fourty one

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An diesem Abend waren Harry und ich allein auf dem Weg zur großen Halle. Hermine war damit beschäftigt Professor Vektor zu suchen, um ihn auf einen Fehler in ihrem Arithmantikaufsatz hin zu weißen.


Ron war auf das nächstmögliche Klo gesprintete um sich zu übergeben. In wenigen Tagen stand das Spiel gegen Ravenclaw an. Wir mussten mit 300 Punkten Vorsprung gewinnen, keine einfache Aufgabe. Dennoch hatte Harry versichert, das das Team so gut flog wie noch nie. Vielleicht lag es auch nur daran, das endlich Land ich Sicht war, bezüglich Ginny zumindest.


Wie jedesmal beschritten wir den Umweg über den siebten Stock und Harry starrte gebannt auf die Karte des Rumtreibers. Trotz all der Bemühungen und all der Zeit, die Harry aufgebracht hatte, blieb der Raum Türlos.


Heute war es derselbe Ablauf. Ich war mir sicher, dass ich schon zu viel Zeit, damit verbracht hatte mich darüber aufzuregen, also folgte ich einfach stumm. "Kannst du ihn irgendwo sehen?", fragt Harry und hielt mir die Karte vors Gesicht. Ich seufzte und überflog die Karte kurz.


"Da.", zufälligerweise hatte ich Dracos beschriftete Fußspuren in einem Jungenklo gesichtet. Komischerweise waren nicht Grabbe und Goyle bei ihm, sondern die Maulende Myrte. Harry faltete die Karte zusammen und steckte sie in seine Jackentasche. "Gehen wir."


"Was?", fragte ich ihn irritiert. "Na wir belauschen ihn jetzt.", ich prustete die Luft aus. "Du glaubst doch nicht, das ich Draco Malfoy auf dem Jungenklo belausche.", ich stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete Harry unglaubwürdig. "Dann geh ich eben allein.", entgegnete er trotzig. Ich zog die Augenbrauen in die Höhe.


"Na schön.", maulte ich schlussendlich. Zufrieden grinsend ging er voran. Wir jagten die Marmortreppe hinunter, in den nächsten Flur und einen Stock tiefer. Als wir vor dem Klo standen lehnte sich Harry gegen die Tür, um zu lauschen. Wie tief war mein Stolz eigentlich gesunken, dass ich jetzt schon an Klotüren lauschte.


Als Harry kein Geräusch vernahm drückte er leise die Tür auf und bedeutete mir zu folgen. Ich sah ihn mit großen Augen an, doch er packte meine Hand und zog mich hinter sich her. Sofort fühlte ich mich unwohl, einerseits weil ich auf einem Jungenklo stand, mit Harry der meine Hand hielt, was dringend geputzt werden müsste und weil ich meinen Freund belauschte.


Draco stand an einem der Waschbecken. Die Hände daran fest geklammert und den Kopf nach vorn über gebeugt. Ich zog an Harrys Hand, um ihm zu zeigen, das ich gehen wollte, doch er blieb beharrlich stehen.


"Nicht doch.", ertönte die Stimme der Maulenden Myrte. "Sag mir was dir fehlt und ich kann dir helfen.", sagte sie mitleidig. "Niemand kann mir helfen.", sein Körper bebte. "Ich muss es tun, wenn nicht tötet er mich.", schluchzte er und vereinzelte Tropfen fielen in das dreckige Waschbecken.


Als er hochschaute, sah er uns im Spiegel. Mein Herz machte einen Sprung. Draco erschauderte, wand sich um und zückte seinen Zauberstab. Instinktiv griffen Harry und ich ebenfalls nach unseren Stäben. Draco schoss einen Fluch ab, welcher uns nur knapp verfehlte und die Lampe neben uns zerbersten ließ. Ich spürte, wie sich die winzig kleinen Scherben in mein Gesicht schnitten, bevor ich von Harry zur Seite gedrängt wurde.


Während Harry mich in Deckung brachte, startete er einen Gegenangriff, doch Draco blockierte den Fluch. "Hört auf!", schrie die Maulende Myrte und ihre Stimme hallte durch den Raum. Ich wand mich aus Harrys Griff und versuchte mein Gleichgewicht zurückzuerlangen. Hinter uns explodierte der Mülleimer.


Ich hatte nie gedacht, dass ich einmal einen Fluch auf meinen Freund abfeuern würde, dennoch nahm er auf mich ebenso wenig Rücksicht. Ich schleuderte einen Beinklammerfluch auf Draco, welcher ihn nur kurz verfehlte und den Spülkasten unter der Maulenden Myrte zertrümmerte. Diese schrie und verschwand in einem Abflussrohr.

Love among Enemies ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt