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Nachdem Hannah eine Kleinigkeit gegessen und sich angezogen hatte, ging sie auf das Deck. Maite und Barby saßen mit Sonnenbrillen in der Sonne und sonnten sich. Als Maite Hannah entdeckte, fing sie an breit zu grinsen und konnte sich einen Kommentar zu ihr und Paddy nicht verkneifen: „Und hast du mit Paddy alles ins Reine gebracht? Verlässt er jetzt Joelle für dich?" Barby guckte fragend zu Maite und anschließend zu Hannah. Hannah streckte Maite die Zunge raus und setzt sich im Schneidersitz auf den Boden. „Sehr witzig, Maite.", erwiderte sie sarkastisch und rieb sich die Stirn. „Habe ich da irgendwas verpasst?", fragte Barby. Hannah schüttelte den Kopf, während Maite drauf losplapperte: „Paddy und Hannah haben heute die Nacht zusammen verbracht." Sie merkte, wie sie wieder einmal rot wurde und verlegen auf ihre Knie starrte. Barby hingegen fiel die Kinnlade herunter: „Das ist nicht dein Ernst?!" „Aus Maites Mund klingt es sehr unanständig. So war das doch gar nicht." „Dann kläre uns doch mal auf, Frau Münch. Du weißt, meine Fantasie ist sehr gut ausgeprägt, wobei ich mir meinen Bruder bei solchen Schweinereien nicht vorstellen möchte." Bei diesen Worten zog Maite eine Grimasse, die Hannah zum Lachen brachte. „Du bist echt doof, Maite!" „Ich will mir das auch nicht vorstellen müssen. Also los, dann erzähl mal deine Version. Ich habe davon heute ja nichts mitbekommen", merkte nun auch Barby an und klang hochinteressiert. „Ich konnte nicht schlafen und da ich dich nicht wecken wollte, Maite, bin ich aufgestanden, um mir ein Glas Wasser zu holen, habe Paddy im Wohnzimmer getroffen, wir haben geredet und ich bin auf dem Sofa eingeschlafen und laut Paddy wollte ich nicht, dass er geht. Also nichts Besonderes." „Wie nichts Besonderes? Und wieso laut Paddy?", hakte Maite nach. Hannah wurde langsam ungeduldig: „Was ist denn bitte da dran besonders? Und du weißt genauso gut wie ich, dass ich im Halbschlaf so gut wie gar nichts mehr mitbekomme. Können wir das Thema jetzt beenden?" Maite fing an zu lachen: „Ok, überzeugt, aber nur weil du meine Freundin bist und ich weiß, wie du tickst." „Vielen Dank!", erwiderte Hannah.

„Hi, Mädels." Joelle begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln. ‚Ist die jetzt innerhalb von zwei Tagen noch brauner geworden?', fragte Hannah sich selbst und musste wie das erste Mal, als sie Joelle begegnete, feststellen, wie hübsch dieses Mädchen war. Mit ihrer schlanken Figur und ihren langen Beinen könnte sie glatt als Model arbeiten. „Hey Joelle. Setz dich doch zu uns oder hast du keine Zeit mehr und musst gleich zu Paddy?", fragte Maite. Joelle lachte und warf ihre Haare lässig zurück: „Ach quatsch, für dich habe ich doch immer Zeit. Was treibt ihr so?" „Wir genießen die Sonne und reden über Mädchenkram." Maite sah Hannah vielsagend an grinste. Maites Blick blieb von Joelle nicht unbemerkt und sah Hannah fragend an: „Ist das so?" Hannah zuckte mit ihren Schultern: „Naja als Mädchenkram würde ich das vielleicht nicht bezeichnen. Maite macht so alltägliche Dinge eher sehr gerne zu Mädchenkram." Maite streckte Hannah die Zunge raus und wandte sich wieder zu Joelle: „Wie war es denn gestern mit meinem Bruder?" „Woher weißt du das schon wieder?", Joelle wurde leicht rot im Gesicht. „Du kennst mich doch, ich kann eins und eins zusammenzählen: Paddy war gestern sehr lange im Badezimmer und hatte es sehr eilig wegzukommen, wohl bedacht, dass er ja nicht in ein Gespräch verwickelt wird." ‚Deswegen hatte Paddy es gestern so eilig', schoss es Hannah durch den Kopf, behielt aber ihre Gedanken für sich. Joelle grinste breit. Man sah ihr an, dass sie vor Aufregung fast platze: „Oh es war so ein schöner Tag. Wir haben uns hier am Hafen an der Eisdiele getroffen und haben dort erstmal ein Eis gegessen. Er hat natürlich bezahlt. Dann sind wir am Rhein entlang spaziert und haben viel geredet. Irgendwann nahm er dann einfach meine Hand und lächelte mich verlegen an. Dein Bruder ist ein echter Gentleman und so lustig." „Und habt ihr euch wieder geküsst?", wollte Maite wissen. „Ich dachte, du willst dir solche Dinge nicht vorstellen, Maite." Hannah fing an zu lachen, war aber auch neugierig, wie es mit Paddy und Joelle weiterging. Diese spielte verträumt mit einer Haarsträhne und fing an zu strahlen, als sie an ihr Treffen mit Paddy dachte. „Und?", fragte nun auch Hannah ungeduldig, die ihre Beine anwinkelte und diese mit ihren Armen umschloss. Joelle spannte die Mädchen mit einer langen Pause auf die Folter: „Gehört Küssen nicht dazu, wenn man zusammen ist?" Maite quiekte vor Freunde auf: „Oh ich freue mich für euch beide. Wenn ihr heiratet, will ich Trauzeugin sein." Die Mädchen lachten und versuchten noch mehr über Joelles Tag mit Paddy in Erfahrung zu bringen.

Währenddessen stopfte Paddy sich gerade den letzten Pfannkuchen in den Mund als Jimmy in die Küche kam und sich zu ihn setzte: „Naaa, wie war die Nacht?" Paddy schaute Jimmy fragend. „Ehm...gut? Wie soll sie denn gewesen sein?" Jimmy grinste und funkelte ihn an: „Nur gut? Oder besser?" So langsam raffte Paddy worauf sein älterer Bruder hinaus wollte und rollte mit den Augen: „Du hast gesehen, dass ich und Hannah auf dem Sofa übernachtet haben, richtig?" „Ding, ding, ding, ding, ding. Der Kandidat hat 100 Punkte. Was läuft da zwischen euch? Ihr saht sehr vertraut aus." Jimmy schaute Paddy erwartungsvoll an. „Jimmy, ist das dein Ernst?", sagte Paddy genervt, „Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass zwischen mir und Hannah mehr als nur Freundschaft ist. Erstens ist sie Maites Freundin und zweitens...nein! Das ist sowas von absurd." „Du hättest auch einfach sagen können, dass du mit Joelle zusammen bist. Stattdessen redest du dich hier in Rage. Joelle ist übrigens auch eine Freundin von Maite", merkte Jimmy an. In seinem Gesicht zeichnete sich ein triumphierendes Lächeln ab. Paddy blieb der Mund offenstehen, so überrascht war er über die Aussage seines Bruders und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr musste er ihm tatsächlich zustimmen. „Selbst wenn ich gesagt hätte, dass ich mit Joelle zusammen bin, hättest du dich damit nicht zufrieden gegeben", sagte Paddy so gelassen wie möglich, stand auf und ging aus der Küche, um Joelle vom Hafen abzuholen.

Als er an der frischen Luft war, hörte er das laute quieken von Maite und schallendes Mädchengelächter. Er erkannte Joelle, die ihm den Rücken zugewandt hatte. Mit schnellen Schritten war er bei der Mädchenrunde und legte seine Arme von hinten um Joelles Taille: „Guten Tag, meine Hübsche". Er küsste sie auf die Wange. Joelles Wangen nahmen eine rosa Farbe an. Sie lächelte Paddy verlegen zu und begrüßte ihn ebenfalls. „Was habt ihr denn so vor, ihr zwei Turteltauben?", fragte Maite und schaute das junge Paar fragend an. „Sei nicht immer so neugierig. Du musst nicht alles wissen." Paddy versuchte die Worte mit einem strengen Ton über die Lippen zu bringen, konnte sich aber ein grinsen nicht verkneifen. „Pass du lieber schön auf das Murmeltier auf." Er deutete auf Hannah und fügte noch hinzu: „Was machen die Knie? Alles noch dran?" Hannah strich sich über die Schienbeine und nickte: „Keine Amputation nötig." Paddy fing an zu lachen. Na dann ist ja gut. Ein Murmeltier ohne Beine würde wohl kaum überleben." Paddy zwinkerte ihr zu, das Hannah mit einem Lächeln erwiderte. Joelle schaute skeptisch zwischen Paddy und Hannah hin und her, sagte jedoch nichts, da Paddy sie mit seiner Hand leicht Richtung Ausgang schob: „Komm, wir haben noch einiges vor. Euch noch viel Spaß!" „Euch auch", erwiderte Maite und musterte Hannahs blauen Beine: „Dass Paddy dich verarztet hat, hast du aber in deiner Version von gestern Nacht nicht erzählt." Hannah blickte ihre Freundin fragend an: „Woher willst du denn wissen, dass Paddy mich verarztet hat und nicht ich mich selbst?" „Weil du mit Sicherheit keine typischen Paddykrakeleien auf deine Pflaster malst." Maite deutete auf die Pflaster, die von Paddy mit einem Herz und einem lachenden Gesicht verziert waren. Hannahs Gesichtsfarbe war mittlerweile dunkelrot. „Oh, verdammt", sagte Hannah, während Maite und Barby lachten.

Beste FreundinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt