Daryl Dixon: Nobody's You [FF]

»61« | Heart breaking

»Nessa's PoV«
(Das wird ein sehr langes Kapitel werden. Lehn dich zurück und lese es langsam.)

Die rostige Tür wird geöffnet und ein minimaler Lichtstrahl stahlt mir ins Gesicht. Ich versuche meinen verkrampften Körper langsam zu bewegen, doch scheitere sofort an diesem Versuch. Sämtliche Schmerzen ziehen durch meinen Körper, nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Ich habe noch nie soviel geweint, wie in dieser einen leeren Nacht.

"Beweg deinen Arsch", faucht ein Savior mit wütender Stimme zu mir. Ich versuche seinen Anweisen zu folgen, aber es fällt mir immer noch schwer aufzustehen. "I...Ich kann nicht.", kommt es stotternd von meinen Lippen.

"Ach du kannst nicht?", fragt er spöttisch und lacht über meine stotternde Aussage. Ich erkenne einen kleinen Schatten. Dieser Schatten scheint keine Illusion zu sein. "Mama," höre ich eine zärtliche Stimme sagen. Ich erkenne blondes Haar, ehe ich das Gesicht meiner Tochter sehe, die noch keine Schläge von den Saviors einstecken musste. Ihr geht es gut. "E...Ellie?", frage ich überglücklich.

"Kannst du jetzt aufstehen?", fragt der gleiche Savior nochmal angespannt. Ich nicke und versuche nun mit ganzer Kraft aufzustehen, es gelingt mir diesmal.

Nun stehe ich vor dem Savior, doch mein Blick bleibt Ellie gewidmet, die ich mit meinen Augen von oben bis unten untersuche. Komisch. Ich hätte von Negan erwartet, das er meiner kleinen etwas antun würde, vielleicht hatte er das nie vor. Ich bin verwirrt.

"Worauf wartest du? Ich habe nicht ewig Zeit für ein Happyend.", faucht der Savior wütend und schubst mich von Ellie weg. Er packt mein Handgelenk und zerrt mich raus auf den Hof, wo sämtliche Saviors schon am Arbeiten sind.

"Vanessa.", schreit ein fröhlicher Negan mir gewidmet. Ich verdrehe genervt meine Augen und schaue auf meine dreckige Hose, die interessanter scheint als Negan's Anwesenheit. "Sicher das du jetzt unhöflich sein willst? Ich meine, ich schenke dir heute die Freiheit. Willst du nicht ein bisschen Dankbarkeit zeigen? Vielleicht hier und jetzt. Ich ziehe meine Hose runter und du bedankst dich." Ich werde auf einmal wütend. Mit mir kann er vielleicht so reden, aber nicht vor meiner Tochter. Mein Blick wird finster und der Speichel in meinen Mund sammelt sich zusammen, ehe ich ihn ins Gesicht Spucke. "Drecks Kerl.", fluche ich.

Er holt mit seiner Hand auf und schlägt mir ins Gesicht. Dafür stecke ich diesmal gerne ein. Nun packt Negan mein Handgelenk und zerrt mich Richtung Wagen. "Ich muss mich wirklich zusammenreißen dich nicht zu zerstören." Und schon schmeißt er mich hinten auf die Rückbank.

"Prinzessin.", murmelt er.

Wütend sehe ich zu ihm, direkt in seine Augen, die mittlerweile so wütend schimmerten, dass ich schlucken musste. Entweder hat er große Lust mich zu töten oder ist einfach wütend, doch glaube ich eher, dass es das erste sein muss. "Schnall dich bitte an, damit wir die Sache endlich schnell hinter uns bringen können.", sagt er auf einmal mit ruhiger Stimme und sieht mich erwartungsvoll an. Ich tue einfach was er vor wenigen Sekunden sagte.

"Manuel, die kleine!", schreit Negan zu dem Savior gerichtet, der meine Tochter immer noch fest hält. Ein stumpfes nicken entweicht ihm, ehe er Negan die kleine übergibt.

"Mama.", kommt es wieder sehnsüchtig von meiner geliebten Tochter. "Ellie.", erwidere ich in kleinen Tränen.

Ich schrecke kurz zusammen, als Negan sich auch ins Auto setzt. "Los geht die Reise.", lacht er verdächtig, ehe er seinen grimmigen Blick mir widmet, denn ich aber verwirrt entgegen nehme. Ich ahne böses.

***
Die Fahrt führte diesmal nicht nach Alexandria, wie ich eigentlich vermutet hätte. Das Auto ist diesmal in einer verlassenen Stadt stehen geblieben. Eine verlassene Stadt wo es nur so von Beißers wimmelt. Negan sieht über den Rückspiegel feindselig zu mir. "Sind da." Doch ich scheine immer noch verwirrt. "Das ist nicht Alexandria", Platzt es ängstlich aus mir heraus, daraufhin lacht Negan nur und steigt einfach aus. Meine Tochter drückt sich fest an mich, ihr weinen bricht mir das Herz. Er öffnet die Autotür und zwingt mich raus. Der Savior, der immer noch wütend scheint, zieht mich am Arm mit, hinter Negan her, welcher mich mittlerweile losgelassen hat.