Kapitull Katërmbëdhjetë

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KAPITULL KATËRMBËDHJETË - Manchmal werden Idioten zu Helden. Und manchmal bleiben Idioten nun mal Idioten.

Song: Bakllava - Butrint Imeri & Gjiko
       

Afërdita

Auch, wenn die Treppe gefährlich wackelt und vor Angst mein Körper erzittert, halte ich mich davon ab, wieder nach Luans Hand zu greifen. Stattdessen folge ich ihm schweigend, während ich mich innerlich selbst dazu auffordere, ruhig zu bleiben. Als schließlich endlich die Treppe mitten auf dem Dach der Industrie endet, kann ich mich nicht davon abhalten, erleichtert zu seufzen. Luan hält ein paar Schritte von der Treppe entfernt an und dreht sich still zu mir um, ohne irgendein giftiges Wort darüber zu verlieren, was für ein Feigling ich bin. Es hätte mich nämlich kein bisschen überrascht. Was mich eher überrascht ist, dass er es nicht tut. ,,Alles okay, Dita?" Der besorgte Ausdruck auf seinem Gesicht, wundert mich, aber ich nicke nur schweigend um seine Frage zu beantworten und laufe unwohl weiter auf dem Dach rum. Weiter am Rand, halte ich schließlich inne und blicke gefesselt auf das, was einige Meter entfernt, liegt.

Das Dach ist ziemlich groß und die Aussicht dafür, dass es nur ein Industriegebäude ist, ist erstaunlich schön. Es zeigt einen direkten Ausblick mitten auf das Meer. Und besonders jetzt, ist es einfach unglaublich. ,,Meine Freunde und ich kommen oft hier her." Luan stellt sich neben mich und vergräbt seine Hände in die Taschen seiner Hose, während sein Blick verträumt zum Meer wandert. ,,Einfach abschalten, die Sicht genießen und an nichts mehr denken, das uns wahnsinng macht." Ich blicke überrascht zu ihm hoch, jedoch liegt sein Blick immer noch auf das blaue Wasser. ,,Wieso hast du mich hergebracht, Luan?" Das ist sein Rückzugsort. Ein Treffpunkt von ihm und seinen Freunden, wenn alles zu viel wird. Und dann bringt er ausgerechnet mich, die Budallica hier her? ,,Ich dachte, du solltest für ein paar Minuten auch vergessen. Hilft um nicht ganz verrückt zu werden."

,,Obwohl." Er sieht grinsend zu mir herunter, worauf hin ich skeptisch eine Augenbraue hebe. ,,Verrückt bist du ja schon längst." Empört forme ich meine Hand zur Faust und boxe ihm in den Bauch. Dass ich mir dabei eher weh tue, als ihm, lasse ich mir nicht anmerken. Ich verstecke meine schmerzende Hand in meiner anderen und beiße fest die Zähne zusammen. Dass Luan dabei grinst, ignoriere ich beleidigt. ,,Du hast doch schon gesehen, dass ich Muskeln habe, Budallica. Wieso schlägst du also zu? Du hast dir bestimmt mehr weh getan, als mir." Er nimmt meine Hand in seine und pustet darauf. Dass er das nur macht, um sich über mich lustig zu machen, ist mehr als nur deutlich. Deshalb entziehe ich ihm Augenverdrehend meine Hand wieder. ,, Oder warte mal.. brauchst du etwa noch ein paar Minuten zum starren, damit du dieses mal wirklich genau hinsehen kannst, ohne gleich fast ohnmächtig zu werden? Würde das dich davon abhalten, dir noch einmal selbst weh zutun?" Ich öffne schockiert meinen Mund und spüre wie mir das Blut in die Wangen schießt. ,,Halt die Klappe, Gashi!" Rufe ich, als er anfängt los zu lachen und kann dabei nicht verhindern, dass meine Mundwinkel zucken. Ich höre ihm zum ersten mal, richtig lachen und dabei klingt er wie ein Esel, mit richtig süßen Grübchen, die ich jetzt besonders deutlich sehen kann. Er hört sich an wie ein Esel, der gerade erstickt. Wie ein hässlicher Esel, der gerade erstickt.

,,Ach komm.. -wie heißt du mit Nachnamen?" Perplex sieht er zu mir runter und fährt sich durch sein braunes Haar. ,,Ist ein Geheimnis." Ich lächel ihn provokant an. Wenn er sich wie ein doofes Kind verhalten darf, dann darf ich es doch auch. ,,Das ist nicht fair. Meinen Nachnamen kennst du auch." Er verschränkt seine Arme vor seiner Brust und fast hätte ich dasselbe getan, wenn ich mich nicht daran erinnert hätte, was seine Reaktion darauf gewesen ist. Also lasse ich es. ,,Ja, weil jeder deinen Nachnamen kennt." Gelogen. Ich kannte ihn nicht. Aber das muss er ja nicht wissen. ,,Wieso verrätst du mir denn nicht deinen Nachnamen, Hexe? Das ist ziemlich kindisch." Ich kneife meine Augen zusammen und bohre schnaubend meinen Finger in seine Brust. ,,Du bist doch der, der sich kindisch benimmt. Die Wette mit Dardan, die Essensschlacht, dann hast du dich auch einfach vor mir ausgezogen und mich gezwungen mit dir zu kommen." Während ich rede, schlage ich meinen Finger immer härter gegen seinen Körper und fauche ihn genervt an. Irgendwann hält Luan meinen Finger auf und umklammert ihn mit seiner Hand. Danach beugt er sich zu mir, so dass wir auf Augenhöhe sind.

,,Du bist genau so kindisch, Afërdita. Du hast mir zwei mal Farbe ins Gesicht geklatscht, bei der Essensschlacht mitgemacht und mir dabei Trelece in den Nacken gespuckt und jetzt willst du mir nicht mal deinen Nachnamen verraten." Statt zu antworten, schmolle ich beleidigt und sehe ihm angriffslustig direkt in seine grünen Augen. ,,Ich werde dich küssen, wenn du mir deinen Nachnamen nicht verräst." Perplex weite ich meine Augen und sehe ihn so an, als wäre er verrückt geworden. Aber Luan, sieht das ganz anders als ich. Er bleibt ruhig vor mir stehen und sieht mich so ernst an, dass mir kurz die Luft weg bleibt. ,,K-küssen?" Wiederhole ich schockiert, worauf hin Luan sich mir nähert und kaum merklich grinst. ,,Genau, Zwerg. Küssen." Ich schüttel langsam meinen Kopf und lasse ihn nicht aus den Augen. Zu groß, ist die Paranoia, dass er sich urplötzlich zu nah an mich wagen und mich wirklich küssen könnte. Das ist nämlich alles andere als das, was ich will. Luan aber, interessiert das sowieso nicht. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen bei dem Gedanken und ich spüre wie mein Magen sich schmerzhaft verkrampft und mich das Gefühl überkommt, mich übergeben zu müssen. Dieser Idiot soll es gar nicht erst wagen seine ekligen Lippen auf meine zu legen, sonst mache ich ihn zeugungsunfähig. ,,Wag es gar nicht erst, Gashi," zische ich ihn, mit zusammen gekniffenen Augen, zornig an. Es macht mich so unglaublich wütend, dass dieser Esel mal wieder denkt, dass nur weil er ein reicher Snob ist, er bekommen könnte, was er will. ,,Du hast die Wahl, Prinzessin." Es ist schon fast demütigend und lächerlich zugleich, wie Luan mit mir spricht, wie er sich benimmt. Als, wenn er alles in dieser verfickten Welt bekommen könnte. Aber so ist das nun mal nicht, auch wenn er denkt, es würde helfen andere zu erpressen. Und deshalb, bleibe ich stur bei der Entscheidung, nichts von beidem zutun. Luan kann mich nicht kontrollieren und vor allem, kann er mich nicht vor die Wahl stellen. Ich weiß, dass es total dämlich ist, dass er total dämlich ist. Aber naja, er ist Luan Gashi. Von so einem wie ihm, ist nichts anderes zu erwarten.

,,Stimmt genau, du Arschloch. Meine Wahl ist, nichts davon zutun." Luan ist und bleibt ein Idiot. Egal was er jemals tun wird. Nach diesem beschissenen Tag, will ich nie wieder, etwas mit diesem Idioten zutun haben. Nie wieder. ,,Bist du dir da ganz sicher, Dita?" Als Luan mir schmunzelnd näher kommt, weiche ich angepisst zurück und drücke abwehrend meine Hände gegen seinen Körper, der unter meinen Fingern zu erbeben beginnt. Dabei sehe ich zur Seite, statt zu ihm und kurz bringt mich sein rasender Herzschlag aus der Fassung, aber als er dann spricht, bekomme ich mich schnell wieder unter Kontrolle und weiche weiter zurück, obwohl er mir nicht einmal noch näher kommt. Ich weiche weiter zurück, um Luan nicht mehr so nah zu sein, dass mein Herz mir fast aus der Brust springt und  umgehe der Gefahr, meinen ersten Kuss ausgerechnet an einem Esel zu verlieren. Bis ich dann plötzlich höre wie Luan mich anbrüllt. Aber dann ist es schon zu spät. Ich begang einen fantalen Fehler in dem ich mich immer weiter auf den Rand des Daches begeben habe, denn auf einmal verschwindet der Boden unter meinen Füßen und ich beginne zu fallen.

Alovestory03 XX

Fuck you, Babe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt