fourty three

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Das Harry mit Ginny ging, schien die ganze Mädchenschaft des Gryffindor Hauses zu interessieren. Wo man auch hinsah, überall wurde getratscht. Die Geschichte vom legendären Kuss der beiden hatte ich bereits in 25 verschiedenen Ausführungen gehört und so langsam aber sicher wollte ich darüber auch nichts mehr hören.

Zur Abwechslung, war es dennoch schön auch mal etwas anderes zu hören, als nur der beinahe Mörder von Draco zu sein. Pansy stand sich natürlich in nichts nach und beleidigte mich, wann und wo sie konnte. "Ex-Liebhaberin tötet aus Eifersucht", solche Sachen kamen mir täglich zu Ohren. Manchmal würde ich ihr einfach gern unter die Nase reiben, das ich mit Draco Malfoy ging, nur um ihr eingeschlafenes, vor Eifersucht platzendes Gesicht zu sehen.

Doch so wie immer schluckte ich den Ärger herunter und ignorierte diese Bemerkungen einfach. In dieser Zeit, war es immer ganz besonders entspannend, mit meinen Freunden im Gemeinschaftsraum zu sitzen und nichts zu tun. Mein Unterbewusstsein schrie zwar weiterhin lauthals, was für eine Verräterin ich war, doch ich blendete es aus.

Manchmal, war ich kurz davor ihnen einfach die Wahrheit zu sagen, ohne mit Konsequenzen zu rechnen. Dennoch hatte ich größere Angst vor den Folgen, sie würden mich hassen, Dracos Dad würde wahrscheinlich vollkommen den Verstand verlieren und am Ende würde ich mich ihm nicht mehr als 150 Meter nähern dürfen.

"Rachel?", ich schrak auf, als mir Hermine vorm Gesicht umherschnippte. "Was?", ich ließ den Tagespropheten sinken, der mein grübelndes Gesicht, verborgen hatte. "Erzähl den beiden die Geschichte von Romilda.", drängte Hermine aufgeregt.

"Ich sollte dich fragen, ob du tatsächlich ein Hippogreif - Tattoo auf der Brust hast.", Ginny und Hermine lachten lauthals. "Was hast du gesagt?", wollte Harry wissen.

"Dass es ein ungarischer Hornschwanz ist.", antwortete Ginny, welche diese Frage sicherlich mehr als einmal beantworten musste. "Danke.", sagte Harry grinsend. Er sah sie an wie ein Bär ein offenes Glas Honig. In solchen Momenten wünschte ich mir das Draco und Ich eine ebenso banale Beziehung führen könnten.

Diese Nacht, sollte die letzte werden, in welcher ich mich zu Draco schlich. Morgen würde er entlassen werden. Leise schlich ich mich durch die Tür des Krankenflügels und belegte Madam Pomfrey mit einem Muffliato Zauber.

"Hey.", Draco zog mich in einen ausgedehnten Kuss. Für diesen Moment schien die Welt in Ordnung zu sein. Doch immer wieder krachte ich auf den harten Boden der Realität zurück. Ich kroch unter seine Bettdecke und schmiegte mich an ihn. Nach einer Weile des Schweigens richtete er sich plötzlich auf. "Was ist los?", fragte er dann und innerlich verfluchte ich ihn dafür, dass er mich so gut kannte.

Früher, als wir noch Kinder waren, hatte er immer auf Anhieb gewusst, ob und warum ich schlechte Laune hatte. Ich musterte ihn und seufzte dann tief. "Ich kann sie nicht weiter belügen.", er runzelte die Stirn. "Dieses Versteckspiel...es ist nervenaufreibend und ich komm mir so schäbig vor.", murrte ich.

Er überlegte kurz. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, was würde er sagen? Hatte ich damit jetzt alles kaputt gemacht?

"Dann sag es ihnen.", mir blieb kurz die Luft weg. Was? Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, was er überhaupt gesagt hatte. "Bist du dir sicher?", ich stützte mich auf meine Ellenbogen.

"Sicher. Langsam ertrag ich auch Pansys Genörgel nicht mehr.", er lachte. "Was ist mit deinem Vater?", er zuckte mit den Schultern. "Früher oder später, wird er es eh rausfinden.", ich kniff die Augen zusammen. "Du bist doch Draco, oder?", fragte ich misstrauisch.

"Der bin ich.", er legte sich wieder hin. "Was bringt es uns es ewig zu verheimlichen?", zweifelnd sah ich ihn an. Er schien es wirklich ernst zu meinen. "Na schön.", ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Es war mühsam, sich aus dem Bett und von Dracos Wärme loszureißen. Nachdem er eingeschlafen war, schlich ich mich aus dem Krankenflügel. Leise schloss ich die Tür. "Was machst du hier?", ich fuhr herum und entdeckte Harry hinter mir.

"Was machst du hier?", fragte ich und er kniff die Augen zusammen. "Bibliothek.", er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich eingehend. "Es ist 11 Uhr.", er hob die Augenbrauen. "Was machst du 11 Uhr im Krankenflügel?", fragte er trotzig.


Ich überlegte kurz. "Tage?", verblüfft sah er mich an. "Das ist Schwachsinn. Ich weiß, wann du deine Tage hast.", perplex sah ich ihn an. Anscheinend waren wir verheiratete beste Freunde. "Was?", er wippte geduldig mit dem Fuß.

Vermutlich hatte er sich mit Ginny herumgetrieben und damit es niemand bemerkte gingen sie getrennte Wege zum Gemeinschaftsraum. Ziemlich sinnlos, niemand würde kritisieren, dass sie zusammen unterwegs sind, immerhin sind sie ein Paar.

"Wo warst du Rachel?", fragte er ruhig. Ich seufzte, es würde rein gar nichts bringen ihn anzulügen. Irgendwie hatte ich es mir trotzdem einfach vorgestellt. Harrys Reaktion konnte ich absolut nicht einschätzen, in jedem Falle würde sie negativ ausfallen.

"Ich war bei Draco.", sagte ich kühn. "Warum?", fragte Harry und sah mich verblüfft an. "Weil wir zusammen sind Harry.", fügte ich hinzu. Er sagte eine Weile nichts. Ich machte mich schon auf das schlimmste gefasst.

"Ich weiß oder besser gesagt, ich habs mir gedacht.", entgegnete er gelassen. "Du bist also nicht sauer?", fragte ich zögerlich. "Ich finde es nicht gut, dennoch ist es dein Leben und du scheinst ihm zu vertrauen.", Harry setzte sich in Bewegung. Ich war mir ziemlich sicher, das seine Gelassenheit etwas mit Ginny zu tun hatte.

"Verrat es am besten Ron und Hermine noch.", ich schlenderte neben ihm her. "Mach ich.", argwöhnisch betrachtete ich ihn. Was stimmte nur nicht mehr mit den Jungs. Erst Draco und dann Harry, die sich völlig fremd verhielten. "Du bist wirklich nicht sauer?", fragte ich erneut, aus Angst er könnte seine Meinung ändern.

"Ich mag ihn nicht. Ich glaube trotzdem er führt irgendwas im Schilde.", ich lächelte halbherzig. Er würde diese Einstellung niemals ablegen. Beim Gedanken an das Mal wurde mir schwer ums Herz. Im Gemeinschaftsraum verabschiedeten wir uns voneinander und gingen in unsere Schlafsäle. Aus dem Nachttisch holte ich die kleine Pergamentrolle die Snape mir gegeben hatte.

Vulnera Sanentur

dreimal Anwenden, wie ein Lied melodisch betonen


Heilt Wunden des schwarmagischen Fluches Sectumsempra.

Diptam sollte angewendet werden.


Es war der Heilzauber, den Snape bei Dracos Wunden angewandt hatte. Wieso gab mir Snape dieses Pergament? Weil ich herausgefunden hatte, das er der Halbblutprinz war?

Am nächsten Morgen berichtete ich Ron und Hermine von Draco und mir. Ihre Begeisterung hielt sich in Grenzen, dennoch akzeptierten sie es. Draco wurde wohlgenesen aus dem Krankenflügel entlassen. Mein Herz pochte energisch. Was würde er tun? Würde er es genauso öffentlich machen?

Unsicher stand ich vor dem Krankenflügel. Meine Laune sank auf den Tiefpunkt, als ich Pansy und Milicent kommen sah. Mit einem hämischen Lächeln blieben sie vor mir stehen. "Was willst du hier Carter?", fragte Pansy. "Dich entschuldigen, dass du ihn beinahe umgebracht hättest?", ich ignorierte sie einfach.

Es dauerte nicht lange und Draco kam durch die Tür. Pansys Gesicht erhellte sich Augenblicklich. "Draco...", sie stoppte, als sie merkte, dass er sie vollkommen ignorierte. "Hey.", sagte er sanft, legte eine Hand an meine Wange und küsste mich. Kein bisschen zögerlich. Es war ein Jammer, das ich Pansys Gesicht nicht sehen konnte. Ich hörte nur, wie sie wütend davon stapfte.  

Love among Enemies ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt