»60« | No choice

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»Nessa's PoV«

"Was sehe ich denn da? Das verschwundene Kücken ist zu ihrem Meister zurückgekehrt. Vanessa, du siehst diesmal nicht verheult aus. Anscheinend hattest du große Sehnsucht nach mir.", lacht Negan in einem Sarkastischen Ton.

Falsch grinse ich. "Negan. Tja, wie du siehst hatte ich große Sehnsucht nach dir.", erwidere ich ebenfalls in einem Sarkastischen Ton und reiße mich von dem Savior los.

Mit einer Handgäste lässt er mir den Vortritt in sein dunkles Zimmer. Ich versuche ruhig zu bleiben und mir nichts anmerken zu lassen, weshalb ich den Vortritt dankend entgegen nehme. Einige Sekunden später bereue ich diese Entscheidung. Jetzt in diesem Zimmer zustehen erweckt sämtliche, bösartige Erinnerungen. Wie er mich hier geschlagen, bedroht und misshandelt hatte - die letzten fünf Jahre.

Das wird nicht nochmal passieren.

"Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Spannung zwischen uns für mehr Spaß sorgen wird.", sagt er laut. Ich sehe ihn verwirrt an und lache. Keine Ahnung wieso, eigentlich finde ich sowas abwertend. "Negan findet am Ende eh' einen Weg um dich zu Löchern.", Sagt nun der Savior neben ihm lachend und nun verfällt Negan auch ins Lachen.

Ich verdrehe meine Augen und schlucke den großen Kloß in meinem Hals herunter. Ich muss einfach ruhig bleiben. Ich drehe mich zur Couch um, ehe ich beschließe mich auf das große Sofa zusetzen, gefolgt von Negan.

Negan nutzt sofort die Chance und legt seine schmierige Hand auf meinem Oberschenkel ab. "Ich habe das Gefühl, das es heute zwischen uns schmutzig werden wird.", haucht er mit einer tiefen Stimme in mein Nacken. Ich weiche zurück und schaue schockiert auf meine Hände, die Sekunden für Sekunden anfangen immer mehr zu zittern.

Er fängt an verdächtig zu grinsen. "Also, Vanessa. Was führt dich zu mir? Du weißt doch selber, dass das theoretisch Selbstmord für dich bedeutet hier zu sein, oder?", fragt er in einem lauten Ton. Ja, Negan das weiß ich. Und wie ich das weiß. Für meine Tochter riskiere ich jedoch alles, denn sie kann nichts für meine schlechte Taten.

"Deine Tochter?.", kommt es überrascht von seinen Lippen, als hätte er es von meinen Augen abgelesen. Ich nicke, natürlich kennt er die Antwort.

"Jetzt bin aber enttäuscht. Ich dachte, du kommst wegen mir, weil du unsere Liebesgeschichte vermisst. Du bist also immer noch so scheiße Naiv. Du bist auch wirklich nur zum ficken gut, weil nachdenken kannst du ja' nicht.", schnauft er wütend und packt mein Handgelenk. Es fällt mir schwer, mich aus seinem Griff zu befreien, schließlich schaffe ich es doch und springe sofort auf, er ebenfalls.

"Gib' mir einfach meine Tochter zurück und ich verschwinde für immer aus deinem Leben. Sogar Alexandria wird dich in Ruhe lassen.", flüsterte ich ängstlich, doch er lacht nur spöttisch über meine Aussage. Er kommt immer näher auf mich zu, während ich immer weiter rückwärts laufe und die Wand schon in meinem Rücken spüren kann, da ich mich gegen sie drücke, um so weit wie möglich weg von ihm zu sein.

"Prinzessin." Irritiert sehe ich ihn an.

"Was sind deine Absichten? Warum quälst du mich so? Warum zerstörst du mein Leben? Warum nimmst du das Leben eines kleinen Mädchen auf dich, nur um mir Trauer und Schmerz zu breiten?", schreie ich, ehe meine Stimme brüchig wird durch die ganzen Tränen die aus meinen Augen strömen. Meine Hände verkrampfen sich, meine Kehle fängt an sich zuzuschnüren und mein Kiefer verspannt sich ebenfalls ungesund, während ich auf eine Antwort warte, welche ich aber nicht bekomme.

Plötzlich wird es still. Sein Blick strahlt etwas undefinierbares aus, aber dennoch wirkt er böse. Er streicht sich genervt durch das Gesicht und seufzt laut. "Diesmal werde ich beenden, was ich ursprünglich mit dir vorhatte.", kommt es sauer von seinen rissigen Lippen, ehe seine Schritte schneller werden und er mich mit beiden Händen packt.

"Nein, bitte. Bitte, Negan.", mein betteln ist zwecklos, er wird mich töten.

"Negan? Hier ist Rick. Rick Grimes von Alexandria.", ertönt die Stimme von Rick durch das Walkie-Talkie. Ist das jetzt der falsche Moment oder der richtige Moment?

Ein wütender Schnaufer kommt von Negan. Ehe er mich auf den Boden mit voller Kraft schmeißt und mir einen vernichtenden Blick zuwirft. Ängstlich bleibe ich liegen.

"Ich wüsste von selbst, wenn ein zweiter Rick Grimes meinen Arsch abwischt.", schnauft er wütend in sein Walkie-Talkie.

"Vielleicht ist sie schon bei dir, aber vielleicht auch nicht. Was ich weiß ist, das ein kleines Kind nicht dafür leiden muss. Willst du wirklich ein unschuldiges Kind auf deinem Gewissen haben? Willst du...", - "Halt dein beschissenes Maul.", unterbricht Negan wütend.

"Komm' auf den Punkt! Was willst du?", schnauft er.

"Ich habe einen Plan, wie wir Frieden für immer aushandeln können. Wir werden aus Alexandria verschwinden und es euch, den Saviors überlassen. Dafür möchte ich Vanessa und Ellie wieder haben.", kommt Rick nun zu Wort.

"Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Officer Freundlich möchte wieder seine Nase in Sachen reinstecken, die ihn eigentlich nichts angehen. Vielleicht hast du damals den falschen Beruf ausgelernt. Vielleicht hättest du Streitschlichter werden sollen und nicht ein verdammt billiger Polizist." Negans Stimme wird lauter, während er seinen Kiefer immer mehr ungesund anspannen tut. Wütend sieht er zu mir runter, das ich schlucken muss und schnell auf den Boden schaue.

"Mir geht es nur um Vanessa und die kleine. Schlage du was vor, wenn dir das Angebot nicht passt." redet Rick in voller Motivation weiter, obwohl das Negan immer mehr verärgert.

Er wird still. Seine Adern sehen nicht mehr verkrampft aus und sein Blick wirkt nachdenklich. Denkt Negan gerade wirklich nach, mich und Ellie gehen zu lassen? Das Angebot von Rick anzunehmen? Kurze Minuten vergehen, ehe er das Walkie-Talkie auf die Couch schmeißt und mich vom Boden hochzieht. "Komm' steh auf." Und schon packt er mich und zieht mich aus seinem Zimmer raus.

"Ich will da nicht rein.." Ich fange an zu weinen, denn ich möchte nicht sterben, nicht jetzt ohne meiner Tochter oder Daryl auf Wiedersehen gesagt zu haben. Stumm macht er die Tür auf und schmeißt mich in einen leeren Raum hinein. "Versuch erst gar nicht gegen mich anzukommen!", warnt er noch einmal, ehe er die Tür zu schlägt und danach zuschließt.

Wird das nun hier mein Ende sein?

Daryl Dixon: Nobody's You [FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt