Daryl Dixon: Nobody's You [FF]

»22« | determination

»Daryl's PoV«

"Aaron und Daryl, denkt daran das die Tore wieder geschlossen werden müssen. Michonne du gehst bitte mit Sasha raus zum Wachturm. Ich kümmere mich um Negan und mache alles, damit das hier schnell endet." Und schon wieder fängt es an. Rick Grimes gibt erneut Anweisungen..

"Aaron hat genug zu tun, außerdem muss jemand auf Eugene aufpassen, denn Rosita ist nicht da. Mittlerweile frage ich mich, ob du überhaupt noch was richtig machst," erwidere ich etwas streng und verdrehe meine Augen. Mal wieder mustert mich Rick mit großen Augen. "Weißt du Daryl, ich versuche mich kurz zu fassen! Vor nicht zu aller Zeit, mussten wir alle ums nackte überleben kämpfen, weil wir keine Vorräte oder Waffen für Negan und die Saviors finden konnten. Gefühlt tausendmal, stand Negan vor der Entscheidung uns alle umzubringen, aber so ist es jetzt nicht mehr, seit wir größer geworden sind und mit anderen Gemeinschaften Handeln. Wir bauen etwas auf, wir wachsen und wir sind bereit uns und dieser Welt die Bedingungen zu stellen, aber wir lassen sie nicht mehr über uns bestimmen, weil wir wissen wie das mittlerweile - nach fünf Jahren, funktioniert. Wir werden wieder ein bisschen so, wie wir einmal waren.. so wie alles war." Seine Stimme klingt fröhlich, fast schon zu fröhlich. Als würde er alles runterschlucken und vergessen wollen, dass Vanessa uns gerettet hat.

"Also, willst du damit sagen: dass du dich anpassen möchtest? Vergiss' nicht, das diese Arschlöchers meine Freundin seit fünf Jahren bei sich haben und sie anscheinend quälen oder sonst was mit ihr anstellen! Du tust so, als würde es dich nicht Jucken, dass sie sich einfach geopfert hat und uns nicht umgebracht hat. Ohne Witz, du kotzt mich an!", schrie ich ihn an und fuchtelte unbemerkt mit den Hände rum, weshalb Rick paar Mal die Stirn runzelte.

"Wer sagt denn, dass ich mich anpassen möchte? Ich mache das doch alles für unsere Familie und für Vanessa, das Negan nicht sauer wird! Wir kämpfen nicht mehr nur ums nackte überleben. Sondern für Vanessa!" motzt er und tretet ein Schritt näher.

Am liebsten wollte ich ihn ins Gesicht schlagen. Ich wollte ihn anbrüllen und meine ganze Wut rauslassen, die sich die ganzen fünf Jahre in mir angesammelt hatten. Warum war Rick so naiv und akzeptierte den Deal zwischen ihn und Negan? Warum haben wir ihn nicht einfach getötet, so wie wir es mit Feinden immer machten? Negan war ein Problem, doch für Rick schien er harmlos.. kam jedenfalls so rüber.

"Komm' Daryl, wir kümmern uns um die hinteren Tore.", sagt Aaron und reißt mich somit aus der "Diskussion" mit Rick raus. Mit einem strengen Blick schaue ich Rick an, bis er aus meinem Sichtfeld verschwindet.

"Eine ganz große Spannung in der Luft.", kichert Aaron und betrachtet mich mit seinen großen Augen. Warum findet er das so lustig? Ich finde es einfach nur nervtötend, wie Rick um alles und jeden bestimmt und fordert.
"Du lachst. Was ist daran lustig?" hinterfrage ich stutzig und runzele meine Stirn.

"Nichts.. Nichts. Ich habe bloß gestern von dir geträumt, wie du Vater wirst und das Baby in der Hand hälst - weit oben, während die Windel einfach über dir explodiert. Wenn ich dich in der realen Welt so sehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass du das überhaupt jemals durch machen wirst." beantwortet er meine Frage und kichert daraufhin wieder.

"HA...HA..Ha. Sehr lustig.", lache ich sarkastisch.

"Nehm' das nicht ernst. Ich meine nur, dass du für keine andere Frau hier Augen hast, außer.. für Vanessa. Also kann das mit dem Baby nicht funktionieren denn.." - "Vor fünf Jahren hat sie mich darauf angesprochen.", unterbreche ich ihn und er bleibt stehen, ich ebenfalls.

"Was?"

"Du hast mich schon richtig Verstanden, Aaron. Sie fragte mich: ob ich mir jemals eine Familie vorstellen könnte. Ich habe ihr darauf eine direkte Antwort gegeben: Bei all der Scheiße hier.", beantworte ich seine Frage.

"Autsch..", kommt es nur von ihm und er läuft nun weiter, ich ebenfalls. "Du wärst trotzdem ein toller Vater."

"Auf jeden Fall.", lache ich und innerlich sammeln sich schon jegliche Vorstellungen davon an. Ob ich jemals ein Kind wollte? Ich weiß es nicht. Doch mit Vanessa.. Ich weiß es nicht.

"DIE SAVIORS KOMMEN!"