zuzusehen, genoss Hannah immer sehr. Auch wenn sie das Programm und die Lieder irgendwann auswendig kannte, war jedes einzelnes Konzert einzigartig. „Habe ich dir eigentlich erzählt, dass Papa sich in den Kopf gesetzt hat, die Westfalenhalle zu buchen?", fragte Maite und riss somit Hannah aus ihren Erinnerungen vom letzten Jahr. „Ist das nicht eine große Konzerthalle?", überlegte Hannah laut. „Glaube schon. Ich habe nur mitbekommen, wie sich Papa, Jimmy und Joey darüber unterhalten haben und Joey Papa für verrückt erklärt hat. Ich hoffe, ich habe das falsch verstanden. Stell dir das mal. Allein diese Halle voll zu bekommen...das wäre ja ein riesiges Konzert...und wie viele Leute da reinpassen würden. Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen." Maite schüttelte den Kopf und widmete sich wieder einer Zeitschrift. „Aber es werden bei euren Konzerten doch immer mehr Leute. Ich kann mir das schon vorstellen. Und bald zierst du auch das Titelblatt von seiner Zeitschrift." Hannah lachte, Maite schüttelte den Kopf und ging nicht weiter auf Hannah ein. „Vielleicht solltest du dir etwas über ziehen oder zumindest aus der Sonne raus. Du bist schon ganz rot", meinte sie und warf Hannah ihr T-Shirt zu. „Wenn ich dich nicht hätte, Maite." Hannah stand auf und zog sich ihr weites Shirt über. Insgeheim wollte aber Hannah ein bisschen Farbe bekommen, wie Joelle.

„Maite!!! Kannst du zusammen mit Hannah das Essen kochen?" Angelo stand auf der Treppe und machte keine Anstalten den Mädchen näher zu kommen. Maite seufzte: „Schluss mit Faulenzen." „Ehrlich. Wie schaffst du das nur immer wieder dich aufzuraffen und für alle zu kochen?", fragte Hannah. „Na sieh mich doch an! Ich koche und esse für mein Leben gerne!", lachte Maite und stand auf. „Heute musst du auch nicht so viel schnippeln. Wir kochen ganz einfach Spaghetti mit Tomatensoße." Hannah lachte: „Ich nehme dich beim Wort!"

Das Kochen war zu Hannahs Erleichterung diesmal wirklich nicht so anstrengend und Maite hatte nicht zu viel versprochen. Gemeinsam saßen sie auf der Arbeitsplatte der Küche und warteten da drauf, dass die Eieruhr für die Spaghetti ablief. „Was hast du jetzt eigentlich in Sachen Ben vor?", fragte Maite Hannah, die mit den Schultern zuckte: „Keine Ahnung. Ich hab überlegt, ob ich ihn frage, ob er nächste Woche mit zu euren Auftritt kommen möchte, aber er mag eure Musik nicht so wirklich. Vielleicht treffe ich ihn ja auch nochmal, wenn ich mit Pad spazieren gehe. Vielleicht ist er von unserer letzten Begegnung auch so abgeschreckt, dass sich das sowieso erledigt hat." „Ach sag sowas nicht! Du siehst das viel schlimmer als es eigentlich war. Das nächste Mal, wenn du ihn siehst, läuft es bestimmt besser. Davon bin ich überzeugt", sagte Maite und sprang von der Arbeitsfläche, um nach den Spaghetti zu schauen. Hannah zog die Augenbrauen hoch: „Und das weißt du, weil...?" „Weil ich es einfach im Gefühl habe und das täuscht mich nicht." Plötzlich hörten sie einen lauten Knall und schnelle Schritte, die die Treppen herunterkamen. Paddy zog wutentbrannt seine Schuhe aus und pfefferte sie in die Ecke. „Was ist denn mit dir los?" Maite schrie Richtung Flur und wollte gerade ansetzen noch eine Bemerkung zu Joelle zu machen, als Paddy im Türrahmen auftauchte: „Spar dir deine blöden Bemerkungen und lass mich gefälligst in Ruhe." Er sah sie böse an und verschwand wütend in seinem Zimmer, aus dem er auch schreiend Angelo rauswarf. „Was war denn das?", fragte Hannah und schaute verwirrt zu Maite, die mit offenen Mund da stand und nichts erwiderte.

Beste FreundinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt