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Auf den Weg zu Tante Gretchen sprachen Paddy und Hannah nur das nötigste miteinander. Hannah war froh, dass Angelo und Maite dabei waren, sonst wäre diese peinliche und angespannte Stimmung zwischen den beiden unerträglich. Tante Gretchen war wie immer sehr freundlich und bat die jungen Leute auch gleich rein: „Ach, wie schön, dass ihr mich besuchen kommt. Pad ist auch schon ganz aus dem Häuschen. Die kleinen Runden, die ich mit ihm gehe reichen ihm wohl nicht aus. Wisst ihr was? Geht erstmal mit dem Hund spazieren und anschließend könnt ihr hier noch etwas trinken. Ich glaube, ich habe auch noch ein paar Kekse da." „Danke Tante Gretchen, ich denke die Einladung nehmen wir gerne an.", freute sich Hannah und rief auch schon nach Pad, der es kaum erwarten konnte, spazieren zu gehen. „Darf ich ihn halten, Hannah?", fragte Angelo und tätschelte Pad den Kopf. „Natürlich. Sei aber vorsichtig, wenn Pad zu doll zieht, dann gibst du ihn aber einen von uns." Kaum hatte Hannah Angelo die Erlaubnis gegeben, war er nicht mehr zu bremsen und lief ein paar Schritte voraus.

Sie überquerten eine Straße, um dann in den nahegelegenen Park einzubiegen. Der Park war riesig, viele Leute gingen da mit ihren Hunden spazieren und der dort angelegte Teich lud zu einer Pause ein. Nachdem die Jugendlichen eine Weile gelaufen sind, haben sie beschlossen auch eine Pause an diesem Teich zu machen. Pad war ganz aus dem Häuschen. Er liebte das Wasser und war kaum zu bändigen als er ein paar Enten am Teich sitzen sah, die um die Wette schnatterten. „Angelo, ich glaube es ist besser, wenn du mir jetzt die Leine von Pad übergibst.", sagte Hannah, doch da war es schon zu spät. Angelo konnte Pad nicht mehr halten, so dass er hinfiel und Pad davonrannte. „Oh Mist, Angelo ist dir was passiert?", fragte Maite geschockt und rannte sofort mit Paddy zu ihrem kleinen Bruder. „Autsch. Nicht weiter schlimm. Meine Hände sind nur ein bisschen aufgeschürft", sagte er, stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Hannah hingegen rannte Richtung Teich und versuchte Pad zur Ordnung zu rufen: „Pad, nun komm her! Bei Fuß!" Pad hatte bereits den Teich erreicht und planschte im Wasser herum. Als Pad Hannah auf ihn zukommen sah, deutete er dieses als Spielmanöver und sauste wieder ins Wasser. „Sehr komisch Pad. Ich renne dir jetzt bestimmt nicht hinterher. Jetzt komm!" Doch Pad wollte nicht, so dass Hannah nichts anderes übrig blieb, als sich die Schuhe auszuziehen und Pad am Halsband herauszuziehen. Am Ufer angekommen, hielt Hannah Pad fest an der Leine. 'Zum Glück, musste ich nicht ganz in den Teich', dachte Hannah bei sich. Den Gedanken hätte sie sich auch sparen können, denn in diesem Moment fing Pad an, sich ordentlich zu schütteln, so dass Hannah von Kopf bis Fuß nass war. „Na schönen Dank auch, Pad." Lachend kamen Maite, Paddy und Angelo auf sie zu. „Ihr zwei seht echt aus wie zwei bepisste Pudel", lachte Maite und Hannah stimmte in ihr Lachen mit ein. „Normalerweise hört Pad aufs Wort, aber heute scheint er ein bisschen störrisch zu sein." Besorgt schaute Hannah zu Angelo. „Ist bei dir denn alles in Ordnung? Hast du dir weh getan?" Angelo schüttelte den Kopf: „Alles gut, nur ein paar Kratzer."

Während Angelo mit Pad am Ufer spielte, lagen Maite, Paddy und Angelo im Gras und unterhielten sich. „Ich habe überlegt, ob wir nicht an den See fahren wollen. Das Wetter ist doch perfekt dafür. Was meint ihr?", fragte Maite die beiden. „Oh ja, See klingt super!", stimmte Hannah Maite zu und drehte sich auf den Bauch. „Wir könnten die anderen auch fragen, ob sie mitkommen wollen. Vielleicht können wir dann auch ein Picknick machen oder sogar grillen." „Wenn es essen gibt, sind die meisten eh immer dabei", grinste Paddy, der auf einem Grashalm rumkaute. „Wer sagt denn, dass wir dich dabeihaben wollen?" Hannah funkelte Paddy böse an. „Ehm...Maite hat in der Mehrzahl gesprochen, falls du das nicht bemerkt hast, Prinzesschen." „Nenn mich nicht immer Prinzesschen, du aufgeblasener Gockel!", blaffte Hannah Paddy an. „Ok, das reicht jetzt!", Maite stand auf und stand nun vor Paddy und Hannah. „Es sind noch nicht mal 48 h vergangen und ich habe jetzt schon die Nase voll von euren Zickereien. Ich schnappe mir jetzt Angelo und Pad und besorge uns etwas zu trinken. Und wenn wir wieder da sind, will ich, dass ihr eurer „Problemchen" geklärt habt." „Es gibt kein Problem...", wollte Hannah gerade ansetzen, als Maite ihr wieder ins Wort fiel: „Und ob es das gibt. Ich warne euch! Und wenn wir hier bis in die Nacht sitzen. Ihr klärt das jetzt gefälligst!" Mit diesen Worten ging sie zu Angelo und Pad. Hannah und Paddy schauten den beiden hinterher. Keiner dachte jedoch dran mit einem klärenden Gespräch anzufangen. Hannah war ein richtiger Dickkopf. Sie war sich keiner Schuld bewusst. Warum sollte sie dann mit den Erklärungen beginnen? Paddy setzte sich auf und sah Hannah von der Seite an: „Maite kann ganz schön temperamentvoll sein, oder?", fragte er vorsichtig. „Mhh", brummte Hannah, „Ist das nicht jeder Kelly?" „Tja.. wahrscheinlich hast du recht." Als Hannah keine weiteren Anstalten machte das Gespräch fortzuführen, setzte Paddy nochmal an. „Hannah, was soll ich denn bitte sagen? Für was soll ich mich entschuldigen? Dafür, dass ich mir Gedanken mache, wie es dir geht? Für das Prinzesschen-Geplapper entschuldige ich mich gerne, aber ich sehe nicht, was ich sonst falsch gemacht hätte." Hannah setzte sich auf und riss gedankenverloren ein paar Grashalme aus. „Schon, gut. Vielleicht hab ich ein bisschen überreagiert" ‚Überreagiert ist gut', dachte Paddy und wollte das gerade laut sagen, biss sich jedoch auf die Zunge. „Tut mir Leid, dass ich dir die Tür an die Nase geknallt habe. Tut sie denn noch sehr weh?", fragte Hannah und tippte auf Paddy Nasenspitze. „Autsch! Meine Nase tut so weh. Die muss bestimmt amputiert werden." Paddy hielt sich theatralisch die Nase und ließ sich zurück ins Gras fallen. Dabei schielte er zu Hannah und wartete auf ihre Reaktion. „Du Spinner", sagte sie und lachte. „Siehst du, dieses Lachen habe ich gestern Abend einfach vermisst", sagte Paddy und strich Hannah über die Wange. Hannah errötete leicht, schenkte Paddy ein lächeln und ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken. „Das, was ich heute Morgen gesagt habe, war ernst gemeint. Du kannst auch zu mir kommen, wenn du Kummer oder Sorgen hast." „Danke", flüsterte Hannah, "aber ich will zurzeit einfach nicht darüber reden." Paddy nickte verständnisvoll und legte seinen Arm um ihre Schulter.

Beste FreundinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt