In ihren Gedanken versunken näherte sie sich Ben, der mittlerweile John, Jimmy und Joey dabei half die Bühne abzubauen. „Du hast dir da echt einen Supertyp geangelt", sagte Jimmy frech und zwinkerte Hannah zu. „Der kann richtig mit anpacken." Hannah wurde rot, während Jimmy und Joey lachten. Ben hingegen grinste nur und wischte sich die dreckigen Hände an seiner Jeanshose ab. „Alles gut?", fragte er sie, während sie mit einer gleichgültigen Handbewegung gestikulierte: „Ja, alles gut. Ist deine Schwester noch da?" „Nein, zum Glück nicht. Ich sag ja; sobald sie mitbekommt, dass du die Kelly Family persönlich kennst, rastet die aus. Ich bin froh, dass Joey und Barby dabei waren und Moni ein bisschen bespaßen konnten. Sie war nämlich kurz davor dir hinterher zu rennen, damit du ihr in erster Linie Paddy vorstellen kannst." Hannah rollte mit den Augen: „Ich glaube, da wäre sie nicht weit gekommen." Als Ben sie fragend anschaute erwiderte sie: „Nicht so wichtig." Zusammen gingen sie zu ihren Fahrrädern und redeten noch eine Weile. Durch Ben und konnte Hannah zum Glück ihren Ärger über Joelle vergessen: „Und ich soll dich wirklich nicht nach Hause bringen? Das ist wirklich kein Problem.", sagte Ben, als es für ihn Zeit war nach Hause zu radeln. „Nein alles gut. Ich lasse mein Fahrrad hier stehen und hole es morgen mit meiner Mutter ab." „Sehen wir uns Freitag?" Hoffnungsvoll musterte Ben Hannahs Gesicht. „Ich bin Freitag bei meiner Tante zum Geburtstag eingeladen, aber vielleicht können wir uns danach treffen?" Ben nickte und gab ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
Hannah lächelte und schaute Ben noch dabei zu, wie er sich auf sein Fahrrad schwang und davonfuhr. Als sie ihr Fahrrad in der Nähe des Busses abstellte, setzte sie sich zu Angelo, der grimmig auf den Stufen saß. „Hey, warum denn so schlecht gelaunt?", fragte sie. „Angelo vergrub sein Gesicht in seinen Händen und antwortete. Es war schwer ihn zu verstehen, da er in seine Hände redete: „Das fragst du noch? Hast du den Auftritt nicht gesehen?" Hannah griff nach Angelos Händen, um ihn anzusehen. „So schlimm war es doch gar nicht. Du hast dich wacker geschlagen. Das nächste Mal wird es dann bestimmt perfekt." Sie lächelte ihn liebevoll an und umarmte ihn. „Die machen sich jetzt alle über mich lustig." „Wer?" „Na alle eben!" „Mach dir keine Sorgen, das ist bestimmt bald wieder vergessen." „Übst du mit mir?", fragte Angelo hoffnungsvoll und löste sich aus der Umarmung. „Wann? Jetzt?" Angelo nickte. Ohne groß zu überlegen sagte Hannah zu. Angelo freute sich riesig, sprang auf und kam mit einem Gitarrenkoffer und einigen Zetteln wieder. „Warte, moment noch." Er ging nochmals in den Bus und kam mit einer zweiten Gitarre wieder: „Ich soll auch spielen?" Zögernd nimmt sie das Instrument entgegen. „Ja, dann ist es einfacher. Paddy hat bestimmt nichts dagegen, wenn du dir seine Gitarre mal ausleihst." Hannah schluckte schwer und studierte die Notizen. Immerhin hatte sie eingewilligt und wollte Angelo auch nicht enttäuschen. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten beherrschte sie die Akkordabfolge und spielte mit Angelo das Lied mehrmals durch. Anschließend machten sie sich an den Text und begleiteten sich selbst mit der Gitarre. Mit der Zeit konnte auch Hannah die Lyrics auswendig und sang zusammen mit Angelo. Die beiden hatten sehr viel Spaß beim Musizieren, so dass das Üben spielerisch von statten ging und die Zeit nur dahinflog: „Meinst du für morgen bist du jetzt gut gewappnet?", fragte Hannah, nachdem sie den letzten Durchgang Angelo alleine spielen und singen ließ. „Ja, ich denke schon. Danke, Hannah." Er fiel ihr stürmisch um den Hals, während Hannah lachte und die Umarmung liebevoll erwiderte. „Gern geschehen. Ich werde mal schauen, wo Maite ist." Mit diesem Worten half sie Angelo die Zettel zusammenzupacken und die Gitarren in den Bus zu verfrachten.
Maite saß mit Patricia, Barby und Kathy auf der anderen Seite des Busses. Maite sah alles andere als glücklich aus. Hannah ahnte woran das liegen könnte: „Das Gespräch ist wohl nicht so gut ausgegangen, oder?" Maite schüttelte den Kopf: „Ich habe es auch gerade hier in der Runde erzählt. Joelle war echt außer sich. Ich konnte sie gar nicht beruhigen. Dein Kommentar vorhin hat es nicht besser gemacht." „Ich muss mir doch nicht alles von der gefallen lassen", blaffte Hannah in die Runde. „Oh Zickenkrieg!", mischte sich Patricia ein und grinste. „So lustig ist das gar nicht." Maite seufzte. „Warum ist die denn eigentlich schon wieder so ausgerastet?", fragte Hannah und nahm sich eine Birne aus einer Papiertüte, die ihr Barby reichte. Maite rieb sich die Augen und antwortete müde: „Ich habe nicht die geringste Ahnung und es ist mir auch egal. Ich werde mich da nicht mehr einmischen. Das soll sie mit Paddy ausmachen. Ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass du meine Freundin bist und ich zwischen euch nicht entscheiden werde. Und ich werde schon gar nicht darauf verzichten dich einzuladen, nur weil Joelle oder Paddy etwas dagegen haben." Hannah traute ihren Ohren kaum und verschluckte sich an einem Stück Birne. „Paddy hat etwas dagegen?!" „Das hat sie zumindest behauptet." Maite bemerkte, wie Hannah über diese Aussage nachdachte. „Aber ich glaube, das hat sie sich nur ausgedacht." Hannah winkte diese Bemerkung ab und versuchte unbeschwert zu klingen: „Ach, klar. Die hat sich doch nur mal wieder so in Rage geredet." Im Inneren nahm Hannah jedoch einen Stich in der Magengrube war und merkte wie der Satz von Joelle ihr wirklich nahe ging.
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Beste Freundinnen
Hayran KurguHannah ist ein gewöhnliches Mädchen, das wie jede andere Jugendliche auch zur Schule geht und alltägliche Teenagerprobleme bewältigen muss. Doch eine Sache unterscheidet sie doch von ihren Mitschülern. Ihre beste Freundin ist alles andere als ein ge...