Ich sagte nichts. Ich stand einfach regungslos da und sah ihn an. Ich konnte und vor allem wollte ich überhaupt nicht reden. Ich war wütend, ich war wütend und verletzt und alles weitere, was mich nur dazu bringen würde ihn anzuschreien. Ich war mir selbst ziemlich sicher, das ich für mich,mit dieser ganzen Sache abgeschlossen hatte, trotzdem wollte ich kein Risiko eingehen. Er musterte mich. Ich hatte mich noch nie in meinem ganzen leben so unwohl gefühlt.
Ich fand ihn trotz alle dem immer noch anziehend. Ich hätte mich vermutlich auch ein weiteres mal dazu bringen lassen, ihn zu küssen. Jedoch drängten sich meine neu wiedergewonnene Freundschaft mit Harry, die Loyalität zu den Gryffindors und vorallem die zu meinen Freunden in den Vordergrund.
"Draco.", ich versuchte so gut es ging die Fassung zu bewahren. "Ich bitte dich ein für alle mal, lass mich in Ruhe. Vergiss mich, Vergiss uns, Vergiss alles was war. Es ist vorbei. Sei bitte einfach wieder der, der mich fertig macht weil Harry mein Freund ist und ich aus Gryffindor komme."
Ich atmete tief durch als ich meine, durch wild gestikulierende unterstützte, Ansprache beendet hatte. Wenn ich ehrlich war hatte ich Angst. Angst vor seiner Reaktion. "Was soll das?", fragte er. Ich sah ihn überrascht an. "Was soll was?", fragte ich bissig. Er sah mich ausdruckslos an, sein Blick war so leer. Seine Augen waren glasig, als würde er viel weinen. Man hatte das Gefühl in einen blauen See zu blicken, das blau an einem schönen Sommertag und doch wusste man im inneren des Sees gab es keinerlei schönes mehr.
"Weißt du ich hab genug Probleme, dann brauch ich nicht noch dich.", polterte er hervor. Mir blieb kurz die Luft weg, der hatte gesessen. "Wenn ich so ein großes Problem für dich bin, dann hättest du das ganze hier nicht anfangen dürfen.", ich sah ihn noch ein letztes mal an, dann ging ich an ihm vorbei. Ich rannte die lange Wendeltreppe nach unten, durch den Korridor zurück zum Portrait. Die fette Dame schlummerte bereits. Ich flüsterte das Passwort. Sie schien anscheind nichts zuhören, sie regte sich nicht einmal. "Hey!", sagte ich ein wenig kräftiger und hämmerte an die Wand. Erschrocken fuhr Sie aus dem Schlaf. "Was ist denn hier los.", sie blickte mich finster an. "Ich will ins Bett.", ich deutete auf den Eingang zum Gemeinschaftsraum. "Irgendwann wird das ein Nachspiel für dich haben Junge Dame.", ich seufzte.
"Na los ab mit dir.", sie schwang zur Seite und ließ mich hindurch. Wortlos kletterte ich durch das Portraitloch und ging die Wendeltreppe zum Mädchenschlafsaal nach oben. Die anderen schliefen bereits alle, sogar Hermine. Ich ging zu meinem Himmelbett und setzte mich auf die Kante. Ich wusste genau das ich das richtige getan hatte, trotzdem fühlte es sich nicht so an. Leider musste Ich mir eingestehen das, egal was es war, zwischen einem Slytherin und einem Gryffindor funktionierte einfach keine Beziehung. Trotz alle dem stand ich auf, zog mich um und legte mich dann ebenfalls zum schlafen.
"Rachel, Hey!", ich wurde wach geschüttelt. Schnaubend und murrend öffnete ich die Augen. Hermine klammerte an meinen Schultern und sah mich an. "Aufstehen, Quidditch.", sie ließ mich los und hastete wieder in den Waschraum. Ich rappelte meine schweren Glieder auf. "Wie spät ist es?", fragte ich und stand auf. Jeden meiner Muskeln zog es zurück in das warme, weiche Federbett und doch schafte ich es mich ebenfalls in den Waschraum zu bewegen. Ich sah mich in einem der Spiegel. Ich erkannte mich kaum. "Ich glaub ich geh besser duschen.", ich sah zu Hermine die zustimmend nickte. "Ok.", ich holte mir ein Handtuch und frische Klamotten und stieg unter die heiße dusche.
In diesem Moment konnte ich mir kein besseres Gefühl vorstellen. Ich fühlte mich sofort besser. Ich wusch mich, spülte mich wieder ab und hüllte mich dann in ein weiches Badehandtuch. Ich stieg aus der Dusche und ließ meine kleine Kosmetiktasche herbei schweben. Ich putzte mir die Zähne, föhnte meine Haare und legte ein wenig Make-Up auf.
Als dann, bis auf Hermine und mich, alle Mädchen aus dem Schlafsaal verschwunden waren ergriff sie das Wort. "Du und Draco, seid ihr eigentlich jetzt zusammen oder sowas?", sie sah zu mir herüber. Ich verstaute meine Schmink Utensilien wieder in die kleine Tasche und zog den Reißverschluss zu. "Nein, zwischen Draco und mir ist gar nichts mehr.", ich ging in den Schlafsaal um mich anzuziehen. "Ich dachte ihr habt euch weiterhin getroffen.", sie folgte mir. "Haben wir auch, rein zufällig meistens, jedoch ist es vorbei. Ihr seid meine Freunde, ihr geht vor.", sie sah mich mitleidig an. "Keine Sorge mir gehts gut.", versicherte ich ihr.
Ich zog mir ein schwarzes Top über den Kopf, eine dunkelblaue Jacke darüber und zum Abschluss meinen Gryffindor Schal darauf. Ich band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen und ging dann mit Hermine zum Frühstücken in die große Halle. Dort herrschte die übliche Aufregung. Die Slytherins buhten und zischten jedesmal wenn ein Mitglied der Gryffindor- Manschaft die Halle betrat und fingen an dumm zu lachen wenn die Fans hinterher kamen. Als Hermine und Ich die Halle betraten durchzog helles Gelächter den Slytherin-Tisch, angeführt von Pansy Parkinson. Draco konnte ich nirgends sitzen sehen.
"Morgen.", sagte ich zu Harry und Ron welche bereits am Tisch saßen. "Morgen", erwiderte Harry beiläufig als er damit beschäftigt war Ron Kürbissaft zu reichen. Ich setzte mich, während Hermine hinter den beiden stehen blieb. "Wie gehts euch beiden?", fragte sie zögernd. "Gut.", antwortete Harry und hatte es nun endlich geschafft, Ron das Glas Kürbissaft anzudrehen.
Ron biss weiterhin trübsinnig von seinem Toast ab. Er sah kränklich aus, etwas grünlich im Gesicht. "Ron gehts dir wirklich gut?", fragte ich und trug mir Toast auf. Er nickte nur. "Natürlich, das ist nur die Aufregung, stimmts Ron.", Harry klopfte ihm auf den Rücken. "Hier Ron trink aus.", er schob das Glas mit Saft näher zu ihm hin. Ich sah Hermine verdutzt an, diese erwiderte meinen Blick. Harry führte irgendetwas im Schilde. Ron der nun bereit schien von seinem Kürbissaft zu trinken hob das Glas an seine Lippen.
"Trink das nicht Ron!", sagte Hermine plötzlich und nahm ihm das Glas aus den Händen. Wir blickten zu ihr auf, ich mit meinem Toast im Mund. "Warum nicht?", fragte Ron empört. Hermine starrte Harry an. "Du hast was in sein Glas getan, ich habs genau gesehen.", Harry sah sie verdutzt an. Sofort schnellte mein Blick auf Harry's Hand und siehe da. "Harry wirklich?", fragte ich. Ich nahm ihm die kleine Flasche Felix Felicis aus seiner Hand. Ron sah völlig verwirrt zu Harry. "Die könnten dich dafür raus werfen!", zischte ich. "Ich weiß nicht wovon ihr redet.", sagte Harry, nahm das Fläschchen aus meiner Hand und stopfte es hastig in seine Tasche. "Los Ron trink, wir müssen los.", Hermine sah ihn beunruhigt an. Ron nahm das Glas und trank es in einem Zug aus. Hermine und Ich trauten unseren Augen nicht. "Ron was zur Hölle?", fragte ich. Dieser leckte sich die Lippen. "Na los Harry, wir haben ein Spiel zu gewinnen.", er sprang auf und die beiden gingen den Tisch entlang davon.
DU LIEST GERADE
Love among Enemies ✅
FanfictionSeitdem Rachel vom sprechenden Hut nach Gryffindor geschickt wurde, straft ihr ehemals bester Freund, Draco Malfoy sie mit Ignoranz. Ähnlich wie alle anderen Gryffindors wird auch sie ständig in die Mangel genommen. Rachel hatte sich schon mehr ode...