Daryl Dixon: Nobody's You [FF]

»54« | confession

»Nessa's PoV«

Ich zucke zusammen und weiche zurück. Im selben Moment spüre ich die Wand in meinem Rücken und schaue zitternd zu ihm. "Das ist ja niedlich!", lacht er hämisch und greift nach meinem Handgelenken. Hart zieht er mich zu sich und ich versuche verzweifelt mit den Beinen mach ihn zu treten. "Lass die Scheiße!", zischt er und im nächsten Moment brennt meine Wange. Tränen steigen mir in die Augen und ich gebe ein leises wimmern von mir. Bevor ich ahne, was er vorhat, passiert es auch schon im selben Moment. "Bitte nicht...", wimmere ich leise, doch er beginnt nur sein T-Shirt auszuziehen, ehe er sich seine Hose widmet. Nach wenigen Sekunden steht er komplett nackt vor mir und ich weiche nur noch weiter zurück, auch wenn ich wieder die Wand in meinem Rücken spüre.

"Vanessa, es ist Zeit für deine Strafe!"

....

Schlagartig öffnen sich meine Augen und meine Atmung klingt nicht mehr entspannend oder ruhig, eher das Gegenteil. Ich versuche es zu vergessen. Ich versuche die Albträume loszuwerden, doch sie verfolgen mich jeden Tag aufs neue. Ich bin immer noch unfassbar müde und der Gedanke, dass Negan bald hier sein wird, bringt mich um.

"Vanessa, alles okey?", fragt Carl besorgt, nachdem er mich gehört hat. Ich reiße noch weiter meine Augen auf und sehe ihn verwirrt ins Gesicht. Warum bin ich hier? Bin ich etwa eingeschlafen? Meine Mimik lässt sich schnell in seinen Augen realisieren und wie von selbst fängt er an die Sache zu erzählen. "Du bist eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken. Tut mir leid, aber du sahst wirklich echt müde aus."

"Sind sie schon zurück?, stottere ich vor Angst und sehe Carl verzweifelt in die Augen. Gerade als Carl antworten wollte, höre ich schon den Wagen draußen. Ich springe auf und schaue aus dem Fenster. "Ja, sie sind eben angekommen." beantwortet er diese Frage, nachdem er es mitbekommen hat. Ich warte keine Sekunde länger, ehe ich mich vom Fenster löse und nach unten laufe, wo Michonne schon auf Rick's Anwesenheit wartet.

Ich reiße die Tür auf, aber breche sofort zusammen, als mich die braunen - großen Augen mustern. "Negan..." Und schon falle ich auf meine Knie und jeder Gedanke geht mir durch den Kopf. Wie er mich geschlagen hat. Mich vergewaltigt hat und mir die Magersucht eingebrockt hat. Ich hasse ihn, sehr sogar.

"Vanessa..." Daryl's Stimme holt mich zurück in die Realität. "Komm steh auf.", vorsichtig hilft er mir hoch und zieht mich sofort in seine Arme. Noch immer mustere ich Negan und verliere ihn keine einzige Sekunde aus meinem Sichtfeld. Wie er da steht.. gefesselt und trotzdem lacht er schadenfroh darüber.

"Vanessa, du siehst gut aus.", betont er schadenfroh, weshalb ich anfange zu wimmern. "Wie ich sehe, bist du noch genauso eine Heulsuse wie damals."

Daryl löst sich von mir, ehe er in schnellen Schritten auf Negan zu läuft und ihn eine Backpfeife verpasst. Negan fällt auf den Boden, doch noch immer lacht er nur darüber. "Ha.... Ha... Ihr seid so am Arsch, wenn das meine Leute mitbekommen.." erklärt er in einem zaghaften Tonfall, ehe er mich wieder anschaut.

"Und du, Vanessa? Du wirst bald wieder mir gehören." Rick zieht ihn achtlos vom Boden hoch und schubst ihn Richtung Zelle.
"Ja, Ja. Deine Sprüche werden mittlerweile Langweilig.", erwidert Rick gelangweilt von Negan's billigen Sprüchen.

Vorsichtig greife ich nach Daryl's Hand und beobachte das Szenarium vor mir. Ich will hier stehen bleiben. Ich möchte da nicht rein und ihn weiter anschauen. Ich fange an zu wimmern und möchte es einfach vergessen. Negan hat es verdient. Er soll verrecken in dieser Zelle!

"Keine Angst, er kann dir nichts mehr tun. Wir haben ihn jetzt da, wo wir ihn haben wollten und da kommt er nicht mehr raus, glaub mir.", haucht er leise mein Ohr, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn drückt und sich von meiner Hand löst.

Frustriert schaue ich Daryl hinterher und fühle mich wie erstarrt. Ich dachte, dass alles wäre einfach, doch wir haben wahrscheinlich einen Krieg ausgelöst. Einen Krieg, den niemand besiegen kann. Der Gedanke in meinem Kopf explodiert und lässt mich die Zukunft sehen.

Ein unangenehmes Gefühl in mir breitet sich aus und alles wird schwarz.