Als ich aufwachte fühlte ich mich so ausgeschlafen wie schon lange nicht mehr. Noch nicht ganz wach rieb ich mir einmal durchs Gesicht und überlegte was mich geweckt hatte, bis ich wieder die Geräusche hörte die aus der Küche zu kommen schienen. Ich schlug die Bettdecke zurück und machte mich langsam auf dem Weg in die Küche, ich war die meiste Zeit bei Brian trotzdem kannte ich mich immer noch nicht so gut aus. Als ich die Küche erreichte musste ich schmunzeln, als ich Brian fluchen hörte. Es schien so als wolle er Frühstück machen, es aber nicht so ganz hinzubekommen. "Kann man dir helfen?", machte ich mich bemerkbar und es war kurz still in der Küche. "Ich wollte dir Frühstück ans Bett bringen, mit Croissants und Schokolade, aber ich finde die Schokolade nicht.", entgegnete er mir und kam auf mich zu um mich in seine Arme zu schließen. "Die kannst du auch nicht finden, weil sie in meinem Nachtschrank ist.", sagte ich und musste schmunzeln. "Was macht die Schokolade in deinem Nachtschrank?"; fragte er mich perplex und ich lachte. "Die fühlt sich da sehr wohl.", sagte ich und zog sein Gesicht zu mir herunter. "Bekomme ich jetzt endlich einen Guten morgen Kuss?", fragte ich ihn und spürte kurz darauf seine Lippen auf meinen. "Hast du gut geschlafen?", fragte er mich zwischen zwei Küssen und ich nickte. "Ich habe so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen. Wie kommt es eigentlich, dass du noch hier bist? Habt ihr heute kein Training?", fragte ich ihn und lehnte meine Stirn an seine. "Der Coach hat mir frei gegeben.", sagte er und küsste meine Stirn, ehe ich widersprechen konnte befahl er mir wieder ins Bett zu gehen und kam kurz darauf mit dem Essen hinterher. Wir verbrachten einen gemütlichen Samstag im Bett und genossen die Nähe des jeweils anderen.
Endlich war es soweit, meine Cousine gab ihrem Verlobten das Ja- Wort. Den ganzen Tag schon rannte sie wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und schien sich nicht zu beruhigen. Ich war schon lange fertig und saß ganz entspannt auf einem Sofa und hörte meiner Tante und meiner Mutter zu, die wie verrückt auf meine Cousine einredeten. "Jetzt sag doch auch endlich mal was dazu.", gab meine Mutter verzweifelt von sich und ich musste schmunzeln. "Elli, du hast einen wundervollen Partner, wirst ihn mit Sicherheit umhauen und was am wichtigsten ist, ihr liebt euch beide.", sage ich und nehme noch einen Schluck von meinem Sekt. Tatsächlich schienen meine Worte sie zu beruhigen und mein Tante und meine Mutter verbrachten noch fast eine Stunde damit meine Cousine fertig zu machen. Als es dann endlich soweit war schrieb ich Brian, dass wir uns auf den Weg machen würden und er antwortete mir, dass er vor der Kirche auf mich warten würde. Auf dem Weg zur Kirche merkte ich wie auch bei mir die Nervosität anstieg und wünschte mir ich könne meine Cousine und ihren Mann sehen. Es geschah nicht oft, dass ich mir wünschte sehen zu können, aber manchmal wünschte ich es mir. Besonders an Momenten wie diesen. Als wir ankamen, wurde uns die Tür geöffnet und wir stiegen aus. "Ich glaube ich muss mich übergeben.", hörte ich meine Cousine flüstern und sah in ihre Richtung. "Untersteh dich, dein Kleid ist weiß und außerdem hast du es gleich geschafft.", sagte ich und sah sie ernst an. Ich hörte ein seufzen ihrerseits und spürte kurz darauf eine große Hand die nach meiner griff. "Du siehst unglaublich aus.", hörte ich Brians Stimme an meinem Ohr und lehnte mich an seine Brust. "Danke.", flüsterte ich zurück und gab ihm einen Kuss. "Ich würde es ja wiedergeben aber du scheinst immer gut auszusehen.", neckte ich ihn und vernahm von seiner Seite aus ein lachen. "Ich liebe dich auch Liebling", lachte er und ich schmolz bei seinen Worten dahin obwohl sie nur im Scherz gesagt wurden. "Lass mich bitte nicht fallen, das Kleid ist viel zu lang und ich hasse diese hohen Schuhe.", flüsterte ich ihm zu und er ließ meine Hand los nur um kurz darauf meine Taille zu umschließen. "Niemals würde ich dich fallen lassen.", sagte er und so wie er es sagte wusste ich genau, er bezog es nicht nur auf diese Situation sondern auf alles. Brian würde mich beschützen, dass wusste ich genau und ich war froh diesen Mann an meiner Seite zu haben. Wann ich so kitschig geworden bin wusste ich nicht, aber ich wusste das Brian mir das gab was kein Mann zuvor mir gegeben hatte. "Kommt endlich ihr Turteltauben, dass ist schließlich meine Hochzeit.", die Stimme meiner Cousine unterbrach meine Gedanken und keine Sekunde später bekam ich einen Blumenstrauß in die Hand gedrückt und nahm mit Brian meine Stellung ein. Wir Brautjungfern liefen mit den Trauzeugen des Bräutigams nach vorne, jedoch nahm Brian diese Stelle bei mir ein. Zwar war er kein Trauzeuge doch ich vertraute ihm am meisten, ich kannte James Freunde relativ gut dennoch schien es auch Brian zu widerstreben mich einem anderen Mann für diesen Weg zu überlassen. Ich atmete noch einmal tief durch und dann ging es auch schon los, Brian führte mich ohne Probleme zum Altar und setzte sich dann in eine Reihe. Die Zeremonie ging los und ich hörte dem Pfarrer zu, zwischendurch hörte ich meine Cousine schniefen und musste schmunzeln. Elli war schon immer die emotionalere von uns beiden gewesen und dafür liebte ich sie. Wir waren zusammen zur Schule gegangen und waren schon da so etwas wie beste Freundinnen, eher wie Schwestern. Elli half mir immer wo sie konnte und gab es Probleme war sie sofort bei mir, wenn mein Bruder es nicht schon war. Als das Ja-Wort gesprochen wurde und sich das Brautpaar küsste brach die gesamte Kirche in Jubel aus und ich musste automatisch breit grinsen. Keine Sekunde später spürte ich wieder eine Hand an meiner und nahm Brians Geruch wahr. "Komm.", flüsterte er mir zu und wir verließen die Kirche. Draußen angekommen stellten wir uns etwas abseits und ließen den Trubel über uns ergehen. Ich versank wieder in meinen Gedanken und erschrak als Brian mir eine Kuss auf die Schläfe gab. "Was ist los? Du warst in der Kirche schon wo anders mit deinen Gedanken, ist etwas passiert als ich nicht da war?", fragte er mich und ich schmiegte mich an ihn. "Ich würde sie nur zu gerne sehen, ich würde dich zu gerne sehen.", sagte ich und Brian blieb still. "Versteh mich nicht falsch, ich habe mich dran gewöhnt blind zu sein. Dennoch habe ich manchmal das Bedürfnis sehen zu wollen um solche Momente für immer in meinem Kopf speichern zu können.", fuhr ich fort und Brian lehnte seine Stirn an meine Schläfe. "Ich kann nicht beurteilen wie es ist blind zu sein, aber ich kann dir versprechen das ich dich so liebe wie du bist und wenn du willst erzähle ich dir im Detail wie alles aussieht.", sagte er und ich musste mir eine Träne verdrücken. "Ich liebe dich auch Brian, du weißt gar nicht wie sehr.", gab ich zurück und suchte seine Lippen um ihm einen sanften Kuss zu geben. Ein würge Geräusch holte uns aus diesem Moment und ich lehnte meine Stirn an Brians als ich die Stimme meines Bruders hörte. "Ich wusste ja das Hochzeiten kitschig sind aber das ihr beiden auch so kitschig seid ist ja schon fast widerlich.", sagte er und ich verdrehte die Augen. "Du brauchst gar nicht eifersüchtig zu sein, du hättest ja eine deiner Bekannten mitnehmen können.", antwortet ich ihm und hörte schon wieder dieses Würgegeräusch. "Machst du Witze, wir wollten keine Witz Show aus unserer Hochzeit machen.", vernahm ich dieses mal die Stimme des Bräutigams und konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. "Witz Show?", fragte Brian und bevor ich ihn aufklären konnte übernahm dies James. "Unser Kleiner hier hat einen ziemlich fiesen Geschmack was Frauen betrifft. Die Frauen die er datet sind alle eher, ja wie sag ich es am besten.", erklärte James und ich ergänzte seinen unvollendeten Satz. "Einfach.", dabei musste ich kichern. "Das hast du nett gesagt.", lachte James und ich spürte wie Brian auch ein bisschen lachen musste. "Es ist nicht schlimm das sie einfach sind, dafür haben sie andere Qualitäten.", platze mein Bruder hervor und ich verzog meinen Mund. "Verschone uns bitte mit Details.", hörte ich kurz darauf Elli und musste noch mehr lachen. "Aber...Aua", hörte ich Luke und mir war bewusst, dass Elli ihm eine Schlag verpasst haben musste. Ich machte einen Schritt nach vorne, um dem Brautpaar zu gratulieren, und wäre fast gestolpert hätte Brian mich nicht festgehalten. "Langsam Liebling", sagte er und führte mich zu meiner Cousine und ihrem Mann. "Herzlichen Glückwunsch", sagte ich und nahm meine Cousine in den Arm. "Ihr seid ein sehr süßes Paar und außerdem sieht Brian unglaublich gut aus.", hörte ich meine Cousine in mein Ohr flüstern und wurde augenblicklich ein bisschen rot. Ich bedankte mich bei ihr und wand mich James zu. Auch ihn nahm ich in den Arm und sprach ihm meine Glückwünsche aus. "Wann klingeln bei euch die Hochzeitsglocken?", hörte ich auf einmal die Stimme meines Onkels, nachdem Brian und ich dem Brautpaar gratuliert hatten und die beiden weiter gezogen waren um Bilder zu machen. Fragend sah ich ihn an und spürte wie Brian wieder meine Taille umgriff. "Wir werden sehen was die Zeit mit sich bringt, aber ich denke mal nicht so lange oder wie siehst du das Liebling?", hörte ich Brian sagen und sah fragend zu ihm auf. "Du willst mich heiraten?", fragte ich ihn perplex.
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Blinde Begegnung mit der Liebe
RomanceJohanna hat beschlossen endlich auszuziehen. Sie hat ein abgeschlossenes Studium,einen tollen Job, eine eigene Wohnung und eine Familie die sie in allem unterstützt. Die braucht sie auch denn Johanna, auch Jo genannt, ist blind. Was passiert wenn si...