Kapitull Tre

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KAPITULL TRE - Po du me flejt

Song: Para Siempre - Mozzik& Getinjo            Para Siempre ist spanisch, der Song an sich aber albanisch und bedeutet ,,für immer"

Luan

Meine Augen brennen, tränen wegen dem Schmerz den dieses Scheißzeug verursacht hat. Ich greife blind nach dem unteren Stoff meines T-Shirts und wische mir grob über meine Augen. ,,Wie wärs, wenn du dich abspritzen lässt?". Ich schnaube, antworte Granit nicht und fahre damit fort, mir die Farbe aus den Augen zu wischen, bis der Schmerz halbwegs verschwindet und ich meine Augen wieder öffnen kann. ,,Ich hasse dieses kleine Biest", grummel ich und lasse den Stoff wieder los, bevor ich die Straße entlang sehe, auf der Suche nach diesem Mädchen. Aber sie ist schon längst abgehauen und lacht sich wahrscheinlich schlapp darüber, was sie getan hat. Wenn ich könnte, würde ich sie erwürgen. ,,Du siehst die Kleine sowieso nicht wieder, Luan. Mach dir keinen Kopf wegen der." So aufmunternd und beruhigend seine Worte auch auf mich wirken sollten, bewirken sie nur das Gegenteil und ich lasse die Wut heraus, die ich vorhin versucht hatte, vor ihr nicht raus zu lassen. ,,Was dachte dieses Mädchen überhaupt wer sie ist? Verdammt, ich bin Luan Gashi und sie nur ein dämliches Straßenmädchen! Niemand hat es jemals gewagt, so mit mir zu reden." Mir ist selbst bewusst, dass wie ich mit ihr geredet habe, alles andere als richtig war. Aber die Art wie sie mich so abfällig angesehen hat, ihre respektlosen Worte und ihr Verhalten, hat so einen Zorn in mir entfacht, dass ich all meine Prioritäten gegenüber Frauen, vergessen und mich wie ein Idiot benommen habe. Hätte sie mich bei ihrer Flucht nicht nochmal mit Farbe abgeworfen, hätte ich vielleicht sogar Schuldgefühle ihr gegenüber.

,,Sagt was ihr wollt, Leute. Aber ich weiß, dass das Mädchen die Richtige für unseren Löwen ist." Ich reiße meine Augen auf und sehe Bashkim entgeistert an. Also, mir ist zwar bewusst, dass er nicht sonderlich intelligent ist und auch nicht gerade ein hohes Niveau bei Mädchen anfordert, aber das was gerade aus seinem Mund kam, ist völliger Schwachsinn. Mehr als nur das. Es weicht so heftig von der Realität ab, dass ich mir eigentlich Sorgen machen müsste, ob er nicht psychologische Hilfe benötigt. ,,Und Granit und Jeton sind ein schwules Pärchen, oder wie soll ich das verstehen?" Der Sarkasmus in meiner Stimme klingt scharf und abwehrend gegenüber dem was er von sich gegeben hat, aber Bashkim grinst mich nur Augenbrauen wackelnd an, als hätte ich ihm die Antwort geliefert, die er gebraucht hat. ,,Granit?" Ich sehe zu Jeton, der Granit tief ein und aus atmend ansieht und ziehe skeptisch eine Augenbraue hoch. Und dann kommt schon das Theater, das ich befürchtet habe. Langsam glaube ich, dass sich alle gegen mich verschwören. ,,Heirate mich, Baby." Granit greift nach Jetons Händen und lässt einen so weiblichen Schrei heraus, dass ich mein Gesicht verziehe und bemerke, wie einige Leute die an uns vorbei laufen, Granit einen merkwürdigen Blick zu werfen. ,,Siehst du, Luan. Ich sagte doch, dass sie deine Traumfrau ist." Ich verdrehe meine Augen und ertrage es nicht, Granit und Jeton noch länger bei ihrem schwulen Drama zu zusehen. Das alles geht mir gewaltig auf den Sack und zu dem kackt es ziemlich in mein Ego rein, dass meine besten Freunde wirklich denken, dass so ein Mädchen wie sie, meine Traumfrau sein könnte. Meine Traumfrau benimmt sich nicht wie ein bissiges kleines Kind und wirft Menschen mit Farbe ab. Und zudem ist sie keine Kontermaschine aus einem herunter gekommenen Viertel, das mich Snob nennt und denkt über mich urteilen zu können. Sie ist eher, die seltene Art von Frau, der ich nie wieder begegnen will. Dafür, würde ich sogar Dua an Allah machen. ,,Seid einfach leise und lasst uns zu mir nach Hause fahren. Ich will nicht noch länger wie ein Clown rum laufen."

Ich steige aus dem Auto aus und werfe Lirim die Schlüssel zu. ,,Deine Eltern sind zu Hause." Er muss gar nicht erst erwähnen, dass das eine Warnung sein soll. Spätestens gleich werden meine Eltern mir eine Predigt darüber halten, dass der Erbe ihrer Firma, nicht so in den Straßen von Triana rumlaufen kann. Das macht doch unseren ach so tollen Ruf kaputt und stellt mich wie ein kleines Kind dar. Noch ein Grund, diese Budallica zu hassen. Sie verschafft mir nur Ärger. ,,Sollten wir nicht lieber gehen?" Ich merke Jeton sofort an, dass er Angst vor meinen Eltern hat und am liebsten genau so schnell flüchten würde, wie das Mädchen heute Vormittag. ,,Ich finde die Idee gut," murmelt Bashkim unsicher und wirft mir einen unschuldigen Blick zu. ,,Klar, lasst mich alle einfach alleine mit den Biestern," rufe ich sarkastisch und verdrehe meine Augen als ich erkenne, dass meine besten Freunde alles andere als begeistert von dem Gedanken sind, die Villa zu betreten. ,,In Gedanken werden wir bei dir sein, Vllavi jem". Bashkim salutiert und rennt los, gefolgt von Jeton. Granit jedoch, bleibt als einziger bei mir stehen und entschließt sich dazu, mir Beistand zu leisten. ,,Na komm, lass uns rein gehen." Er lächelt aufmunternd, aber der Gedanke meine Eltern zu sehen, verursacht einen Kloß in meinem Hals. Ich kann nur darauf hoffen, dass mein Bruder Afrim zu Hause ist.

Ich öffne verkrampft die Haustür und schlüpfe leise aus meinen Schuhen, die ich ordentlich in den weißen Schrank lege, bevor ich kurz auf Granit warte und dann mit ihm zusammen durch den Flur laufe, direkt auf den Weg zu den Treppen, die nach oben und damit auch zu meinem Zimmer führen. ,,Willst du deine Eltern nicht begrüßen, djali jem?" Ich zucke zusammen als hinter mir die kalte Stimme meiner Mutter ertönt und drehe mich mit angespanntem Körper zu ihr um. Bis jetzt, hatte ich die Hoffnung, dass wir beide leise genug wären, dass sie uns gar nicht bemerken. Falsch gedacht, zu meinem Leid. Ihr entsetzter Blick der mich trifft, hätte mich fast zum Lachen gebracht, wäre da nicht mein Vater neben ihr gewesen, der sofort los geschrien hätte. ,,Wie zum Teufel siehst du denn aus? Schämst du dich gar nicht, so rum zu laufen?!" Ich beiße meine Zähne zusammen und schweige, während mein Vater sein Gebrüll fortsetzt. ,,Ich schwöre dir bei Gott, wenn du unseren Ruf durch dein kindisches Benehmen auch nur ansatzweise beschädigt hast, dann pass auf dich auf." Ich weiß was er damit mein. Meine Mutter weiß es auch. Selbst Granit weiß es. ,,Verschwinde in dein Zimmer, du Nichtsnutz! Und mach dich gefälligst fertig, wir gehen heute Abend essen." Ich schlucke hart, ignoriere den Schmerz in meiner Brust und drehe mich um, bereit in mein Zimmer zu gehen. Mich zu verteidigen und zu erklären, dass mein Aussehen nicht einmal meine Schuld ist, bringt sowieso nichts. Als Granit, der wortlos alles mitgehört hat, mir folgen will, hält mein Vater ihn auf. ,,Geh nach Hause Granit. Deine Eltern warten bestimmt schon auf dich, immer hin gehen wir alle heute Abend essen". Und damit lässt mich auch mein bester Freund zurück an einem Ort, an dem ich gar nicht sein will. Dieses Mädchen hatte recht, mit ihrer Abscheu gegenüber diesem Snob Viertel. Ich hasse es auch, Budallic, denke ich müde und laufe mit hängenden Schultern nach oben.

,,Luan? Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?" Mein Bruder Afrim fängt sofort an zu lachen, als er sieht, dass ich über und über mit roter und violetter Farbe bedeckt bin. Ich hingegen, finde es alles andere als witzig und bleibe stumm, während er so sehr lacht, dass ihm schon fast Tränen kommen. Als er endlich fertig ist mit seinem Lachanfall und mich fragend ansieht, öffne ich monton meinen Mund. ,,So ein Mädchen dachte, dass es eine gute Idee wäre mich mit Farbe zu bewerfen. Zwei mal." Ich nehme es ihm nicht übel, dass er wieder anfängt zu kichern. Ich würde auch lachen, wäre ich nicht derjenige, der mit Farbe voll geklatscht ist. ,,War sie wenigstens süß?" Ich laufe an ihm vorbei in mein Zimmer und höre wie er mir eillig folgt. ,,Wenn du zickige Biester mit großer Klappe und dem Verhalten einer respektlosen Idiotin, süß findest, dann ja. Sehr sogar." Ich ziehe mein T-Shirt über meinen Kopf und werfe es sofort in den Mülleimer. Ist sowieso nicht mehr zu retten. Afrim schmunzelt mich an und als ich erkenne, dass seine Augen funkeln, runzel ich misstrauisch meine Stirn. ,,Ich glaube, das ist der Anfang einer Liebesgeschichte, Brüderchen." Bevor das passiert, bringe ich mich lieber selber um. ,,Rede keinen Müll, Afrim. Überhaupt, wieso verschwören sich alle gegen mich?" Genervt laufe ich in mein Badezimmer und ignoriere Afrims dämliches Grinsen. Die haben doch alle keine Ahnung, auf was für Mädchen ich stehe. Mit so einer wie ihr, würde ich niemals etwas anfangen. Niemals.

Alovestory03 XX

Dua    Bittgebet

Djali jem       Mein Junge/Sohn

Po do me flejt         Ich will schlafen

Fuck you, Babe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt