Kapitel 16

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"So die Herren, ich habe hier die Zimmerschlüssel und der Coach wird sie einteilen.", verkündete ich den Männern vor mir und war mir der Blicke durchaus bewusst. Ein kollektives Stöhnen ging durch die Reihen und ich hörte den Coach neben mir sich räuspern, sofort war es still und wir verteilten die Zimmer. Als wir fertig waren, verkündete er noch, dass das Team heute Abend noch eine Mannschaftsbesprechung hatte sie aber jetzt erst einmal frei hätten. Sofort verschwanden alle und ich drehte mich kurz zum Coach um. " Mister Martin, wären Sie so freundlich und sagen mir in welchem Zimmer ich bin?", fragte ich ihn und spürte wie er mir die Karte aus der Hand nahm. "Zimmer 315.", teilte er mir mit und gab mir meinen Schlüssel wieder. "Ich danke Ihnen, könnten Sie mir noch sagen wo die Aufzüge sind?", er erklärte mir noch das ich einfach geradeaus müsse und so machte ich mich mit meinem Koffer auf den weg zu meinem Zimmer. So schwer war es eigentlich nicht mein Zimmer zu finden und so versuchte ich mich erst einmal zurecht zu finden. Danach packte ich meine Tasche aus, zog mir etwas legereres an und machte mich auf den Weg in den Speisesaal. Mein Magen gab zustimmende laute von sich als ich den Geruch von Essen vernahm. Ich kam am Essenssaal an und versuchte mich etwas zurecht zu finden, aber es war zu laut um mich orientieren zu können. Ich wollte schon wieder kehrt machen, da legte sich eine große, schwere Hand auf meine Schulter und ich zuckte zusammen. "Komm ich nehme dich mit", vernahm ich Brians Stimme und nickte. "Danke", sagte ich und machte mich mit ihm auf den Weg zum Buffet. Kurze Zeit später war mein Teller beladen und ich machte mich mit Brian auf den Weg zu einem Tisch. Eigentlich hatte ich vor gehabt mich in eine Ecke zu setzten und in Ruhe zu essen, aber Brian schien andere Pläne zu haben. "Jungs, das ist Johanna Mitchell. Seid nett zu ihr", stellte er mich vor und half mir mich zu setzten. "Hey", gab ich einmal in die Runde und erntete einzelne Antworten. Brian flüsterte mir ins Ohr, dass wir zu fünft am Tisch saßen und schon ging die Vorstellrunde los. Ich erfuhr, dass Liam mit am Tisch saß und entspannte mich etwas. Er war lustig und ich hatte das Gefühl ich würde mich mit ihm gut verstehen. Daneben saß wohl Jack Jackobs, der neue Runningback, und noch Jason, ein weiterer Takle des Teams.  Wir begannen zu essen und es war eine Zeit lang still am Tisch bis Liam das Wort ergriff. "So Johanna du arbeitest also neu für uns.", sagte er und ich schmunzelte. "Nun Liam, genau genommen arbeite ich nicht für euch sondern für John.", sagte ich und hörte Brain neben mir lachen. "Was sind deine Aufgaben?", Liam ließ sich nicht beirren und fragte weiter. "Ich sorge zum einen dafür, dass alle Verträge stimmen und zum anderen, dass neue Sponsoren an Land gezogen werden. Ab und zu buche ich auch eure Hotels, übernehme Pressetermine oder kümmere mich um andere Organisatorische Dinge.", klärte ich den Mann auf und schob mir eine Gabel Nudeln in den Mund. "Wie kannst du denn Hotels buchen wenn du noch nicht einmal sehen kannst wie diese aussehen?", hörte ich eine andere männliche Stimme und glaubte sie Jason zuordnen zu können. Ich merkte wie Brian sich neben mir anspannte und nahm noch eine Gabeln Nudeln, kaute genüsslich und antwortete erst dann, mit all der ruhe die ich aufbringen konnte. "Es gibt da so einige Tricks die nur Blinden vergönnt ist. Ich bin aber für jede Kritik offen, gefällt Ihnen das Hotel, das ich gebucht habe etwa nicht?", fragte ich und sah in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Lange Zeit war es still am Tisch und ich spürte kurz Brians Hand an meinem Oberschenkel. Es war süß von ihm, dass er sich so um mich sorgte aber mir ging es gut. Ich kannte solche Sprüche und war drauf vorbereitet. "Nein, tut mir leid.", hörte ich erneut die gleiche Stimme und lächelte. "Angenommen, ich kann Sie verstehen.", entgegnete ich ihm und aß den letzten Bissen um mich kurz darauf zu erheben. "Ich danke für die nette Gesellschaft aber ich werde mich jetzt verabschieden, ich habe noch einiges zu tun.", erklärte ich den Männern und wollte mich gerade umdrehen, da nahm ich Brians Stimme wieder wahr. "Warte, ich bringe dich noch eben raus.", sagte er und ich nickte. Er griff wie gerade meinen Arm und führte mich aus dem Raum. "Tut mir leid, dass Jason so ein Arsch ist. Eigentlich ist er ein echt netter Kerl aber manchmal könnte ich ihn..", ich ließ Brian nicht ausreden und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. "Es ist schon gut, ich bin das gewöhnt.", sagte ich und drückte einmal zu. "Das ändert aber nichts daran, dass er sowas nicht sagen sollte.", grummelte der Mann neben mir und ich musste lachen. "Es ist süß von dir, dass du mich verteidigen willst. Aber du musst mich nicht in Watte packen ich bin schon ein großes Mädchen.", schmunzelte ich und machte mich von ihm los. "So, ich mache mich dann mal auf den Weg, ich habe wirklich noch einiges zu tun.", sagte ich und machte mich auf den Weg und ließ Brian zurück. Ich musste ein bisschen auf Abstand gehen, je mehr ich mich an Brian gewöhnte desto mehr bestand die Gefahr, dass ich mich in diesen Mann Hals über Kopf verliebte.

Brian

Ich sah ihr hinterher wie sie sich auf den Weg zu den Aufzügen machte und widerstand dem Drang ihr hinterher zu gehen. Diese Frau machte mich verrückt, jedes mal wenn ich mit ihr zusammen war musste ich dem Drang widerstehen sie an mich zu ziehen und sie nie wieder loszulassen. Immer noch in meinen Gedanken versunken lief ich zurück zu den Jungs und sah in Liams wissendes Grinsen. Schnell aß ich auf und machte mich dann schon auf den Weg zum Konferenzsaal. Lange blieb ich jedoch nicht alleine denn Liam gesellte sich zu mir und sah mich schmunzelnd an. "Was ist?", fragte ich ihn und sah ihn an. "Dich hat es total erwischt!", sagte er und ich lehnte mich seufzend zurück. "Sie hat etwas an sich was andere Frauen nicht haben.", entgegnete ich ihm und er schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. "Sie ist halt keine von den Frauen die nur an deinem Geld interessiert sind. Ich gebe dir einen guten Rat, wenn sie dich wirklich so sehr fasziniert und du das Gefühl hast es könnte was mit euch werden dann schnapp sie dir! Du wirst nämlich nicht der einzige sein der sich für sie interessiert. Außerdem scheint sie dich auch zu mögen.", sagte er und bevor ich antworten konnte kam das ganze Team in den Saal und das Meeting ging los. Ich hörte die ganze Zeit nur mit einem Ohr zu und saß wie auf heißen Kohlen, ich wollte zu Hanna. Ich musste mit ihr reden und ihr klar machen, dass ich es zwar akzeptierte das sie nicht wollte das die Jungs etwas erfuhren, ich mich aber nicht von ihr fernhalten konnte. 

Hanna

Völlig erschöpft lehnte ich mich auf meinem Bett zurück und rieb mir über die Augen. Vielleicht hatte Brian und meine Mutter recht gehabt als sie sich Gedanken darum gemacht hatten, dass ich mich übernahm. Ich hatte nicht viel getan, aber ich war total müde obwohl ich nicht viel getan hatte. Ich beschloss mich Bettfertig zu machen und mich dann hinzulegen damit ich morgen wieder fit war. Gerade als ich auf dem Weg zum Bad war klopfte es an meiner Tür und ich runzelte die Stirn. Wer konnte das sein? Genau diese Frage stellte ich der Person auf der anderen Seite meiner Zimmertür und erfuhr das es Brian war. Was wollte er von mir? Schnell öffnete ich die Tür und sah fragend in seine Richtung. "Hey.", sagte er und ich musste schmunzeln. "Hey, kann ich dir helfen?", fragte ich ihn und hörte ihn seufzen. "Kann ich rein kommen?", fragte er mich und ich trat beiseite um ihn rein zu lassen. "Ist etwas passiert?", fragte ich ihn besorgt und schloss die Tür. "Nicht direkt. Ich habe nachgedacht.", sagte er und ich stutze. "Worüber denn?", fragte ich ihn und ging Richtung Bett um mich zu setzten. "Über uns.", hörte ich ihn sagen und sah ihn schockiert an. "Über uns?", fragte ich erstaunt und merkte wie sich die Matratze neben mir senkte. "Ich kann mich nicht von dir fernhalten und ich kann auch nicht so tun als hätte ich nur freundschaftliche Gefühle für dich!..", sagte er und ich unterbrach ihn. "Brian, bitte ich...", jetzt lag es an ihm mich zu unterbrechen. "Lass mich bitte ausreden!", sagte er und ich nickte. "Als ich dich im Flur gefunden haben, habe ich mir tierische Sorgen um dich gemacht. Ich hatte Angst, dass du nicht mehr wach wirst und ich somit meine Chance vertan hatte dich für mich zu gewinnen. Hanna, du bist eine unglaubliche Frau, du hast mich vom ersten Tag an fasziniert. Du bist selbstbewusst, freundlich, zielstrebig, ehrgeizig und du bist mit einer herrlichen Schlagfertigkeit gesegnet. In deiner Gegenwart kann ich, ich sein. Ich muss mich nicht verstellen weil ich weiß das du mich so nimmst wie ich bin. Bevor ich mich hier jetzt weiter um Kopf und Kragen rede, Hanna gib mir eine Chance.", ich hörte ihm aufmerksam zu und schmolz dahin. "Brian, du weißt..", setzte ich an doch hörte ihn kurz darauf sagen:" Scheiß drauf." ehe ich seine weichen Lippen auf meinen Spürte. Mein ganzer Körper schien zu kribbeln und ich musste seufzen. Brian schien dies als Aufforderung zu sehen, um den Kuss zu vertiefen und ich hatte keine Chance ihn abzuwehren, denn ich wollte diesen Mann genauso wie er mich zu wollen schien.

Blinde Begegnung mit der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt