Kapitel 29

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Bel

"Hast du alles?"; fragte mich mein Bruder, ich sah in seine Richtung und nickte. "Dann lass uns von hier verschwinden.", mein Bruder nahm meine Hand und führte mich aus der Wohnung. Ich hatte Brian den Schlüssel auf den Küchentisch gelegt und schloss nun die Tür hinter mir. Ich hatte auf dem Weg hierhin auch bereits mit dem Hausmeister telefoniert und daraufhin einen Schlüsseldienst engagiert der meine Schlösser austauscht. "Was hast du jetzt vor?", riss mich die Stimme meines Bruders aus meinen Gedanken und ich sah zu ihm rüber. "Der Schlüsseldienst ist in 20 Minuten an meiner Wohnung. Ich würde gerne die Schlösser austauschen lassen und danach ein par meiner Sachen packen. Könnte ich dann für ein par Tage bei dir unterkommen? Nur bis sich alles ein bisschen beruhigt hat und vielleicht gehe ich in eine Reha die mir der Arzt im Krankenhaus vorgeschlagen hat. Vielleicht kann ich mal mit John reden ob er eine Idee hat und ob ich frei bekommen kann.", klärte ich Luke auf und hörte wie er eine Tür an seinem Auto schloss und dann in den Wagen stieg. "Natürlich kannst du bei mir unterkommen solange du willst. Aber willst du mir jetzt nicht mal erzählen was passiert ist, dass du hals über Kopf aus Brians Wohnung verschwindest, deine Schlösser austauschen lässt damit er nicht mehr in deine Wohnung kann und weshalb du anstatt mit ihm zu reden dich verkriechst und sogar woanders hinfahren willst nur um ihn nicht zu sehen? Hat es etwas mit diesen dämlichen Artikeln zu tun? Denn dann kann ich dir sagen lass diese Idioten quatschen, so wie Brian dich ansieht hat er es nicht nötig sein Image aufzupolieren, dieser Mann liebt dich und das kann jeder sehen!", versuchte Luke mir den Kopf zu waschen doch ich schloss nur meine Augen. "Ich habe gehört wie er zu John gesagt hat, dass ich gut für sein Image bin, er bekommt mehr Werbeverträge und, und, und.... Ich habe beide gehört! Ich möchte jetzt einfach ein bisschen Abstand haben, kannst du das verstehen?", fuhr ich meinen Bruder an und merkte wie mir die Tränen kamen. "Ich möchte einfach Abstand bekommen, bitte verstehe das!", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Kurz darauf spürte ich seine Hand an meinem Rücken und wie er mich zu sich zog. Ich schluchzte auf und vergrub kurz mein Gesicht an seiner Schulter. "Könntest du jetzt bitte losfahren? Ich möchte nicht, dass Brian sieht das ich hier bin.", fragte ich ihn und wischte mir die Tränen weg. Ich hörte nur wie Luke den Wagen startete und lehnte meinen Kopf an die Scheibe. Die ganze Fahrt über sagte keiner ein Wort und ich versank in meinen Gedanken. Deswegen schreckt ich aus meinen Gedanken als Luke mich ansprach. "Der Schlüsseldienst ich auch schon da, komm.", Luke legte einmal eine Hand auf mein Knie und drückte es einmal aufmunternd. Zusammen stiegen wir also aus, ich packte meine Sachen zusammen und verließ die Wohnung sofort nachdem der Schlüsseldienst alle Schlösser ausgetauscht hatte. Bei Luke angekommen verkroch ich mich mit meinem Rechner und der Arbeit in einem seiner Gästezimmer und schloss mich ein. Mein Bruder kannte mich gut genug um zu wissen, dass ich jetzt meine Ruhe benötigte. Eine Zeit lang beschäftigte ich mich mit den Unterlagen und ignorierte die ständigen Anrufe von Brian. Ich hatte John bereits eine Mail geschickt mit der Anfrage auf eine Reha. Gleichzeitig hatte ich mit dem Arzt aus der Klinik gesprochen der mir versprochen hatte seine Kontakte spielen zu lassen um mich in einer Reha unterzubringen. Jetzt musste ich nur noch abwarten was passieren würde. Da ich es nicht mehr aushalten konnte, dass mein Telefon ständig klingelte verließ ich das Zimmer und suchte meinen Bruder. Leider konnte ich ihn nicht finden und beschloss deshalb etwas zu essen zu machen. Mit einem Teller voller Essen setzte ich mich auf das Sofa im Wohnzimmer und machte mir irgendeinen Film an. Ich bekam nicht wirklich etwas von dem Film mit der im Hintergrund lief und dafür sorgte, dass meine Gedanken zu laut wurden. Nach dem Essen kuschelte ich mich auf das Sofa und ließ den Fernseher laufen. Ich wusste mit mir nichts anzufangen. Ich fühlte mich alleine und unnütz. Ich hätte nie gedacht, dass Brian mich jemals so verletzen würde. Ich dachte er wäre der Mann gewesen auf den ich mich immer verlassen könnte und mit dem ich den Rest meines Lebens zusammen bleibe, aber da hatte ich mich wohl geirrt.

Blinde Begegnung mit der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt