»56« | you don't own me Negan

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»Nessa's PoV«

Tage sind vergangen. Tage an denen Dwight immer wieder hier war, um die neue Zukunft -ohne Negan, zu planen. Tage die schnell vorbei gingen, aber dennoch gefährlich waren für jeden einzelnen von uns. Ich bin immer noch der Meinung, das wir lieber Negan töten sollten, doch auch jetzt hat sich Daryl daran gewöhnt den Ablauf von Rick zu befolgen. Immer seltener, bekomme ich Daryl's Anwesenheit mit, da er seine Stunden und Kräfte Sanctuary widmet. Sie wollen was aufbauen. Rick's Idee eine Chance geben. Ich weiß aber,  das irgendwann der Tag kommen wird, wo Negan es schaffen wird aus der Zelle zu flüchten und dann alles auf einen Schlag zerstörten wird. Wieso Zweifel ich immer so hart an Dingen?

"Ganz schön kalt heute, findest du nicht?", fragt Negan mit tiefer Stimme, ehe seine Augen mich in seinem Sichtfeld fokussieren. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich jeden Tag Negan in der Zelle besuche, um auf Nummer sicher zu gehen. Natürlich versucht er mit mir ein Gespräch anzufangen, aber seine versuche ignoriere ich gescheit.

"Halt dein Mund und iss' lieber das Essen!", erwidere ich mit eiskalter Stimme, ehe ich das Tablett in seine winzige Zelle hineinschiebe. Eigentlich hat mir Rick verboten, dass ich mich um den Zustand von Negan kümmern soll, aber dennoch will ich vor Augen sehen wie er Tag für Tag leidet.

Angewidert betrachtet er das Tablett, ehe er seinen Fuß nach hinten streckt und das Tablett wegtretet. "Kein Hunger.", motzt er undankbar über meine Geste.

"Iss!", fordere ich zähneknirschend. "Mir egal, ob das nun vom Boden aufsammeln musst."
Meine Stimme klingt stark und unnahbar, doch das ist nur eine Fassade. "Der Hungerstreik bringt dir nichts, also iss' lieber!" füge ich leise hinzu, während ich das Tablett zurück in seine Zelle schiebe.

"Ich streike nicht.", erwidert er ruhig. Warum er auf einmal so entspannt ist, wundert mich irgendwie.

"Was soll das dann werden?", hinterfrage ich stutzig.

"Ich habe einfach keine Lust was zu essen. Aber schön dass du dich so um mich sorgst." Er will mich provozieren. Er weiß genau, das ich immer noch eine gewisse Angst vor ihm habe. Er will mich beeinflussen und ich bin auch noch so dumm und lasse mich darauf ein. Super Vanessa.

"Wir... Ich halte dich wenigstens am Leben und wer leben will isst auch. Also iss, Negan. Es ist ein schöner Tag." Augenblicklich verändert sich seine Mimik und er beginnt damit mich auszulachen. Ich balle meine Hände zu Fäusten und versuche die Provokation nicht zu beachten.

"In einer Stunde bin ich wieder zurück und dann ist das hier weg!" füge ich zähneknirschend hinzu, während ich mich zur Tür drehe, auf dem Weg die Zelle nun zu verlassen.

"War das schon alles?" Sofort bleibe ich stehen und drehe mich zurück. "Du willst dass ich esse und ich will, das du hier bleibst und mit mir redest. Ich bin doch der Beweis, das ihr hier ein neues Leben aufbaut. Na ja und wenn ich verhungere, bin ich kein Beweis mehr dafür.." - "Ich dachte du bist nicht im Hungerstreik?", unterbreche ich ihn leicht verwirrt.

"Nicht wenn du hier bleibst und mit mir redest." beantwortet er mit leiser Stimme.

"Na schön. In etwa 20 Minuten erreicht die Sonne diesen Gitterstab, das ist alles was du bekommst! Du willst reden? Nur zu." Sofort lasse ich mich in den Stuhl vor mir fallen, während ich schon sein hinterhältiges lachen in meinen Ohren hören kann.

"Daryl war nicht dein erster, oder?" - "Bitte was?", unterbrecht ich ihn sofort, ehe ich anfange darüber zu lachen.

"War meine Frage nicht verständlich? Darauf will ich hindeuten, dass du wahrscheinlich auch was mit Rick am laufen hattest oder hast.", beantwortet er knapp. Wieder beginne ich zu lachen und klatsche in einem sarkastischen Rhythmus in die Hände. "Wow Negan. Wow, ehrlich! Wie du versuchst mich zu provozieren, obwohl du für immer in dieser Zelle eingesperrt sein wirst."

"Provozieren? Nein. Das ist eine Frage und die möchte ich beantwortet bekommen, sonst esse ich nichts." erwidert er Schulter zuckend.

Ich bleibe still, während ich überlege Negan's Frage zu beantworten, entscheide mich jedoch diese Frage zu ignorieren. ''Wie kommst du auf so eine Frage?'' Das still bleiben hätte ich mir auch gleich ersparen können.

Verdächtig fängt er an zu grinsen, während er sich zu der leeren Wand dreht und diese überlegend betrachtet. ''Ja... Ich kann immer noch deinen ängstlichen Blick vor Augen sehen, als ihr alle versammelt auf der Lichtung gekniet hattet und ich verlangt habe, das du einen von beiden umbringst. Rick oder Daryl. Ich weiß noch, wie ich dich gebrochen habe, als du Lucille in der Hand hieltest und jeder dich ängstlich angeschaut hat, jedoch wolltest du keinen von beiden umbringen.''

Ich bleibe still, schlucke laut und will seine Worte schnell aus meinen Ohren bekommen. Er hat Recht. Doch ahne ich, dass das nicht seine letzen Worte bleiben und ich habe Recht. Augenblicklich setzt er mit einem anderem Thema fort.

''Hinter Mauern und Gittern gehen wir ein. Du weißt das, weil du jeden Tag hier bist und nicht vergessen kannst, was ich dir angetan habe. Ich bin also sicher, du weißt genau was ich mit meiner eigentlichen Frage meine.'' - ''Negan, wie lange willst du noch über deine beschissene Lage berichten? Ich bin hier, weil ich dich leiden sehen möchte! Ich bin hier, weil du vor Augen sehen sollst, wie es ist so behandelt zu werden, obwohl ich noch angenehm bin - im vergleich wie du mich die letzten 5 Jahre behandelt hattest!'', unterbreche ich ihn Zähneknirschend.

''Du kennst mich nicht Negan, das wirst du niemals tun.'', füge ich kalt hinzu. Ich stehe von meinem Stuhl auf, ehe ich mich wieder zur Tür begehe um die Zelle zu verlassen, bis ich nur noch ein ''Das hat alles erst begonnen.'' von Negan wahrnehme.

Was hat er vor?

Daryl Dixon: Nobody's You [FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt