Kapitull pesëdhjetë dy

2K 146 41
                                    

KAPITULL PESËDHJETË DY - Ausreißer

Song: kEin PrOBLeM - Dardan (unbedingt anhören!!)

Luan

„Du hast was getan?!", zische ich fassungslos und sehe immer wieder zwischen dem hinterhältigem Gesicht von Melisa und dem von Dita hin und her, in dem sich zu viele Gefühle widerspiegeln, die in ein einziges Chaos geraten.

Die eine, ist meine zukünftige Braut. Die andere, die tiefe Sehnsucht meines Herzens. Und beide zerreißen mich Stück für Stück.

„Wie kann ein Mensch, nur so widerlich sein?", wispere ich angewidert und sehe sie so abscheulich an, so voller Hass, dass das fiese Lächeln auf ihren Lippen, verfliegt und sich ihre Augen vor Wut zu Schlitzen formen.

Dass wir längst die Treppe runter gelaufen sein sollten, interessiert in diesem Moment keinen von uns beiden. Ebenso wenig, wie das verwirrte Publikum, das immer noch auf uns wartet.

„Ich bin widerlich? Du hast mich doch mit dieser Hure betrogen!" Sie klingt so verletzt, so zornig, dass ich nur perplex zu ihr sehen kann. Ich weiß, ich sollte kein Mitleid mit ihr empfinden, aber in diesem Moment, wird mir plötzlich bewusst, dass ich die ganze Zeit nur an mich gedacht habe. Diese paar Sekunden, in denen ich ihr Gesicht mustere, ihr das Gefühlschaos anmerke, nagen hart an meinem Gewissen, den Gedanken die nur Dita und mir galten.

Ich dachte nicht daran, was diese Verlobung für Melisa bedeutet. Ich versetzte mich nie in ihre Lage, dachte nur selbstsüchtig an mich und meine Probleme und ließ sie vollkommen außen vor, obwohl sie genauso wie ich, dazu gezwungen wurde, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und damit vielleicht sogar einen Mann, dem bereits ihr Herz gehört. Plötzlich wird mir mit einem Schlag etwas bewusst, etwas woran ich schon längst hätte denken sollen.

Etwas, das in diesem Moment, alles veränderte. Ich bereue nichts was ich getan habe, weder dass ich mich in Dita verliebt habe, noch dass ich meine Verlobte betrogen habe. Aber mit einem mal explodiert etwas in mir und ein Adrenalinrausch, nimmt mich vollkommen ein. Es ist, wie als könnte ich aufeinmal mein Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Und das tue ich auch.

„Willst du das hier? Willst du mich wirklich heiraten, Melisa?" Aus Angst, dass es tatsächlich ihr Wunsch sein könnte, beginnt mein Herz aufgeregt gegen meine Brust zu schlagen und die Sekunden, die vergehen ohne dass sie antwortet, zerreißen beinah meine Nerven.

Die Frage, die ich ihr sanft stelle, scheint sie komplett umgehauen zu haben. Sie sieht mich nur mit offenem Mund an und als sich wie aus dem Nichts Tränen in ihren Augen ansammeln und sie wenige Sekunden später wild, hektisch den Kopf schüttelt, weiß ich was ich zutun habe. Ihre Fassade, die Maske eines Herzlosen, unnahbaren Mädchen, blättert komplett von ihr ab und hinterlässt nur ein in Traurigkeit getränktes Mädchen.

Hätte ich ihr doch nur einen Moment zugehört, bei all den gescheiterten Versuchen ihrerseits um mit mir zu sprechen. Hätten wir uns beiden, doch nur unsere Geschichten erzählt und damit dieses ganze Durcheinander verhindert.

„Was tust du dann hier? Verdammt, renn!" Es ist wie ein Schlag ins Gesicht, dass ich zuerst ihr diesen Rat geben muss, bevor ich selbst begreife, dass ich das selbe tun sollte. Nur auf eine andere Art und Weise.

Zuerst sieht mich Melisa perplex an, das Gesicht genauso Tränen benetzt wie Ditas, der ich in diesen Minuten, keine Aufmersamkeit mehr schenke.

Fuck you, Babe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt