Kapitull Tridhjetë e Shtatë

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KAPITULL TRIDHJETË E SHTATË - Silvester

Song: KISS KISS - Ledri Vula ft
Lumi B

Afërdita

Laute Musik ertönt aus den Boxen, umhüllt das ganze Waldgebiet und lässt den Boden unter meinen Füßen erzittern. Hunderte von Menschen, bewegen ihren Körper zur Musik, heben bereits betrunken ihre halb vollen Flaschen und ergeben sich der ausgelassenen Stimmung, die alle mitsamt mir durch flutet. Es ist wie ein Beruhungsmittel, wie als würde die Ohrenbetäubende Musik, sich wie eine Blase um mich legen und dafür sorgen, dass ich gefährlich ruhig an einer Flasche nippe und mich dem Beat ergebe. Es durch pumpt meine Venen mit Gift, der meinen kompletten Körper ruhig stellt, der sich nur noch langsam, ausgelaugt zu der Stimme von Ledri Vula bewegt. ,,Mann ich liebe diesen Song," kreischt Ajona vollkommen dicht in mein Ohr und krallt ihre langen Fingernägel in den Stoff meiner roten Lederjacke. Der Geruch nach ihrer Fahne, lässt mich kurz mein Gesicht angewidert verziehen, trotzdem werfe ich skeptisch einen Blick auf meine Freundin. Sie sieht breit übers ganze Gesicht grinsend zu mir und stolpert etwas, suchend nach dem Halt auf den Boden der sich gefühlt jede Sekunde dreht und mir das Gefühl gibt, mein Magen würde sich umdrehen. Ich glaube, wenns so weiter geht, erbreche ich meinen ganzen Mageninhalt und wenn Jona Pech halt, landet es auf ihren teuren Designerschuhen. Versprechen, kann ich ihr jedenfalls nichts.

Ajona jedenfalls, die so aussieht, als könnte sie einen Regenbogen ausspucken, bei ihrer so krass guten Laune, lässt wieder von mir ab und beginnt den Songtext laut vor sich hin zu brüllen. Überhaupt einen Ton, trifft sie leider nicht und auch die Worte aus ihrem Mund, klingen nicht ganz deutlich, nicht ganz richtig, denn dafür ist sie bereits viel zu betrunken. Sie nimmt immer wieder einen kleinen Schluck aus der Flasche, schwingt die Hüften und springt so ausgelassen zu ihrer Stimme mit, vollendet mit einigen Bewegungen, die ich wirklich zu hinterfragen beginne, dass sie aussieht wie ein totaler Trottel. Wir haben nicht einmal Neujahr und schon hat sie genug Intus in ihrem Blut.

Ich habe zwar bereits ebenso Intus in meinem Blut, jedoch nicht genug, um nicht daran zu denken mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche zu nehmen und Ajonas Tanz und Sing Einlage zu filmen. ,,Wenn du wieder nüchtern bist, werde ich die das zeigen. Ich hoffe, das wird eine Lehre sein." Schmunzelnd packe ich mein Handy wieder weg und überlasse Ajona ihrem Schicksal. Sie wird sowieso bei irgendeinem Typen landen und wenn sie Pech hat wird sie mal wieder auf der Rückbank eines Mercedes aufwachen.

Gerade als ich ihr den Rücken kehre und verschwinden will, wohin weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht, stoße ich gegen einen Typen und werde übergoßen mit einer komplett vollen Alkoholflasche. Die ganze Flüssigkeit landet auf meinem Pullover und hinterlässt ein widerliches klebriges Gefühl. ,,Hey was soll das du Idiot?" Fauche ich den Fremden an, während ich auf den riesigen Fleck starre, der verdächtig nach Wodka riecht und auf meiner Haut zu kleben beginnt. Als keine Antwort, keine Entschuldigung kommt, hebe ich angepisst meinen Kopf und sehe direkt in das Gesicht von keinem anderem als Luan Gashi. Dem Luan Gashi. So ein Wichser. Meine Augen weiten sich kurz, werden jedoch schnell zu schmalen Schlitzen in denen ein Feuer wütet. ,,Oh nicht du schon wieder", zicke ich genervt und lege den Kopf stöhnend in den Nacken. ,,Warum tust du mir das immer wieder an Gott?" Ein Blick auf Luan reicht, um meine Augen zu verdrehen, denn er starrt mich nur mit einer leeren Wodka Flasche so an, als wäre ich ein Weltwunder. ,,Was stimmt nur mit dir nicht?" Ich stoße ihn weg und laufe weg von ihm, dränge mich durch die Menschenmasse und ignoriere die wütenden Rufe, antworte nur ein paar mal mit meinem Mittelfinger.

Der Alkohol in meinem Blut sorgt irgendwie dafür, dass alles in Unwichtigkeit versinkt, ebenso wie die Begegnung mit Luan. Denn wäre ich nüchtern gewesen, wäre es ganz anders geendet. Das denke ich zumindest, ach keine Ahnung. Ich bin viel zu benebelt, um so richtig klar zu denken und das will ich auch gar nicht. ,,Afërdita?" Genervt halte ich an und sehe zu Luans Schoßhündchen, die mich alle genauso dämlich anstarren wie Luan selbst. ,,Was ist nur heute mit euch allen schief?" Genervt drücke ich einem von ihnen meine fast leere Flasche in die Hand und verschwinde wieder in eine andere Richtung, komplett weg von den ganzen Menschen.

Ich lasse die Party, die laute Musik und meine Freundinnen einfach hinter mir. Die gute Laune ist verschwunden, stattdessen bin ich eher genervt von allem und jedem seit dem ich in Luans dämliches Gesicht gesehen habe. Ich bin wütend auf ihn und ich weiß nicht einmal wieso. Vielleicht sind die ganzen Gefühle hoch gekommen, die ich während meiner Therapie verdrängt habe. Vielleicht ist es auch einfach der Alkohol, der sich etwas stärker auf mich auswirkt, als ich vor wenigen Minuten noch gedacht habe.

Stolpernd laufe ich immer tiefer in den Wald rein, entferne mich soweit von der Musik, dass der Beat kaum noch zu hören ist, bis er komplett verschwindet und mich Stille in ihrer Einsamkeit einhüllt. Tiefe Dunkelheit umgibt mich, wird nur etwas erleuchtet von dem Mondschein, der auf mich hinunter strahlt und den Wald in sanftes Licht eintaucht. Irgendwann, keine Ahnung wie viel Zeit vergangen ist, lasse ich mich erschöpft an einen Abgrund nieder, nur umgeben von Bäumen und keinem Lebenszeichen von anderen Menschen. Meine Beine baumeln hinunter, direkt unter ihnen das Meer, umgeben von Finsternis die sich auf das Meer legt und es wie den Nachthimmeln erscheinen lässt. Wie als würde der Nachthimmel plötzlich unter meinen Füßen liegen, als würde ich schweben.

Ich starre fasziniert auf die Wellen, lausche still dem Rauschen und genieße die Ruhe, den Geruch nach Freiheit. Die Einsamkeit, lässt meine angespannten Knochen sich entspannen und das Gefühl von vollkommenem Frieden erfasst mich zum ersten mal seit Wochen. Bis sich dann plötzlich Jemand neben mich nieder lässt und ich zusammen zucke und dann, wie kann es anders sein, falle ich schreiend direkt ins Wasser.

Die eisige Dezember Luft, die das Wasser in ein Meer aus Finsternis, Kälte verwandelt hat, lässt meinen Körper augenblicklich frieren. Ich zitter am ganzen Körper, spüre wie sich Schwere in meinen Knochen festsetzt und mich versucht hinunter zu ziehen. Scheiße, denke ich panisch und versuche über Wasser zu bleiben. Meine Unterlippe bebt, färbt sich eindeutig blau und mein eiskaltes nasses Haar klebt an meinen Wangen und lässt sie ebenso zu Eis erstarren. Es dauert nur wenige Sekunden, in denen mein Körper zu einer Statur gefriert und ich vollkommen betäubt in die Dunkelheit des Wassers zu sinken beginne.

Und dann, sind da plötzlich Hände, die nach mir greifen und mich mit sich ziehen.

Alovestory03 XX

Fuck you, Babe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt