Daryl Dixon: Nobody's You [FF]

»25« | I'm sorry

Liest das Kapitel mit Kopfhörer in den Ohren und lehnt euch entspannt zurück, während ihr das 8D Audio euch dazu anhört. 🥛🍩

»Daryl's PoV«

"Wieso trifft es immer die falschen Menschen?", flüstere ich schluchzend. Im Augenwinkel erkenne ich ein paar Bilder von Vanessa, die eingerahmt auf dem kleinen Tisch, neben der Couch stehen. Tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ihre Stimme, ihre Augen, ihre Lippen.. einfach alles. Mit wenigen Tränen in den Augen, greife ich mir das Bild und schmeiße es auf den Boden. Das Glas zerspringt und tausend Scherben liegen auf dem Boden. Ich greife nach dem nächsten Bild, doch Rick greift schnell meine Hand.

"Daryl, Stopp!", versucht er mich aufzuhalten. Er nimmt mir das Bild weg und legt es vorsichtig zur Seite.

"Sie ist tot, verdammt!", meine laute Stimme hallt an den Wänden und wieder will ich nach dem Bild greifen. Rasch greift Rick erneut nach meiner Hand und hält sie fest. "Daryl, bitte beruhige dich..", flüstert er eindringlich und ich schaue ihn in die Augen. Er hat nicht geweint, er lässt es nicht zu.

"Es ist meine Schuld, nicht deine!", murmelt er plötzlich. Ich merke, wie eine einsame Träne seine Wange hinunter kullert. "Sagst du das jetzt nur, damit ich mich beruhige?" hinterfrage ich stutzig und betrachte seine Hand, die mich immer noch festhält.

Er schüttelt seinen Kopf. "Es tut mir leid, Daryl, wirklich. Ich weiß, wie du dich fühlst." Mit einem Mal versteife ich mich und sehe auf, direkt in seine Augen.

"Du hast keine Ahnung verdammt! Ich habe meine Frau verloren!", mein wütender Schrei lässt Rick zusammenzucken und er schluckt.  Jetzt scheint Rick erst zu begreifen, was er gerade gesagt hat. "Frau? Wolltest du sie..." - "Ja, Rick. Ich wollte ihr einen Antrag machen und sie Heiraten. Du weißt, dass sie mich verändert hat." unterbreche ich ihn. Wenn man traurig ist, sagt man oft Dinge, über die man nicht nachdenkt. Das begreife ich aber erst, als ich die Worte schon ausgesprochen habe und die Trauer ins seinen Augen erkenne. Natürlich kennt Rick dieses Gefühl. Er hat seinen besten Freund getötet, seine Frau verloren und die Menschen verloren, die uns am Anfang begleitet haben und versucht haben, mit uns was aufzubauen.

"Daryl..", flüstert er leise, obwohl er bestimmt nicht weiß, was er jetzt noch sagen soll. "Ich habe das nicht so gemeint. Ich weiß, du hast viel mehr verloren als ich..", murmele ich verzweifelt. Im Endeffekt sitzen wir doch alle im selben Boot, haben doch das selbe Problem. 

"Wir konnten sie einfach nicht retten, sehe es bitte ein.", erwidert er leise und ich spüre sofort die Wut in mir. Die Wut es richtig zu stellen.

"Doch Rick, das hätten wir gekonnt! Du wolltest dich bloß nicht dagegen stellen und so tun, als wäre das alles eine Lösung. Die Lösung Vorräte zu beschaffen um dafür leben zu dürfen. Manchmal frage ich mich echt, was die Zeit aus dir gemacht hat. Jetzt lässt du dich herum schubsen und denkst, wir alle wären stolz auf dich."

Er ließ einen traurigen Seufzer von sich und schaut auf den Boden. "Ich weiß.." murmelt er und schaut mich wieder an.

"Sind wir überhaupt auf der selben Seite, Rick?", frage ich und schaue ihn ernst an. Sein Blick wurde strenger, dennoch wirkt er leicht verwirrt. "Sag' du es mir!", erwiderte er skeptisch.

"O man, das habe ich doch versucht. Anscheinend willst du es nicht hören!" hauche ich gefährlich leise und schaue ihn mit einen kalten Blick in die Augen.

"Ich muss hier raus. Das Haus macht mich Wahnsinnig und überall rieche ich ihren Duft, als würde sie neben mir laufen..", schluchze ich und schaue wieder frustriert auf den Boden.

"Es erinnert dich alles hier an sie, stimmt?", fragt er flüsternd und sieht mich enttäuscht an.

"Man fühlt sich ihr plötzlich wieder nahe, auch wenn es nie wieder so sein wird.", beantworte ich, ehe ich mir den Rucksack schnappe und aus dem Haus flüchte.

"Daryl, warte!", höre ich noch Rick schreien, doch es ist mir egal. Ich habe Rick nie was getan und trotzdem tut er mir sowas an..

Ist das hier überhaupt noch alles Real?